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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückkehrein, erst wenn das Treffen gelaufen war, fand er wieder den Weg in sein Zuhause.
    Der Inspektor stellte das Tablett ab. Er hatte den Fruchtsaft in drei Gläsern verteilt. Durch die Kälte war das Glas an der Außenseite feucht geworden.
    »Trinken Sie, Mrs. McBain, es wird Ihnen guttun.«
    »Ja.«
    Auch wir tranken. Es hätte alles wunderbar sein können, aber das war es nicht. Die gesamte Atmosphäre hatte sich verändert. Zwischen uns stand eine unsichtbare Wand, und sie setzte sich aus den Molekülen des Erlebten zusammen, über das uns die Frau des Försters stockend informiert hatte.
    Nicht das Erscheinen der Cynthia Ashford hatte bei ihr den Schock hinterlassen, es war einzig und allein der Henker gewesen, mit dem sie nicht zurechtgekommen war. Da war etwas in ihre heile Welt eingebrochen. Noch schlimmer, als wären zwei, drei Typen hier erschienen, um das Ehepaar auszurauben. Diebe oder Räuber hätten von der Ratio noch erklärt werden können, aber nicht das Kind, und erst recht nicht die Gestalt des Henkers. Beide waren irreal, nicht zu fassen, aber beide hatten im Beisein der Frau agiert.
    Das Kind hatte unbedingt seine Puppe haben wollen, doch der Henker hatte es nicht dazu kommen lassen und Cynthia schließlich geköpft. Es war kein Blut geflossen. Die Zeugin hatte auch keine Angstschreie vernommen, nichts war geschehen, das etwas zurückgelassen hätte, und trotzdem war es so grauenhaft gewesen.
    Natürlich wußten auch wir, was die Frau durchgemacht hatte. Und wir gingen davon aus, daß sie sich nicht eben in einer hundertprozentigen Sicherheit befand, deshalb wollten wir zunächst auch bei ihr bleiben.
    Später jedoch würden wir zu diesem Grillfest fahren müssen. Wir waren uns sicher, daß dort die ›Musik‹ spielte. Zuvor aber konnten wir vielleicht Informationen sammeln.
    Bisher hatte die Frau geschwiegen. Plötzlich aber sagte die: »Es war ein so grausiger Abschied.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Sie schaute mich nicht an. »Wissen Sie – dieser Henker schlug zu. Einfach so. Er schlug ihr den Kopf ab. Sie hat nicht mal etwas sagen können, und dann waren sie einfach verschwunden, als hätte es sie nie zuvor gegeben.«
    »Aber sie waren hier«, sagte ich.
    »Waren sie das wirklich, Mr. Sinclair? Manchmal wünsche ich mir, ich hätte alles nur geträumt, aber ich weiß leider sehr genau, daß ich es nicht geträumt habe. Dieses Kind wollte seine Puppe zurück. Das hat es nicht geschafft. Warum wollte ihm der Henker die Puppe nicht überlassen? Und warum ist es überhaupt hier erschienen?«
    »Das wissen wir auch nicht, Mrs. McBain«, sagte Suko. »Aber die Stimme haben auch wir gehört. So unwahrscheinlich es auch klingen mag, Sie und wir haben Besuch aus dem Geisterreich bekommen. Nennen Sie es auch Reich der Toten, aber finden Sie sich bitte damit ab, daß es so etwas auch gibt.«
    »Natürlich«, murmelte Helen, »ich habe es ja selbst erlebt. Dennoch komme ich damit nicht zurecht.« Sie strich über ihr Gesicht und schaute in die Baumkrone über uns. »Ich frage mich, ob es das Ende gewesen ist.«
    »Welches Ende?«
    »Erlebe ich eine Wiederholung?«
    »Sie meinen, das Kind würde noch einmal zurückkehren, um die Puppe zu holen?«
    »Ja, Inspektor.«
    Das war nicht mal schlecht gedacht, denn damit rechneten auch wir.
    Wenn ich ehrlich sein sollte, hielten wir uns auch deshalb im Haus des Försters auf, um dies bestätigt zu bekommen. So warteten wir quasi auf die Rückkehr des Kindes, denn nur Cynthia konnte uns Informationen geben. Ich glaubte nicht daran, daß sie nur allein ihre Puppe zurückhaben wollte. Da steckte sicherlich mehr dahinter.
    Suko schaute Mrs. McBain traurig an. »Das steht leider nicht in unserer Macht.«
    Damit gab sich Helen nicht zufrieden. Sie überlegte, ihre Hände drückte sie dabei zusammen, und die Stirn legte sie in Falten. »Wir sind ja wohl alle nicht darüber informiert, was uns noch erwartet. Keiner kann in die Zukunft schauen, aber sollte Cynthia noch einmal zurückkehren wollen, wäre es Ihnen nicht möglich, ihre Rückkehr zu beschleunigen? Ich meine, könnten Sie das Kind nicht locken, herbeirufen, wie auch immer? Ginge das nicht?«
    Das hatte ich vor. Auch Suko schien ähnlich zu denken, als er mir zunickte. Und Helen McBain lächelte plötzlich. »Nun, Mr. Sinclair, worüber denken Sie nach?«
    »Über genau das Problem?«
    »Dann liege ich nicht so schrecklich falsch mit meinem Wunsch.«
    »Überhaupt nicht. Es wird nur sehr schwer werden.

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