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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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offensiv werden, sonst bekommt der Mann Angst und springt wieder ab. Ein bisschen frech sein ist in Ordnung, aber er sollte immer das Gefühl haben, derjenige zu sein, der bestimmt, wo es langgeht. Lassen Sie mich mal ran.«
    Mettmann setzte sich an Annas Computer und schrieb:
    Hallo Sebastian,
    schön, von Dir zu hören!
    Du, ich muss wohl vorhin nach dem Lesen meiner neuen Nachrichten tatsächlich vergessen haben, mich auszuloggen. Ich denke die ganze Zeit darüber nach, welche Wassersportart Dich derart begeistert, dass Du sie sogar zu Deinem Beruf machen wolltest. Schwimmen vielleicht? Heißt das, Du hast ein paar Schwimmhäute zwischen Deinen Fingern und Zehen?
    Fragt sich
    Astarte.
    P.S. Meine Ansprüche an einen Partner sind überschaubar. Ich wünsche mir einen Mann an meiner Seite, der sich auf gleicher Augenhöhe mit mir befindet, sinnlich und liebevoll ist, andererseits aber auch ganz genau weiß, was er will und wie er es bekommt. Ja, und von meinen Wünschen werde ich Dir vielleicht erzählen, wenn wir uns etwas besser kennengelernt haben.
    Mettmann schickte die Mail ab, stand auf und schenkte sich einen Becher Tee ein. Als er wieder an seinen Platz
zurückgekehrt war, hatte sich »Sebastian« bei »Gute Männer für Sie« ausgeloggt.
    Weber sah auf seine Armbanduhr, die exakt achtzehn Uhr anzeigte.
    »Sieht ganz so aus, als ob der Kerl pünktlich zur Sendezeit des Sandmännchens seinen Griffel fallen lässt«, sagte er. »Oder aber er hat Feierabend. Halten Sie es für möglich, Doktor, dass der Mann während seiner Arbeitszeit auf Opfersuche geht?«
    Bevor der Kriminalpsychologe antworten konnte, kam ihm Günther Sibelius zuvor. »Warum wissen wir noch immer nichts über den Absender dieser Mails? Hat sich denn der Hellweg noch nicht zurückgemeldet?«, schaute er Weber fragend an. »Hab ihn seit vorhin noch nicht wiedergesehen, Chef«, gab Weber zurück, als Antonia Schenkenberg ihren Kopf zur Tür hereinsteckte.
    »Bevor ich gehe, habe ich eine kurze Info für Sie, es geht um den Kollegen Hellweg. Zur Identität des unbekannten Mailschreibers hat er leider noch nichts herausbekommen. Und er lässt ausrichten, dass er heute rechtzeitig gehen muss, da seine geschiedene Frau erkrankt ist und er sich deshalb um sein Kind kümmern muss. Außerdem werden Sie gebeten, Frau Dr. Hindemith zurückzurufen, Herr Sibelius. Ich soll Ihnen sagen, dass sie jetzt mit der Stimmen- und Sprachanalyse des Mitschnitts, den wir im Auto des letzten Opfers sichergestellt haben, fertig ist. Sie können Frau Hindemith unter dieser Nummer an der Uni erreichen«, drückte Antonia Schenkenberg ihrem Chef einen Notizzettel in die Hand und verabschiedete sich danach in den Feierabend.

11
    »Du hast dir deine Auszeit gestern wirklich zum ungeeignetsten Zeitpunkt genommen, Marc«, begrüßte Anna ihren Kollegen am nächsten Morgen in seinem Büro. »Hast du die letzten Mails des Mannes schon gelesen? Und wie steht es mit seiner Identifizierung über die Internetplattform?«
    »Klar, ich bin auf dem Laufenden. Die allerletzte Mail wurde übrigens gestern Abend gegen halb neun an deine Adresse gesendet, was bedeutet, dass ich dir gegenüber sogar einen Informationsvorsprung habe. Mit der Identifizierung gibt es dagegen Probleme, Anna, aber wie das Ganze zusammenhängt, erkläre ich euch nachher auf der Dienstbesprechung.«
    »Und, geht es Deiner Ex wieder besser? Sag mal, wieso hat sich ihr neuer Partner eigentlich nicht um eure Tochter gekümmert?«
    »Weil der ebenfalls mit einem Magen-Darm-Virus flachliegt. Das war schon ein merkwürdiges Bild gestern, Ulrike mit ihrem neuen Lover in unserem früheren Ehebett liegen zu sehen. Zum Glück hielt sich die Idylle in Grenzen, denn die beiden hatten jeweils einen Eimer vor der Nase und haben sich die Seele aus dem Leib gekotzt«, grinste Hellweg gehässig. »Ansonsten hätte ich aber auch auf der Stelle wieder kehrtgemacht.«

    »Armer Kerl, dir scheint wirklich nichts erspart zu bleiben. Aber jetzt sei so gut, und lass uns die letzte Mail gleich hier und jetzt öffnen, damit wir sie uns zusammen ansehen können.«
     
    Anna las:
    Hallo Astarte,
    ja, schwimmen musste ich in meinem Sport auch schon, nämlich immer dann, wenn ich eine Halse nicht geschafft und mich selbst dabei über Bord manövriert habe. Und falls Du jetzt automatisch auf Segeln tippst, hast Du vollkommen Recht damit. Als junger Kerl habe ich sogar Geld damit verdient und als Mann fürs Vorschiff an großen Regatten

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