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Totenstimmung

Totenstimmung

Titel: Totenstimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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die den Rheydter Markt überwacht hatten, hatten ebenfalls das Wochenende über Dienst getan. Aber auch ihnen war nichts aufgefallen.
    »Liebe Jasmin«, Frank versuchte nicht verletzend zu wirken, »du hast diesen Busfahrer getroffen. Gut. Und er hat dir Namen genannt. Auch gut. Aber was beweist das?«
    Die Polizeioberkommissarin stützte sich auf ihre Krücken. »Wir haben endlich einen Ermittlungsansatz. Jetzt müssen wir das Busunternehmen durchsuchen.« Was wollte Frank nur? Sie brauchten doch nur loszufahren und die Fahrer zu überprüfen. Sie verstand Franks und Eckis Zurückhaltung nicht.
    Ecki schüttelte den Kopf. »Das Einzige, was wir tun können, ist, der Firma einen Besuch abzustatten. Wir können sie nach ihren Erfahrungen fragen, aber wir können den Leuten ja nicht mal ein Foto zeigen.«
    »Dann gehe ich eben alleine und frage nach.« Ihre Antwort klang patzig und enttäuscht.
    »Wie soll das funktionieren? Du bist doch nicht mal im Dienst! Das lasse ich nicht zu.« Frank sah Jasmin eindringlich an. »Haben wir uns verstanden? Von jetzt an keine Alleingänge mehr.«
    Jasmin wollte wütend etwas erwidern, als Rainer Rostek ihr die Bürotür in den Rücken schlug.
    »Oh, sorry.« Der Leitstellenbeamte sah seine Kollegin entschuldigend an und reichte Ecki mit ernstem Nicken eine CD . »Hört euch das mal an. Das haben wir vorhin aufgezeichnet.«
    Stirnrunzelnd schob Ecki die CD in seinen PC .
    Eine Telefonstimme. Männlich. Sie klang verstellt.
    »Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken, der wird im Mondschein, ungestört von Furcht, die Nacht entdecken. Der wird zur Pflanze, wenn er will, zum Tier, zum Narren, zum Weisen, und kann in einer Stunde durchs ganze Weltall reisen. Er weiß, dass er nichts weiß, wie alle andern auch nichts wissen, nur weiß er, was die anderen und er noch lernen müssen.«
    Ecki stoppte die Aufnahme. »Was soll das?«
    »Wir haben zuerst gedacht, ein Spinner. Aber dann kam der Anruf immer wieder. Insgesamt sechs Mal. Immer derselbe Text. Da wollte jemand sichergehen, dass wir die Botschaft auch aufzeichnen. Es geht aber noch weiter.« Diesmal rezitierte der Mann nicht. »Um es deutlich zu sagen, Ecki – ich darf doch Ecki sagen? –, Ihre Versuche, eine neue Sitzgarnitur zu kaufen, sind ja durchaus nachvollziehbar. Aber ich habe bisher gedacht, dass Sie einen besseren Geschmack hätten. Wollen Sie das Aussuchen wirklich Ihrer Frau überlassen? Sie sollten ein bisschen mehr Engagement zeigen, bringen Sie Ihrer Frau den nötigen Respekt entgegen. Sie hat es verdient. Das Gleiche gilt übrigens auch für Sie, Frank. Kümmern Sie sich mehr um Ihre Frau. ›Meine Heimat ist meine Frau. Da, wo sie lebt, möchte ich sein.‹ Ein neuer Satz für Lisas Zitatensammlung. Hübsch, nicht? Hat Peter Alexander einmal gesagt. Wie auch immer, einzig Ihr Kollege Schrievers lebt im Einklang der Geschlechter. Er hat verstanden, was Frauen wichtig ist.«
    »Was soll das Gesülze?« Frank war an den Schreibtisch seines Freundes getreten.
    Rostek hob die Hand. »Es ist noch nicht zu Ende.«
    Ecki drehte den Lautsprecher ein wenig weiter auf.
    »Ich werde ein Exempel statuieren. Sie sind nämlich nicht in der Lage, Ihre Arbeit zu machen. Sie enttäuschen mich zutiefst. Ich hatte mehr von Ihnen erwartet. Sie werden von mir hören. Schon bald. Grüßen Sie Heinz-Jürgen von mir. Und nicht vergessen: immer wieder samstags.«
    Rainer Rostek nickte. »Das war’s.«
    Für einen Augenblick herrschte Sprachlosigkeit. Man hörte nur das Geräusch von Krücken auf dem Flur, denn Jasmin Köllges hatte wortlos das Büro verlassen.
    »Woher kennt der unsere Namen?« Frank sah Rostek an.
    »Das kann ein Trick sein. Das muss nichts bedeuten.« Rainer Rostek suchte nach einem Stuhl. Er wollte dabei sein, wenn die Kollegen des KK 11 mit den Ermittlungen begannen.
    »Wir stehen nicht im Telefonbuch.« Ecki schüttelte den Kopf.
    »Der Typ kann die Kollegen in der Telefonzentrale ausgefragt haben. Eure Vornamen sind schließlich nicht geheim. Außerdem steht ihr alle naselang in der Zeitung.«
    »Rainer hat recht.« Ecki nickte.
    »Lass noch mal laufen.« Frank deutete auf Eckis PC .
    Die Ermittler hörten sich die CD noch ein halbes Dutzend Mal an, ohne dass ihnen etwas aufgefallen wäre.
    »Außer dem Typ ist nix zu hören, oder?« Ecki sah von Frank zu Rainer Rostek.
    »Linder soll das mal durch seine Maschinen laufen lassen. Vielleicht kann er Geräusche herausfiltern, die wir hier auf

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