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Totenruhe

Titel: Totenruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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nichts. Er betrachtete die Papierversion von Katys Haus.
    »Gus Ronden bringt Rose Hannon um, das Kindermädchen«, fuhr ich fort. »Dieser Teil der Angelegenheit macht ihm nichts aus - er ist grausam. Vielleicht hat er jemanden bei sich, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass er allein ist.«
    »Glaube ich auch.«
    Ich legte Gus und das Kind in den Imperial, aber ehe ich den Wagen bewegte, sagte ich: »Also, das ist jetzt wirklich wichtig - Blut, das zu Rose Hannons Blutgruppe passt, ist an Kleidern in seinem Haus gefunden worden, aber nichts, was darauf hinweisen würde, dass das Kind dort war, stimmt’s?«
    »Stimmt. Dan Norton hat das Haus nach einer Spur von dem Kind abgesucht. Nichts. Auch der Nachbar hat ein Kind weder gehört noch gesehen.«
    »Also hat er den Kleinen entweder umgebracht, ehe er nach Hause gefahren ist, oder ihn an jemand anders weitergereicht. An den Kleidern, die Gus Ronden im Wäschekorb hat liegen lassen, war kein Blut der Gruppe 0, oder?«
    »Nein«, antwortete er langsam, »aber ein so kleines Kind kann man auch ersticken oder auf eine Reihe anderer Arten umbringen, die keine Blutungen verursachen.«
    »Schon, aber damit will ich auf das zurückkommen, was ich
am Freitag gesagt habe, als wir drüben im Haus der Ducanes waren - wenn das Kind ermordet werden sollte, hätte Gus Ronden es gleich in seiner Wiege umgebracht. Und wenn das Kind nur zum Erpressen eines Lösegelds festgehalten werden sollte, warum hat man das Kindermädchen dann nicht gleich mit entführt?«
    »Erwachsene sind schwerer zu kontrollieren.«
    »Okay. Tatsache ist aber, dass nie eine Lösegeldforderung gekommen ist.«
    »Vielleicht hat Ronden die Entführung vermurkst, und das Kind ist gestorben«, spekulierte O’Connor. »Wir wissen einfach nicht, was aus dem kleinen Jungen geworden ist.«
    »Nein, aber Warren Ducane war der Meinung, dass der junge Kyle Yeager - heute Max - dieses Kind ist, also bleibt nach wie vor diese Möglichkeit. Und falls das stimmt, kommen wir immer wieder auf denselben Namen, und zwar den des Mannes, den Sie von vornherein in Verdacht hatten. Mitch Yeager könnte derjenige sein, der all das arrangiert hat.«
    O’Connor seufzte. »Darauf ist Lefebvre sicher auch schon gekommen. Aber bis jetzt kann das niemand beweisen.«
    »Ich vermute, dass die Baer-Farm eine Art Treffpunkt für diese Bande war, und das schon seit Jahren.«
    »Die Prohibition war 1958 längst vorbei.«
    »Ja, aber das heißt nicht, dass es auch mit der Schmuggelei vorbei war. Oder dass Kriminelle keine Verwendung für ein abgelegenes Versteck gehabt hätten.«
    »Mag sein.«
    »Überlegen Sie mal - Ronden kommt von dem Mord an Rose Hannon zurück und gibt das Kind an jemanden weiter. Da taucht Bo Jergenson auf und erzählt, dass er einen Reporter an einem geheimen Treffpunkt hat liegen lassen, wo gerade ein Doppelmord vertuscht werden sollte. Ronden muss außer sich gewesen sein, sonst hätte er nicht ein Messer und blutverschmierte Klamotten bei sich zu Hause liegen lassen. Natürlich
dachte er, er käme noch mal zurück, um die Sachen zu holen. Er hatte weiß Gott alle Hände voll zu tun in dieser Nacht. Er hat Bo umgebracht und vielleicht einen der anderen oder alle beide und ist dann in die Berge aufgebrochen. Oder … vielleicht liegen die anderen beiden ja auch irgendwo in der Nähe der Blockhütte vergraben.«
    »Von Betty Bradford und Lew Hacker hat man seit zwanzig Jahren nichts mehr gehört oder gesehen«, erklärte O’Connor. »Es ist unwahrscheinlich, dass sie noch leben. Sonst hätten sie sich gemeldet, nachdem Lily und der frisch gebackene Max Ducane die Belohnung ausgesetzt haben.«
    »Ich bin mir nicht so sicher, dass sie tot sind.«
    »Warum - wegen des Anrufs, den Sie neulich bekommen haben?«
    Ich zuckte die Achseln. »Nur so eine Ahnung. Ich weiß nicht … Jedenfalls, noch in dieser Nacht oder kurz darauf kommt Ronden um. Die Einzigen aus dem Team des Planers, die noch übrig sind, sind der Mörder von der Sea Dreamer und derjenige, der Katy und Todd im Buick umgebracht hat.«
    »Ich kenne zwei Personen, die Mitch loyal ergeben sind und sicher nichts dagegen gehabt hätten, mal eine Nachtschicht dieser Art zu übernehmen«, sagte O’Connor.
    »Eric und Ian? Wie alt waren die damals?«
    »Anfang, Mitte zwanzig.«
    Ich musste daran denken, wie Eric Kyle über das Geländer gehalten hatte. »Ob Ian und Eric wohl tauchen können?«
     
    Barbara und Kenny tauchten nicht in der Redaktion auf.
    Ich

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