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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter. Dabei bewegte ich mich am Rand der Lichtung entlang.
    Ich wollte mein Kreuz nicht unbedingt mit einer Wünschelrute vergleichen, so ähnlich aber kam es mir schon vor, denn ich hatte die rechte Hand ausgestreckt, das Kreuz lag flach auf den Fingern, wobei ich hin und wieder mit dem Daumen über das Metall rieb, um herauszufinden, ob es sich an gewissen Stellen noch mehr erwärmte.
    Das war nicht der Fall.
    Es blieb aber leicht temperiert.
    Hier war etwas.
    Ich mußte nur herausfinden, wo es sich verborgen hielt. Ich konnte auch jetzt nicht einordnen, ob die Kraft positiv oder negativ war. Hier kam einiges zusammen. Aus Erfahrung wußte ich, daß sich hier eine bestimmte Macht konzentriert hatte.
    Ich blieb stehen.
    Den Grund kannte ich selbst nicht. Ich war einfach meinem Gefühl nachgegangen, sah vor mir die Lichtung, entdeckte auch Suko neben dem Förster stehend und hatte plötzlich den Eindruck, als wären die Perspektiven um einiges verschoben oder verzerrt.
    Sie waren da, aber sie sahen nicht mehr so aus, wie ich sie gern gehabt hätte.
    Nah und weit. Wie zwischen Scherben stehend, zwischen Prismen oder Linsen.
    Ich wußte nicht, ob auch sie etwas gemerkt hatten, ich für meinen Teil spürte die Veränderung auch anhand des Kreuzes, denn nun sandte es mir die Signale.
    Auf einmal waren Stimmen da.
    Sie schwebten über die Lichtung. Ein geheimnisvolles Flüstern, als wären Laubblätter dabei, gegeneinander zu reiben. Und das Rascheln erwischte meine Ohren wie eine geheimnisvolle Botschaft.
    Ich legte den Kopf zurück, um gegen den Himmel zu schauen. Durch das Filigran der Zweige schaute ich in die Höhe. Da hatte sich nichts verändert, es erschien kein Geist, kein Engel, aber aus dem Augenwinkel bekam ich links von mir eine Bewegung mit.
    Mein Kopf zuckte herum!
    Da sah ich die Gestalten!
    Für einen Moment blieb mir die Luft weg. Damit hatte ich nicht gerechnet. Eine Frau, ein Mann und ein Junge, beinahe noch ein Kind.
    Sie schauten mich an und sahen aus, als wären sie einer fernen Vergangenheit entsprungen…
    ***
    Genau in diesem Augenblick dachte ich an den Henker!
    Er war der springende Punkt gewesen. Seinetwegen waren wir hier erschienen. Ich hatte gehofft, ihn hier auf der Lichtung zu treffen. Das aber war nicht geschehen. Statt des Henkers mit der Kapuze standen hier drei andere Gestalten, die feinstofflich sein mußten, es aber irgendwie nicht waren, denn sie wirkten so, als wären sie angezogen worden, wie für diesen Auftritt geschaffen.
    Der Mann trug eine enge rlose, die an den Knien endete. Strümpfe verdeckten seine Waden. Auf dem Kopf saß eine flache Mütze etwas zur rechten Seite geneigt. Über die Schulter hatte er sich noch einen Mantel gehängt, dessen Saum etwa in Hüfthöhe endete. Sein Gesicht war scharf geschnitten, auf der Oberlippe wuchs der schmale Bart wie ein dunkler Streifen.
    Die Frau neben ihm hielt seine Hand fest. Ihr Gesicht wies eine große Ähnlichkeit mit dem des Jungen auf; Die gleichen Lippen, der fast identische Ausdruck der Augen, das alles traf zusammen, und so kamen mir die drei Personen vor wie eine Familie aus dem Geisterreich.
    Sie wollten etwas. Ich war ihre Kontaktperson. Über mich oder mein Kreuz waren sie angelockt worden, und als ich sie jetzt länger sah, da stieg seltsamerweise in mir nicht mal das Gefühl der Angst hoch. Nein, ich brachte ihnen eine gewisse Neugierde entgegen, denn ich war gespannt darauf, in welchem Kessel ich da gerührt hatte.
    Ich mußte etwas vermengt und sie geholt haben, eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Noch sprachen sie nicht.
    Sie schauten mich an.
    Ich blickte zurück in ihre blassen Gesichter, die zwar zu ihnen paßten, die mich trotzdem störten, vielleicht deshalb, weil sie wegen ihrer Kleidung so echt wirkten. Das hier waren keine feinstofflichen Nebelgestalten, sie mußten in einem anderen Reich existiert haben, in einer Region zwischen den Welten.
    Waren sie so existent, daß ich sie auch anfassen konnte? Es kam auf einen Versuch an. Während ich auf sie zuging, erinnerte ich mich daran, daß der Henker durchaus vorgehabt hatte, den Förster umzubringen.
    Als war er auch in einer gewissen Art und Weise stofflich gewesen.
    Hier kam vieles zusammen, für das ich noch keine genaue Erklärung fand. Die aber würde ich mir holen.
    Sie bewegten sich nicht und ließen mich kommen. Hinter ihnen baute sich der Wald auf. Für mich glich er mehr einer Theaterkulisse.
    Wahrscheinlich deshalb, weil dieses Fremde in die

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