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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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Angaben eines Zeugen erstellt worden.« Anna legte das Blatt auf ihren Schreibtisch zurück und seufzte. »Ich hatte mir mehr von der Aussage des Zeugen versprochen, aber der war sich nicht einmal mehr bezüglich der Körpergröße und Augenfarbe seines Gastes sicher. Seine Beschreibung ist daher relativ vage ausgefallen und wird uns bei der Suche nach dem Täter nur wenig helfen.«
    »Da ist etwas dran, Frau Greve«, gähnte Marc Hellweg. »Sie haben nicht zufällig einen Kaffee für einen erschöpften Kollegen?«
    Als Anna aufstand und zur Kaffeemaschine hinüberging, spürte sie Hellwegs Blick in ihrem Rücken.
    »Milch und Zucker?«, fragte sie, ohne sich umzuwenden.
    »Weder noch, danke. Ich habe gehört, dass Sie mit Jan Greve verwandt sind, stimmt das?«
    »Ja«, gab Anna lässig zurück. »Wenn Sie wollen, besorge ich Ihnen bei Gelegenheit gerne ein Autogramm meines Schwagers.«
    »Danke, darüber würde ich mich wirklich freuen, denn ich bewundere seine Art, Fußball zu spielen. Für mich ist er viel mehr als ein klassischer ›Sechser‹, zumindest hat er in Hamburg viele geniale Ideen gehabt und zielgenaue Pässe in die Tiefe des Raumes geschlagen.«
    »Das hört sich an, als würden Sie wirklich etwas von Fußball verstehen«, grinste Anna. »Klasse, dann habe ich zukünftig ja endlich jemanden im Büro, mit dem ich mich vernünftig darüber unterhalten kann.«

    »Von mir aus sehr gerne, und wenn Sie wollen, können wir uns zusammen auch mal ein Heimspiel des HFC im Stadion am Hamburger Volkspark ansehen«, lächelte Marc Hellweg. »Früher habe ich selbst einmal Fußball gespielt, meistens als Rechtsaußen. Und das gar nicht mal so schlecht, ich hab es immerhin bis in die dritte Liga geschafft.«
    »Respekt, mein Lieber«, klopfte Anna ihrem Kollegen auf die Schulter. »Ja, ich glaube, mit Ihnen würde ich gern einmal ins Stadion gehen.«
    »Ich bin jederzeit bereit, Anna. Sie müssen mir nur sagen, welches Spiel Sie anschauen wollen, und schon kann es losgehen.«
    »Gut, dann hätten wir das geklärt«, schmunzelte sie, um anschließend wieder auf ihren Fall zurückzukommen. »Haben Sie etwas herausbekommen, das uns weiterhelfen könnte?«
    Marc Hellweg nahm seinen Kaugummi aus dem Mund, verpackte ihn in ein Stück Stanniolpapier, das er aus der Hosentasche gezogen hatte, und trank einen Schluck Kaffee.
    »Wer sich mit den gelöschten Daten eines Computers beschäftigt, fördert dabei fast immer etwas zutage, Anna. Nur fürchte ich, dass die Dateien, die ich bisher wiederhergestellt habe, nicht besonders interessant für Sie sein werden.«
    »Wir werden sehen«, erwiderte Anna. »Schießen Sie los.«
    Hellweg sah seine mitgebrachten Notizen durch und meinte dann:
    »Bei den meisten der gelöschten Dateien handelt es
sich um Alltagskram wie Monika Jacobsens Korrespondenz mit Handwerkern, Sportvereinen oder der schriftlichen Kündigung einer Kinderfrau. »Dazu kommen in den Papierkorb verschobene Spam-Mails wie etwa die Werbeschreiben verschiedener Firmen.«
    »Und darüber hinaus haben Sie sonst nichts gefunden?«
    »Doch, es gibt eine Sache, die unter Umständen aufschlussreich für Sie sein könnte. Einen Mailkontakt zwischen Monika Jacobsen und einer Frau namens Vera Kaminski«, schob er Anna die entsprechenden ausgedruckten Seiten hinüber, »die offensichtlich das Jacobsen’sche Maklerbüro auf Mallorca leitet.«
    Anna überflog die Seiten und registrierte den feindseligen Ton der E-Mails.
    »Danke, das untermauert einen Hinweis, den wir schon von anderer Seite erhalten haben und an dem wir bereits dran sind. Aber einen Anhaltspunkt auf einen möglichen Liebhaber haben Sie nicht gefunden?«
    »Ich würde Ihnen wirklich gern eine Freude machen, Anna, aber nein, ich habe diesbezüglich nichts gefunden, bleibe aber weiter dran.«
    »Was heißt das, Marc?«
    »Nun, bei den gelöschten Dateien, die ich wiederhergestellt habe, handelt es sich allesamt um Dokumente, die sich im Papierkorb befunden haben, damit aber nach wie vor auf der Festplatte des Laptops vorhanden sind. Wenn Sie ein Dokument in den Papierkorb verschieben, ist es trotzdem noch erreichbar und problemlos zu rekonstruieren. Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn Sie das Dokument endgültig aus dem Papierkorb entfernen,
weil in diesem Fall die Sprungadressen freigegeben werden.«
    »Wie, das verstehe ich nicht. Was bedeutet das?« Marc Hellweg nahm sich ein Blatt Papier von Annas Schreibtisch und begann darauf zu zeichnen. »Ich werde

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