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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Getränke gebracht hatte und gleichzeitig als Verkaufswagen benutzt werden konnte. Das entsprechende Personal war ebenfalls vorhanden.
    Der Förster war mit seinem Wagen vorgefahren. Immer wieder fragte er sich, wie er die Lichtung wohl vorfinden würde, und er war beinahe enttäuscht, als er sie leer sah.
    Sie sah nicht anders aus als immer zu dieser Zeit. Sie lag wie eingebettet in der Nachmittagssonne, die noch nicht zu warm schien.
    Nach einem ersten Inspektionsgang erklärte er den Leuten vom Partyservice, wo sie den Getränkewagen hinstellen konnten. Er gehörte zu dem modernsten, was es auf dem Markt gab. Ein eigenes Mini-Kraftwerk sorgte für die nötige Energie, damit alle Getränke gekühlt serviert werden konnten. Zwei Personen arbeiteten dort. Ein junger Mann und eine junge Frau. Sie waren ein eingespieltes Team, das auch den Überblick hatte, denn die Frau beschwerte sich bei Garry, daß keine Toilettenwagen aufgestellt worden waren.
    »Die sollen in den Wald gehen.«
    »Auch die Frauen?«
    »Ja, die auch.«
    Der junge Mann lachte. Er nannte sich Big, was auch auf seiner weißen Schirmmütze stand. »Dazu fallen mir direkt einige Witze ein. Ich meine mit den Frauen, die mal müssen.«
    »Behalten Sie Ihre Witze für sich, Big.«
    »Keinen Humor, wie?«
    »Nicht in dieser Richtung. Kümmern Sie sich um Ihre Arbeit. Ihr Chef fragt mich immer, wie es gelaufen ist. Ihren Job können auch andere machen.«
    Big drehte sich um und schüttelte den Kopf. Garry ärgerte sich über sich selbst, daß er diesen Mann derartig über den Mund gefahren war. Es lag einfach an seiner Stimmung. An allem hier. Er wußte nicht, wie es weiterging. Es sah alles so harmlos aus, aber über dieser verfluchten Lichtung lag der Schatten des Todes, den man nicht sehen, aber fühlen konnte. Er blickte auf die Uhr. In einer Stunde würden die ersten Gäste eintreffen. Bis dahin mußte alles top sein, und die Kohle mußte bereits kokein.
    Die Männer des ersten Wagens waren dabei, den Grill zu reinigen. Sie fluchten über die Arbeit und wurden auch nicht freundlicher, als Garry sie noch mehr zur Eile antrieb.
    »Ja, ja, Meister, wir schaffen das schon. Wir sind die besten Griller aus dem Großraum London.«
    »Wie schön für euch. Mit den zweitbesten hätte ich mich auch nicht zufrieden gegeben.«
    »Danke, wir haben verstanden.« Der Förster schaute in den Kühlwagen.
    Das Fleisch lag in den Regalen. Auch die entsprechenden Soßen und Gewürze standen bereit, selbst der Salat war schon angerichtet. Er befand sich in großen Schüsseln, und es fehlte nur noch das Dressing.
    Garry wollte ebenfalls nicht untätig sein. Er half einem der Männer beim Aufstellen des Geschirrs. Als Unterlage benutzte sie einen langen Klapptisch, der ebenfalls zur Ausrüstung gehörte.
    Als eine Viertelstunde vergangen war, zeigte sich Garry friedlicher. Die Männer vom Party-Service verstanden ihr Handwerk. Der Typ mit den fast gelb gefärbten Haaren trug jetzt dicke Handschuhe und verteilte die Kohlestücke unter dem Rost. Man sah ihm den Fachmann an.
    Sein Kollege hatte bereits erste Fleischportionen bereitgelegt.
    Grillwürste, Steaks, Rippchen. Hinzu gesellten sich Maiskolben, frisches Mett, sogar in Alufolie umwickelte Fische waren mitgebracht worden. Da konnte man schon Hunger kriegen. Nicht aber der Förster. Er würde wohl keinen Bissen runterkriegen.
    »Hier werde ich nicht mehr gebraucht, denke ich.«
    »Sehr richtig«, sagte der Mann mit den gelben Haaren.
    »Ich schaue mal bei den Getränken nach.«
    »Ja, gut Schluck.«
    »Keine Sorge, ich werde nichts trinken.« Der Förster drehte sich abrupt um. Er verließ den Grill und damit auch die ersten Rauchschwaden, die sich über der Kohle ausbreiteten. Einmal im Jahr konnte die Natur so etwas verkraften, jeden Monat wäre es fatal gewesen.
    Die Stille war geblieben. Der Förster wunderte sich darüber, daß kein Vogel sang, aber er entdeckte wieder die schwarze Dohle oben auf dem Dach der Hütte.
    Sie saß dort wie ein Wächter, der mit bösen Augen in die Runde schaute und seine kalten Glotzer jetzt auf den Förster gerichtet hatte, als wollte er ihn hypnotisieren. Plötzlich haßte Garry den Vogel. Er haßte ihn so sehr, daß er am liebsten das Gewehr aus dem Wagen geholt und die Dohle abgeschossen hätte. Er beherrschte sich und traktierte ihn nur mit drohenden Worten. »Irgendwann, wenn hier alles vorbei ist, drehe ich dir den Hals um. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Der Vogel öffnete

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