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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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schaltete Mettmann den Computer aus, »jetzt haben wir den Mann erst mal ordentlich mit Fragen bombardiert. Mal sehen, was er daraus macht.«
    Als Anna und Joachim Mettmann kurz darauf den Konferenzraum betraten, hatte die Dienstbesprechung schon begonnen.
    »Die Vergleichsuntersuchung zwischen dem Kaugummi, den wir in Hannelore Blochs Gartenlaube sichergestellt haben, der Haarprobe aus dem ersten Fall und den Speichelresten an den Schenkeln von Amanda Meinhardt liegt jetzt vor. Es gibt eine hundertprozentige Übereinstimmung«, bekamen Anna und Mettmann gerade noch den Schlusssatz von Verena Mendelsons Bericht mit.
    »Danke, Frau Mendelson«, entgegnete Günther Sibelius, als sich Marc Hellweg zu Wort meldete.
    »Entschuldigung, dass ich an dieser Stelle unterbreche, Chef, aber es gibt wichtige Neuigkeiten. Und da wir jetzt vollzählig sind«, nickte der Computerspezialist Anna und dem Psychologen zu, »möchte ich nicht länger damit warten, Sie alle zu informieren. Ich bin bei der Analyse von Hannelore Blochs Computer gerade einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Das Ergebnis sehen Sie hier«, erhob er sich und verteilte einen Stapel DIN-A4-Seiten an die Mitglieder der Soko. »Es handelt sich dabei um ein E-Mail-Fragment, das Hannelore Bloch zwei Tage vor ihrer Ermordung von einem gewissen ›Gregor‹ zugeleitet wurde. Der Mann verwendet darin nahezu die gleichen Worte, die wir bereits von der Audiokassette aus Amanda Meinhardts Auto kennen.«
     
    Anna las:
    … möchte Dir die Augen mit einem Seidenschal verbinden, der gleichzeitig das Einzige sein soll, das Du am Körper trägst. Dann will ich Dich nur anschauen und Deine Aufregung genießen, wenn ich mit Dir spreche und herauszufinden versuche, welches Spiel Dir Freude macht…
    »Das ist wirklich interessant«, pfiff Anna durch die Zähne. »Der Täter wiederholt sich, was heißt, dass er längst nicht so einfallsreich ist, wie ich gedacht habe. Ich meine, wir sollten in unserer nächsten Mail ein bisschen konkreter werden und Astartes Wünsche mit Inhalt füllen. Vielleicht bekommen wir von ›ohne Nick‹ daraufhin erneut eine Antwort, die so ähnlich ist, wie eine schon einmal herausgefilterte. Außerdem werde ich versuchen, ihn zu einem Telefonat mit mir zu animieren. Und falls das gelingt und seine Stimme mit der von Amanda Meinhardts Kassette übereinstimmt, wissen wir mit hundertprozentiger Sicherheit, dass wir den richtigen Fisch an der Angel haben.«
    »Einverstanden, versuchen Sie Ihr Glück, Frau Greve«, stimmte Günther Sibelius zu. »Übrigens habe ich inzwischen das Ergebnis der Stimmenanalyse vorliegen«, fuhr er fort. »Frau Dr. Hindemith beschreibt den Sprecher als einen gebildeten Mann zwischen fünfunddreißig und fünfzig Jahren, der sich gewählt und prononciert auszudrücken vermag. Er spricht deutlich, wenn auch mit einem kaum merklichen, doch eindeutig vorhandenen hessischen Tonfall. Frau Hindemith meint, dass er sich diesen Tonfall wahrscheinlich abtrainiert hat, den Dialekt der Gegend, in der er aufgewachsen ist, sprachlich
aber dennoch nicht ganz verbergen kann. Als Beispiel führt sie die Aussprache des Wortes ›gleichzeitig‹ an, bei der das ›t‹ sehr weich, beinahe wie ein ›d‹ ausgesprochen wird. Gut, das wär’s fürs Erste von meiner Seite, und was haben wir sonst noch?«
    »Wir haben inzwischen zwei Drittel der in Frage kommenden Fahrzeughalter überprüft, Chef, sind bisher allerdings noch nicht fündig geworden«, informierte Weber danach die Kollegen über den Stand seiner Ermittlungen. »Außerdem haben wir die Zeugen Holthusen und Wallner zur Stimme des mutmaßlichen Täters befragt. Während der Kellner, Herr Wallner, hierzu keine Aussage machen kann, ist sich Herr Holthusen jedoch sicher, am Harburger Binnenhafen mit dem Besitzer exakt dieser Stimme eine Unterhaltung über Hausboote geführt zu haben.«
    »Und weshalb dauert es so lange, anhand der Mail-Adresse etwas über die Identität des Täters herauszubekommen?«, wandte sich Sibelius erneut an Marc Hellweg. »Haben seine Aktivitäten auf der Internetplattform denn keinerlei Spuren hinterlassen?«
    »Natürlich hat er Spuren hinterlassen, nur kann es noch so circa an die zwei Tage dauern, bis ich an die Informationen rankomme. Der Täter hat ja keine E-Mail-Adresse benutzt, die wie bei einer Homepage direkt einer Person zuzuordnen ist, sondern nutzt einen Anbieter, der anonyme E-Mails zulässt. Daher bedarf es einiger Nachforschungen und der

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