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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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eigentlich schon wegen der Auswertung der Computerdateien bei Ihnen gemeldet?«, fragte Weber auf dem Rückweg ins Präsidium.
    »Nein, und bei Ihnen?«
    »Fehlanzeige. Ich werde, sobald wir zurück sind, gleich einmal zu ihm rübergehen und ihm ein bisschen Druck machen. Anschließend kümmere ich mich um Vera Kaminski.«
    »Tun Sie das«, entgegnete Anna und dachte mit Schrecken
an den nach wie vor auf ihrem Schreibtisch liegenden Berg von Steuerakten aus Monika Jacobsens früherer Kanzlei, den zu überprüfen sie noch immer nicht geschafft hatte. »Es wäre nicht schlecht, wenn wir noch ein paar Dinge im Büro abarbeiten könnten, bevor es heute Abend wieder nach Blankenese geht.«
     
    Kurz nach achtzehn Uhr betraten Anna und Weber erneut das kleine, an der Elbe gelegene Restaurant mit dem Namen »Fischerhütte«. Wie bereits am Tag zuvor bollerte der Kachelofen in der Ecke des Gastraums gemütlich vor sich hin, und Anna nahm sich vor, hier demnächst einmal zusammen mit Paula einzukehren. Verena Guse, die Pächterin des Lokals, hatte die beiden Kommissare bereits kommen sehen und bat sie, an einem Tisch Platz zu nehmen.
    »Rudi ist schon hier, er zieht sich gerade hinten um«, sagte sie, als sich auch schon ein hagerer Mann in schwarzem Hemd und Hose zu ihnen gesellte.
    Aufmerksam betrachtete der Kellner die Fotografie von Monika Jacobsen.
    »Ja, ich bin mir ganz sicher, die Frau ist vergangenen Donnerstag mit einem Mann bei uns zu Gast gewesen«, nickte er. »Hier in der Ecke hat sie gesessen.« Rudolf Wallner zeigte auf einen kleinen Tisch am Fenster. »Die beiden sind ziemlich vergnügt gewesen. Sie haben einen richtig verliebten Eindruck gemacht.«
    »Erinnern Sie sich vielleicht auch noch daran, wie der Begleiter von Frau Jacobsen ausgesehen hat?«, fragte Anna erwartungsvoll.
    »Natürlich, schließlich gehört es zu meinem Job, mir
unsere Gäste und ihre kulinarischen Vorlieben ganz genau einzuprägen. Der Mann stand auf Austern und so’n Zeug.«
    »Können Sie beschreiben, wie er aussah?«, fragte Weber dazwischen.
    »Na klar, zumal er recht attraktiv war, Herr Kommissar. Ein Mann, der bei Frauen gut ankommt. Überhaupt hatte er eine nette Art an sich, und das Trinkgeld, das er mir gegeben hat, war auch nicht gerade schlecht.«
    »Wären Sie bereit, uns ins Präsidium zu begleiten, damit wir nach Ihren Angaben ein Phantombild des Mannes anfertigen lassen können?«
    »Jetzt sofort?«, schaute sich Rudolf Wallner fragend zu Verena Guse um, die ihm daraufhin beruhigend eine Hand auf die Schulter legte.
    »Geh schon, Rudi, ich komme heute Abend auch alleine klar. Immerhin geht es hier um einen Mord.«
     
    Amanda war dabei, sich gedanklich völlig an Cornelius zu verlieren. Auch wenn ihr Verstand sie zur Vorsicht mahnte, riet ihr ihr Gefühl, doch lieber heute als morgen auszuprobieren, ob sie mit ihm nicht endlich den richtigen Mann gefunden hatte. Den Mann, bei dem sie sich wirklich aufgehoben fühlte, weil er in der Lage war, sie zu verstehen.
     
    Amanda schrieb mit klopfendem Herzen:
    Wie wäre es nächsten Freitag?
Helena
    Cornelius antwortete:
    Das klingt wunderbar, aber wie wollen wir es machen? Soll ich zu Dir kommen, willst Du mich besuchen, oder treffen wir uns besser an einem neutralen Ort?
    P.S. Ich habe eine Dachwohnung mit großer Terrasse in der Gertrudenstraße, von der Du, wenn Du Dich auf die Zehenspitzen stellst, sogar noch ein kleines Stück der Binnenalster sehen kannst. (Gilt allerdings erst ab einer Körpergröße von einem Meter sechzig.)
    Hoffnungsvoll,
    Cornelius.
    Amandas Finger zitterten leicht, als sie antwortete:
    Hört sich gut an, also treffen wir uns um sieben Uhr am Freitagabend bei Dir. Wie ist Deine Adresse?
    Ich bin gespannt,
    Helena.
    Mit dem Zettel, auf dem sie Cornelius’ Anschrift notiert hatte, in der Hand, stand Amanda wenig später vor der Haustür ihrer Freundin Doris. Als diese öffnete, ließ Amanda die Notiz in ihre Manteltasche gleiten.
    »Ich brauche deine Hilfe«, überfiel sie Doris, kaum dass sie in den Hausflur getreten war.
    »Nun mach mal halblang, Amanda. Zieh doch bitte erst mal deinen Mantel aus.«

    »Ja, ja«, entgegnete Amanda ungeduldig. »Wie gesagt, brauche ich deine Hilfe. Du musst mir für den kommenden Freitag unbedingt ein Alibi verschaffen, Doris. Geht das, oder bist du da schon mit Peter verabredet?«
    »Nee, aber was liegt denn überhaupt so Wichtiges an, dass du dermaßen aufgeregt bei mir hereinschneist?«
    »Ich habe am

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