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Totenstadt

Totenstadt

Titel: Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Hodge
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»Nein, Todd.«
    » Librium?«
    Leonard wirbelte am Fenster herum. »Ich glaube, ihr ignoriert das Hauptproblem, das wir hier haben.«
    »Irgendwelche Tranquilizer? Bitte, ich bin völlig fertig.«
    Justin schlug mit der hohlen Hand auf die Tischplatte. »Leonard hat recht, Todd. Warum beruhigst du dich nicht, damit wir versuchen können, uns aus dieser Scheiße hier rauszuholen.«
    Todd ergriff die Gelegenheit, da er frisches Blut roch. »Oh, endlich! Er spricht! Er spricht!«
    Und los geht’s …
    Todd zeigte mit starrem, anschuldigendem Finger auf ihn. »Du hast einfach nur dagesessen wie eine Art Pilz, du hast mich vor Gott und allen anderen auf Grund laufen lassen.«
    »Lass ihn da raus«, erwiderte Nan. »Wir haben es vermasselt, o.k.?«
    »Ja. Genau. Ich steckte in den letzten Änderungen für den Hirschfelder-Krankenkassenauftrag. Also gib ruhig mir die Schuld.« Justin schäumte, und dann ergriff das kleine grausame Teufelchen Besitz von ihm. »Nein, das ist noch viel besser: Warum lässt du nicht einfach deine Teenage Mutant Ninja Dosenschildkröten auf mich los?«
    Todd sprang auf die Füße und knallte Nan den Ellbogen gegen das Kinn, als er sich vorbeugte und Justin an der Kehle packte. Mit plötzlich geweiteten Augen packte Justin seine Handgelenke, während Nan mit einem harten Ordner rhythmisch gegen Todds Schulter schlug. Todd roch, als habe er in Likör gebadet, und allein das war die Würgerei schon wert. Hinter ihnen sackte Allison gegen die Bar und lachte, als habe sie alle Hoffnung verloren und sich in ihr Schicksal ergeben, während Leonard einschritt und versuchte, sie auseinanderzubringen, wobei er rief: »Kinder! Kinder!« Die Kämpfenden trennten sich schließlich und versprachen, sich wieder zu vertragen.
    Justin hustete, räusperte sich und rückte dann seinen Kragen und seine Krawatte zurecht. Da Leonard alle zu einem Notfallbrainstorming versammelte – bei dem man mit körperlicher Gewalt bestraft wurde, wenn man seinen Platz verließ – musste Justin sich konzentrieren. Er hustete erneut, und Allison schob ihm ihr Mineralwasser herüber, das er dankbar trank.
    Und dann kam sie: die Idee. Vielleicht sollte er öfter mal einige Augenblicke lang kurz vor dem Ersticken sein.
    Justin sah zu Todd hinüber, der auf dem heißen Stuhl saß. Glaub nicht, dass ich das mit dir teile, Arschloch. Er würde aufgrund seiner eigenen Leistungen bestehen oder untergehen. Es gab schlimmere Sünden.
    Sie hatten kaum Fortschritte gemacht, als Andrew Jackson Mullavey seine Leute zurück in den Raum führte. Sie machten alle finstere Gesichter wie ein griechischer Chor, der nichts als eine Tragödie zu verkünden hatte.
    Mullavey in ihrer Mitte zeigte sich wortkarg. »In Ordnung, Leonard. Sie haben achtundvierzig Stunden. Aber seien Sie gewarnt: Sehe ich dann nichts, was mir gefällt, dann werde ich zum Telefon greifen und Mr Segal und Mr Goldberg anrufen.«
    Leonard sah aus, als wolle er sich auf den Boden werfen und Mullaveys Füße küssen.
    Justin beugte sich vor und deutete mit einem Finger in Mullaveys Richtung. »Wenn ich vielleicht etwas anmerken dürfte.«
    »So, so«, erwiderte Mullavey und tat überrascht. »Sie haben also doch eine Stimme, Mr …«
    »Gray. Justin Gray.« Er räusperte sich. Sein Hals war dank Todd noch immer ein wenig kratzig. Er schluckte den Rest von Allisons Wasser und war auf sich allein gestellt. Dies war sein Solo. »Das Problem mit dem Vorschlag, den Sie gesehen haben, war nicht nur das Muster. Der ganze Ansatz war falsch.«
    Justin drückte sich vom Tisch ab und stand auf. Überlegenheit durch eine erhöhte Position. Er sah auf Todd herab, einfühlsam genug, um Mitleid zu empfinden, aber dennoch so nachtragend, um zu wissen, dass es ohne Bedeutung war. Oh, mach nur weiter. Vergebung war die größte Waffe von allen. Sie konnte so … herablassend sein.
    »Das Thema Arbeitslosigkeit war ein unglücklicher Fauxpas. Aber durchaus verständlich, um Todd in Schutz zu nehmen.« Justin zwinkerte ihm zu. »In Florida stellt die Arbeitslosigkeit schon seit Jahren kein großes Problem mehr dar. Wir haben da unten eine völlig andere Sichtweise.
    Überdies passt das Hightech-Image der Computergrafik einfach nicht zu Mullavey Foods. Sie haben Ihre Evangeline-Linie mit Cajun- und kreolischen Produkten und Ihre Reihe ›Heart of Dixie‹ mit traditioneller Südstaatenkost. Und Ihre Werbung für diese spiegelt Ihr heimatgebundenes Bewusstsein wider. Und nur weil Magnolienblüte einen

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