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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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Bildschirm, von denen das eine mit »Tollmann«, das andere mit »Astarte« überschrieben war.
    Klasse, dass Du mit mir chatten magst, liebe Göttin. Aber sag mal, warum hast Du bisher nicht auf meine Mail geantwortet? Zu viele interessantere Anfragen?
    Liebe Grüße von »Tollmann« Thomas.
    Von »Astarte« an »Tollmann«:
    Interessante Männer? Nein, das nicht gerade, aber ich lasse mir mit allem gerne ein bisschen Zeit. Immerhin scheinst Du mein Pseudonym inzwischen gegoogelt zu haben.
    Vermutet
    Astarte.
    Von »Tollmann« an »Astarte«:
    Ja, und ich ärgere mich, dass ich es nicht gemacht habe, bevor ich meine erste, zugegebenermaßen ziemlich dämliche Mail an Dich geschickt habe. Wie bin ich bloß auf etwas dermaßen Blödes wie eine Biersorte gekommen?
    Verzeihst Du mir?
    LG, Thomas.
    Von »Astarte« an »Tollmann«:
    Schon vergessen, aber Du hast Recht, das war nun wirklich keine besonders originelle Idee. Willst Du es noch einmal versuchen, oder warum hast Du mich »angeklickt«?
    Von »Tollmann« an »Astarte«:
    Klar, wenn es nötig ist, probiere ich es gern noch einmal. Vorher würde ich allerdings ganz schüchtern bei Dir anfragen wollen, ob es denn gar keine andere Möglichkeit gibt? Sollen wir den Rätselquatsch nicht besser lassen und gleich zum nächsten Schritt übergehen?
    »Wozu soll es gut sein, dieses unnütze Gerede noch weiter fortzuführen?«, drehte sich Anna gereizt zu ihren Kollegen um, als ein rot blinkender Briefumschlag auf der rechten Seite des Bildschirms den Eingang einer neuen Nachricht anzeigte.

    »Soll ich den Lifechat unterbrechen, um nachzusehen, ob unser ›ohne Nick‹-Mann Sebastian geschrieben hat?«
    »Nein, ich bin dafür, wir lassen den Täter, falls er es tatsächlich sein sollte, noch eine Weile zappeln«, entgegnete Joachim Mettmann.
    »Gut, aber dann übernehmen Sie den ›Tollmann‹ für eine Weile«, stand Anna von ihrem Bürostuhl auf. »Mir geht das Gechatte mit dem Mann echt auf die Nerven, und mir fällt schon jetzt keine einigermaßen intelligente Antwort mehr ein.«
    »Niemand verlangt, dass Sie ihm noch einmal antworten, Anna, bleiben Sie einfach online. Hauptsache, unser Mann denkt, dass Sie nach wie vor mit einem anderen chatten.«
    Anna öffnete das Bürofenster und zündete sich eine Zigarette an, wofür sie heute ausnahmsweise einmal keinen Anpfiff von Weber kassierte. Im Gegenteil, während sie in die Dunkelheit des Stadtparks und dann auf die regennasse Straße unter sich starrte, auf der sich das Scheinwerferlicht vorbeifahrender Autos spiegelte, hatte er sich mit einem Becher Kaffee in der Hand hinter sie gestellt.
    »Möchten Sie?«, reichte er Anna den Becher hinüber.
    »Danke Weber«, nickte Anna erschöpft. »Glauben Sie, dass das, was wir hier tun, irgendeinen Sinn macht? Ist ›ohne Nick‹ der Täter, nach dem wir suchen, oder nur einer von vielen Idioten, die im Internet unterwegs sind?«
    »Kommen Sie, Anna, lassen Sie uns weitermachen. Der Mann wartet jetzt schon lange genug auf eine Antwort«, forderte Joachim Mettmann die Kommissarin auf, worauf sie sich wieder an den Computer setzte und die vor ein paar Minuten eingegangene Nachricht öffnete.

    Von »ohne Nick« an »Astarte«
    Hallo »Astarte«, meine launenhafte Göttin mit den zwei Gesichtern. Kaum bist Du vom Olymp heruntergestiegen, scheinst Du Dich schon mit mehr als nur einem Mann zu vergnügen. Stimmt’s oder chattest Du bloß aus purer Langeweile? Ist es die Lust am Rätsel und an Deinem Spiel, in dem Du uns arme Würstchen gegeneinander antreten lässt, um zu sehen, ob am Ende einer übrig bleibt, der Deinen Ansprüchen gerecht werden kann? Andererseits, wer könnte Dir einen Vorwurf daraus machen, wenn es so wäre? Ich ganz bestimmt nicht, denn schließlich sind wir fast alle wegen der großen Auswahl an potenziellen Partnern hier.
    Jetzt würde ich nur zu gern wissen, worin Deine Ansprüche an einen Mann überhaupt bestehen. Und was genau sind Deine Wünsche? Sind sie so außergewöhnlich, dass Du sie tatsächlich hinter dem Pseudonym einer Göttin verstecken musst? Hattest Du ein gutes Gespräch?
    Fragt sich
    herzlich
    Sebastian.
    Von »Astarte« an »ohne Nick«
    Bist Du etwa eifersüchtig? Und überhaupt, woher willst Du wissen, was ich in der Zwischenzeit getan habe? Vielleicht bin ich ja bloß im Keller gewesen, um meine Wäsche aufzuhängen …
    »Vorsicht, Anna«, warnte Joachim Mettmann. »Schicken Sie diese Nachricht auf keinen Fall los! Sie dürfen nicht zu

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