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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Gespräch zu Ende bringen. – Also, da sagt doch der Swami zu mir: ›Wie können Sie es wagen! Ich verfluche Ihren Erstgeborenen!‹ Wirklich, Mabel, ich mußte einfach losprusten vor Lachen. Du weißt doch, wie mein Ältester ist, hält seine Mutter immer für eine Selbstverständlichkeit, um die man sich nicht weiter kümmern muß. Aber vielleicht, dachte ich, wird er dir ja endlich mal schreiben, wenn er einen Fluch übergebraten bekommen hat…«
    Es war schlichtweg hoffnungslos. Ich legte die Kristallkugel zurück in meinen Rucksack. Was sollte ich nur tun?
    Der Wind frischte wieder auf. Sand wirbelte vom Ufer hoch und fegte mir schmerzhaft durch das Gesicht. Ich machte mir Sorgen über diesen plötzlichen Wetterumschwung.
    Tod hatte sich oft mit einem solchen Wind angekündigt. Hörte ich da nicht Geräusche in der auffrischenden Brise, Geräusche, als würden Felsen zu Sand gemahlen? Nein, ganz so klang es nicht. Doch etwas anderes kam mit dem Wind, eine Frauenstimme, noch ganz schwach, die ein einzelnes Wort rief.
    Richard.
    Ich schauderte. Es schien, als wäre Tod nicht weit entfernt und Mutter Duck direkt dahinter.
    »Klingt ziemlich schlecht«, stimmte Snarks meiner Lageeinschätzung zu. »Diese verrückte Alte kommt sich ihren Riesen holen, und es sieht ganz so aus, als ob unser tödlicher Langeweiler auch wieder im Anmarsch ist. Es gibt keine Möglichkeit für uns, nach Vushta zurückzukehren, weil wir die Queste verpfuscht haben. Und Hand aufs Herz: Es war eigentlich von Anfang an keine richtige Queste. Dann gibt es da natürlich noch diesen Zauberer, aber wenn du ihn unbedingt befreien mußt, na, dann mußt du das wohl tun.«
    Ich nickte. Der Dämon hatte, auf die nur ihm eigene aufmunternde Art, unsere momentane Lage mehr als präzise zusammengefaßt.
    »Gibst du mir recht?« fuhr Snarks fort. »Sehr gut. Ich denke, dann wird es Zeit, daß du mir zuhörst.«
    »In der Tat?« erwiderte ich.
    Der Dämon nickte zur Antwort und entblößte seine kariösen grauen Zähne zu einem niederhöllischen Grinsen.
    »Ich habe da einen Plan.«

 
Kapitel Sieben
     
     
»An diesen Gerüchten über mein angeblich ungezügeltes Privatleben ist kein wahres Wort. Und diese sieben Frauen, die in rascher Folge mein Arbeitszimmer verließen, sind nichts als ein Zufall. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte – Sie verstellen meinen Fluchtweg.«
    - Weitere Aussagen Ebenezums, des größten Magiers der Westlichen Königreiche, im Magiergagen-Skandal
     
    »In der Tat?«
    »Es hat was mit meinem religiösen Hintergrund zu tun«, gestand der Dämon ergrünend.
    Ich starrte die schmächtige Gestalt an. Wir hatten den Dämonen kennengelernt, als er Mitglied eines kleinen Eremitenordens war, der die Regeln des benediktinischen Mönchtums so weit gebeugt hatte, daß die Mitglieder nicht nur unbegrenzt miteinander sprechen konnten, sondern darüber hinaus Gäste in ihrer Fünf-Sterne-Klause empfingen. Und dieser besagte Orden pflegte eine enge, persönliche Beziehung zu einer sehr geringen Gottheit.
    »Du meinst doch nicht etwa?« platzte ich heraus.
    »Doch«, versicherte mir Snarks. »Tod ist der Meinung, daß seine Falle jederzeit zuschnappen kann, solange wir uns auf der Ebene der Sterblichen bewegen. Noch schlimmer – je mehr wir Tod zu entgehen suchen, desto einfacher können wir Mutter Duck in die Arme laufen – ich wüßte nicht, welche der beiden Alternativen entsetzlicher wäre. Und Vushta kann uns auch nicht helfen, denn die Stadt ist mit schniefenden Magiern vollgepfropft. Es gibt nur eine Hoffnung: Wir müssen uns an eine höhere Autorität wenden. Wir müssen Plaugg, den erträglich Prächtigen, anrufen.«
    »In der Tat?« erwiderte ich, erstaunt durch die Kühnheit seines Vorschlags. »Aber kann das nicht ein wenig schwierig werden? Ich erinnerte mich noch ganz gut, wie lange Plaugg das letzte Mal gebraucht hatte, um uns seine Aufmerksamkeit zuzuwenden.«
    »Unglücklicherweise nur zu richtig«, pflichtete mir Snarks bei. »Plaugg – gepriesen sei sein mäßig illustrer Name – mag ja eine halbwegs allmächtige Gottheit sein, aber mit Sicherheit ist er keine, die ein besonders offenes Ohr für seine sterblichen Verehrer hat. Ich habe irgendwie das Gefühl, daß der Grund dafür in einem unglücklichen Familienleben zu suchen ist. Doch nun ist nicht der rechte Zeitpunkt für müßige theologische Spekulationen. Vielmehr sollten wir nun versuchen, mit Plaugg in Verbindung zu treten.«
    Der Dämon drängte sich

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