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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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seinen Eroberungen herumprahlt. Doch soweit es Frau Kaminski betrifft, hat Malte durchblicken lassen, wie sehr er von ihr beeindruckt war. Er nannte sie einmal seine gefährliche Affäre.«
    »Inwiefern gefährlich? Was hat er Ihnen erzählt?«, fragte Anna nach.

    »Nein, mehr möchte ich dazu nicht sagen, schließlich ist Malte ein guter Freund. Ich denke, wenn Sie noch mehr zu diesem Thema wissen wollen, sollten Sie ihn selbst befragen.«
    Sabine Hofrath zog mürrisch die Augenbrauen zusammen und sah ihren Mann herausfordernd an: »Auf jeden Fall lässt sich gut nachvollziehen, warum Moni unter diesen Gegebenheiten ihrerseits ein wenig nach Abwechslung gesucht hat.«
    »Hat Frau Jacobsen eigentlich etwas von der Liebschaft ihres Mannes mitbekommen, Frau Hofrath?«
    »Natürlich, Herr Kommissar. Moni hat Frau Kaminski des Öfteren angerufen und ihr auch gemailt, dass sie die Finger von ihrem Mann lassen soll, was jedoch, soweit ich weiß, nichts genutzt hat.«
    »So weit, so gut, was diesen Punkt betrifft«, nahm Weber das Tempo aus dem Gespräch. Er schlug seinen Notizblock auf und zückte den Bleistift.
    »Ist es richtig, dass Sie zurzeit in einem finanziellen Engpass stecken?«, setzte Weber nach.
    »Ich weiß zwar nicht, was das mit dem Mord an Monika zu tun haben soll, aber wir haben im Moment in der Tat einige Außenstände, die allerdings schon im nächsten Monat wieder ausgeglichen sein werden«, gab Heiner Hofrath mit aggressivem Unterton zurück. »Außerdem …«
    »Wie bitte, Heiner, ich denke, das ist schon längst geschehen«, fiel ihm seine Frau Sabine ins Wort. »Schließlich hast du mir doch neulich erst versichert, dass finanziell gesehen wieder alles in Ordnung ist.«
    »Ist es ja auch, Sabine, also mach jetzt bitte keine Szene.«

    »Kommen wir nun zu einem weiteren Punkt«, übernahm Anna unversehens das Gespräch. »Sie beide geben an, mit den Jacobsens befreundet zu sein, wobei Ihre Treffen in der Vergangenheit nicht ausschließlich zu viert, sondern manchmal auch nur zwischen Frau Jacobsen und Ihnen, Frau Hofrath, stattfanden. Und Sie, Herr Hofrath, haben regelmäßig Tennis mit Herrn Jacobsen gespielt. In diesem Zusammenhang interessiert mich die folgende Frage: Sind Sie, Herr Hofrath, möglicherweise auch einmal nur mit Monika Jacobsen verabredet gewesen? Oder Ihre Frau allein mit Herrn Jacobsen?«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«, gab Heiner Hofrath barsch zurück. »Unterstellen Sie uns etwa, wir hätten so etwas wie ›Bäumchen wechsel dich‹ mit den Jacobsens gespielt?«
    »Das sind Ihre Gedanken, nicht meine«, gab Anna lächelnd zurück. »Ich habe Ihnen nur eine einfache Frage gestellt.«
    »Nein, ich habe mich niemals nur mit Malte getroffen«, stellte Sabine Hofrath klar. »Und das Gleiche gilt auch für meinen Mann und Monika.«
    Als Weber daraufhin nachsetzen wollte, erhob sich Anna Greve kurzerhand von ihrem Stuhl. »So, vielen Dank, das wäre dann für heute erst einmal alles«, meinte sie und reichte Sabine und Heiner Hofrath, unter Webers verblüfftem Blick, zur Verabschiedung die Hand.
    »Wir müssen uns um Vera Kaminski kümmern, Weber«, erklärte Anna, kaum dass sie die Anwaltskanzlei verlassen hatten. »Falls sie tatsächlich Malte Jacobsens Geliebte ist und Jacobsen seine Frau wegen ihr nicht verlassen wollte, ist das ein klassisches Tatmotiv.«

    »Trotzdem verstehe ich nicht, warum Sie die beiden so plötzlich aus den Fängen gelassen haben, denn Heiner Hofrath kann genauso wenig wie Malte Jacobsen ein Alibi vorweisen. Außerdem hat Sabine Hofrath Ihre Frage nach einem möglichen Treffen zwischen ihrem Mann und der Ermordeten für meinen Geschmack ein wenig zu hastig verneint. So gesehen kommt Hofrath, zumindest theoretisch, nach wie vor als Liebhaber von Monika Jacobsen, vielleicht sogar als ihr Mörder in Frage.«
    »Wenn das der Fall sein sollte, haben wir ihn mit unseren Fragen jetzt aber ordentlich aufgeschreckt. Und wer nervös wird, läuft Gefahr, einen Fehler zu begehen.«
    »Sie können einem den Spaß aber auch wirklich verderben, Anna. Ich hätte nur zu gern Sabine Hofraths Gesicht gesehen, wenn sie erfährt, dass ihr liebender Gatte kurz davorsteht, seinen besten Mandanten zu verlieren.«
    »Dafür ist immer noch Zeit. Außerdem fand ich unseren Besuch noch in einer ganz anderen Hinsicht aufschlussreich, Weber, denn Monika Jacobsen scheint tatsächlich gute Gründe gehabt zu haben, aus ihrem Ehealltag ausbrechen zu wollen.«
    »Hat sich Marc Hellweg

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