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Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed

Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed

Titel: Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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alles klar. Blieb nur eine Frage, und Civilai wusste, dass die Antwort auf bloßen Vermutungen beruhte. »Hast du eine Ahnung, wie das Paar gestorben ist?«
    »Dazu waren die beiden Leichen schon zu stark verwest. Das Mädchen ist wahrscheinlich an ihrer Krankheit gestorben. Falls sie doch noch am Leben war, haben die beiden vermutlich Gift getrunken, als sie in der Höhle ankamen. Es handelte sich schließlich um einen Liebespakt.«
    »Und du glaubst im Ernst, der ganze Hokuspokus hat gewirkt, und ihre Seelen sind im Jenseits vereint?«
    Siri dachte an den verschlossenen Schrank und an die Kreatur zurück, die er befreit hatte. »Ich weiß es nicht. Aber die Vorstellung gefällt mir.«
    »Nach all den Jahren bist du noch immer ein Romantiker.«
    »Wenn man in unser Alter kommt, älterer Bruder, wünscht man sich, man hätte der romantischen Liebe etwas mehr Zeit gewidmet, als man noch die Gelegenheit dazu hatte.«
    »Du sagst es.« Civilai beugte sich zu Fräulein Nong und flüsterte seiner Begleiterin etwas ins Ohr, worauf ihre Augenbrauen in die Höhe schnellten und ein Hauch von Rot
ihre Wangen färbte. Sie sah aus dem Fenster und grinste übers ganze Gesicht.
    »Ich hoffe, du hast ihr keine Versprechungen gemacht, die ein alter Knacker wie du nicht mehr halten kann«, sagte Siri.
     
    Dtui und der Doktor waren gegen drei Uhr morgens in ihrem überfüllten Vorstadtasyl angekommen. Die Promenadenmischung schlummerte nach wie vor friedlich in ihrem Nest, und ein Rudel Geckos scharte sich wie eine dreidimensionale Tapete um die Lampe auf der Veranda. Siri führte eine flüchtige Inventur durch und stellte fest, dass während ihrer Abwesenheit ein neuer Bewohner hinzugekommen war. Neben Manoluk, Dtuis Mutter, hatten Herr Inthanet aus Luang Prabang und Frau Fah, deren Mann vor Kurzem verstorben war, sowie ihre beiden Kinder unter Siris Dach Quartier gefunden. Und jetzt lag ausgerechnet ein Mönch in seiner Hängematte im Garten. Keiner von ihnen rührte sich.
    Siri und Dtui aßen und schliefen ein wenig, doch schon gegen sechs waren beide wieder so hellwach wie die Hähne auf dem Dach. Prompt wurden sie von ihren Mitbewohnern ins Kreuzverhör genommen. »Wer ist ermordet worden? Wie? Wer war der Täter?«
    Die Hörspielserien im Radio waren ihnen anscheinend zu langweilig geworden. Der Doktor gab sich alle Mühe, ihre Abenteuer im Nordosten kurz zusammenzufassen; dennoch war er erleichtert, als sie endlich zur Arbeit gehen konnten. Auf halbem Weg in die Stadt fiel ihm ein, dass er vergessen hatte, nach dem Mönch zu fragen, vielleicht weil er nur ungern zur Antwort bekommen hätte: »Welcher Mönch?«

    Schwester Dtui und er trafen zur gewohnten Zeit in der Klinik ein. Es war Montagmorgen, und schon schien ihr Aufenthalt im Nordosten unendlich fern, wie eine Reise in eine andere Zeit, ein anderes Land. Siri stellte sein Motorrad auf seinem Stammparkplatz ab, und Dtui schloss die Pathologie auf. Statt nach Bleich- und Desinfektionsmitteln roch es muffig. Wie eine Pathologie, die zehn Tage leer gestanden hatte. Wenigstens war es sauber, und alles war an seinem Platz, genau wie sie es zurückgelassen hatten.
    Sie öffneten die Fenster, um die heiße Luft hinaus- und noch heißere Luft hereinzulassen. Dann setzten sie sich an ihre Schreibtische und machten sich daran, ihre bruchstückhaften Erinnerungen an den Houaphan-Fall zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzufügen. Es würde sie vermutlich den halben Tag kosten, sie in eine Form zu bringen, die Richter Haengs beschränktes Begriffsvermögen nicht übermäßig strapazierte.
    Um zwanzig nach acht kam Herr Geung wie ein Betrunkener ins Büro getorkelt. Er hatte noch nicht einmal seine Stiefel ausgezogen. Siri und Dtui blickten auf und sahen seine schwankende Silhouette in der Tür stehen. Das Einzige, was ihn noch auf den Beinen zu halten schien, war sein schiefes Lächeln.
    »Hallo, Süßer«, sagte Dtui. »O Gott, Geung. Was ist denn mit Ihnen passiert?« Sie stand auf und ging auf ihn zu.
     
     
    Bevor er auf die Knie sank und mit lautem Krachen auf dem Betonfußboden landete, hörte Geung die Stimme des Doktors. Sie klang so wunderbar – und er hatte schon befürchtet, er würde sie nie wieder zu hören bekommen.
Er hatte dieses Zusammentreffen die ganze Zeit vor Augen gehabt, als er unter Schmerzen durch die Vororte und quer durch die Stadt getaumelt war und am Rande der belebten Straßen immer wieder das Bewusstsein verloren hatte. Er hatte davon geträumt, die

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