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Totenruhe

Titel: Totenruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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hab’s gekauft.«
    »Du - was?«
    »Ich wollte es dir schon früher erzählen, aber ich dachte, ich warte lieber, bis es offiziell ist.«
    »Wow. Dabei habe ich gedacht … hast du dich jetzt doch dagegen entschieden, in Katys Haus zu ziehen?«
    »Du sagst es - Katys Haus. Ich glaube nicht, dass Lily besonders froh darüber wäre, wenn ich darin irgendetwas verändere, und ich glaube nicht, dass ich besonders froh wäre, wenn ich es als Museum belasse.«
    »Das kann ich verstehen. Übrigens bin ich neulich zum Haus von Baer gefahren und habe es mir von außen angesehen.«
    »Komm vorbei und schau’s dir genauer an. Und nimm eine Taschenlampe mit - der Strom wird erst am Freitag angeschlossen.«

    »Kannst du zwei Stunden warten? Ich wollte gerade noch woandershin.«
    »Kein Problem. Ich fahre schon mal rüber und mache ein paar Fenster auf, um ein bisschen Luft reinzulassen. Es ist ein schönes Haus. Und der Blick - na, wart’s ab, bis du es siehst.«
    Ich legte auf und stand leicht benommen da. O’Connor kam wieder zurück und sagte: »So Leid es mir auch tut, dass ich Ihre Tagträume über Ihren reichen Romeo unterbrechen muss, aber wir lassen Lefebvre warten.«
    »Ich bezweifle, dass er groß auf uns wartet. Und ich fahre mit meinem eigenen Auto, weil ich mich hinterher mit Max treffe.«
    Ein bezeichnender Blick trat in seine Augen, und seine Lippen spannten sich über den Zähnen. Er ballte eine Hand zur Faust und öffnete sie wieder. Doch er sagte kein Wort.
    »Danke«, sagte ich.
    »Wofür?«
    »Dass Sie den Mund gehalten haben.«
    Er lachte und sagte: »Wir treffen uns dann dort.«
     
    Lefebvre und Matt Arden hatten dafür gesorgt, dass die Bauarbeiten für das Einkaufszentrum fast vollständig zum Erliegen gekommen waren. O’Malley war nicht glücklich über die damit verbundenen hohen Kosten, aber seine Vorgesetzten machten ihm keine Vorwürfe, und so machte er mir auch keine. Er gestand sogar, dass es ihm Spaß gemacht hatte, Lefebvre bei den Ermittlungen zu helfen. Dazu gehörte momentan, ihm einen Löffelbagger mit Fahrer für die Arbeiten zur Verfügung zu stellen, die etwa zweihundert Meter entfernt von der Stelle stattfanden, wo der Wagen gefunden worden war.
    Lefebvre hatte mehrere Bebauungspläne aus den Vierzigerjahren für die Farm gefunden, aus denen hervorging, wo die verschiedenen Gebäude gestanden hatten. Als wir dort eintrafen, hatten Lefebvre, seine Kollegen von der Spurensicherung
und O’Malleys Leute es bereits mit vereinten Kräften geschafft, ein seltsames Metallteil aus der Erde zu holen und es beiseite zu stellen, damit sie weitergraben konnten. O’Connor erklärte mir, dass es sich um einen Destillierapparat handelte.
    »Er hat also nicht nur Schnaps verschoben, sondern auch selbst welchen gebrannt?«, fragte ich.
    »Womöglich ist er dadurch mit den Schmugglern in Kontakt gekommen«, sagte O’Connor.
    Sie arbeiteten jetzt langsam und vorsichtig weiter, und wir durften nicht näher herangehen. Ich erfuhr von O’Malley, dass sie, ein paar Minuten bevor Lefebvre uns angerufen hatte, auf einen verborgenen Raum gestoßen waren, ganz ähnlich dem, den mir Griffin Baers Friseur beschrieben hatte.
    Während wir warteten, berichtete ich O’Connor von Betty Bradfords Anruf. »Also lebt sie wenigstens noch.«
    Die Sache interessierte ihn, doch schon bald gab er dem Drang nach, mir einen Vortrag darüber zu halten, dass wir lieber über Neuigkeiten berichten sollten, statt selbst welche zu erzeugen, vor allem wenn es um Max ging. Wenn ich nicht irgendwo in meinem tiefsten Inneren selbst gefunden hätte, dass ich vorsichtig sein musste, hätte es mich wahrscheinlich noch mehr gestört.
    Als andere Medienvertreter auftauchten, unterbrach sich O’Connor mitten in einer Geschichte über Corrigan und fluchte drauflos. Ich betrachtete dies als weiteren Fortschritt in unserer Arbeitsbeziehung.
    Lefebvre sprach mit uns, ehe die anderen Reporter zum Zug kamen. Er meinte, in dem verborgenen Raum sei nichts weiter zu sehen als Hinweise darauf, dass während der Prohibitionszeit dort Schnaps gelagert worden war.
    »Irene hat gewisse Theorien über die Mordnacht, wissen Sie«, sagte O’Connor.
    »Erzählen Sie mir später davon?«, fragte Lefebvre.

    »Klar.« Ich sah auf die Uhr. »Aber jetzt habe ich einen Termin.«
    »Ich bleibe hier«, erklärte O’Connor, »und sehe zu, dass ich bis Redaktionsschluss so viel wie möglich mitkriege. Dann bis …« Er unterbrach sich erneut, diesmal, weil

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