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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Mich schauderte jedoch ernsthaft, wenn ich daran dachte, was ein Riese unter den versammelten Schniefnasen von Vushta anzurichten vermochte.
    Schlimmer noch, ich war von diesen Zauberern in die Östlichen Königreiche entsandt worden, um uns der Hilfe Mutter Ducks im Kampf gegen die Niederhöllen zu versichern und darüber hinaus in Erfahrung zu bringen, ob sie einen Heilspruch gegen die Krankheit der Zauberer kenne. Wie würden mich diese armen Kranken wohl empfangen, wenn ich ihnen mit leeren Händen unter die Augen trat?
    Es war ein schreckliches Dilemma. Ich blinzelte zu meinen Gefährten hinüber und fragte mich, ob mir einer von ihnen wohl mit einem Rat aushelfen könne. Doch der Mann, dessen Weisheit hier so dringend vonnöten war, weilte nicht mehr unter uns. Ich seufzte.
    Was würde mein Meister in dieser Situation tun?
    Mir fiel das Geschenk der Zwerge wieder ein, das ich sicher in meinem Rucksack verstaut hatte. Mutter Duck lag wohl noch Meilen zurück, und Tod würde aller Voraussicht nach nicht in der Nähe eines Ortes auftauchen, der so von Leben pulsierte wie Vushta, die Stadt der Tausend Verbotenen Lüste. Möglicherweise war nun die rechte Zeit, um wiederum meine Kristallkugel zu befragen.
    »In der Tat«, teilte ich den anderen mit. »Du hast ein gewichtiges Problem zur Sprache gebracht. Es ist wohl Zeit, daß ich Mächte zu Rate ziehe, die größer als meine eigenen beschränkten Fähigkeiten sind.«
    Ich öffnete also den Rucksack und zog, nicht ohne das Frettchen liebevoll getätschelt zu haben, die Kristallkugel heraus. Ich griff vorsichtig an dem schlafenden Schuhbert vorbei in meine Westentasche und holte das zerknüllte Stückchen Pergament ebenfalls ans Tageslicht. Im stillen las ich für mich die Anrufung noch einmal durch:
     
Kluge kleine Kristallkugel,
Kommst zu keinem Kostverächter.
Kannst nicht klagen, kannst nicht klettern,
Kennst der Zukunft krause Kreise.
     
    Ich holte tief Luft – jetzt oder nie. Ich würde jedoch darauf achten müssen, die Worte sorgfältiger als beim ersten Mal auszusprechen, um die kuriosen Folgen dieser Erstbenutzung zu vermeiden. Es würde vielleicht nicht ganz so schnell vorgelesen werden, wie die Gebrauchsanweisung es vorgesehen hatte, aber irgendwie würde ich es schon hinbekommen.
    Und das tat ich denn auch, zu meinem eigenen Erstaunen bereits beim dritten Versuch. Konzentriert starrte ich in die geheimnisvollen Tiefen des magischen Balls.
    Dort regte sich etwas! In der Tat, ich konnte Stimmen hören! Ich hob die milchige Kugel dicht an mein Ohr, so daß ich sie besser verstehen konnte. Diejenige, die jetzt sprach, war hoch und schneidend, ganz wie die einer alten Frau. Jetzt konnte ich sie einwandfrei hören:
    »Dann sagte ich zu dem Swami: ›Wenn Sie das unter Weissagen verstehen, dann verkaufe ich Ihnen eine Wanderdüne als Baugrundstü…‹ Hey, wer ist das?«
    Die mystische Kugel spürte also meine Gegenwart. Doch wie sollte ich mich an sie wenden? Höflich, entschied ich nach einem Augenblick des Überlegens, aber nichtsdestoweniger direkt.
    »In der Tat«, erwiderte ich respektvoll. »Ich bin Wuntvor der Lehrling, und ich versuche, mit meinem Meister Ebenezum, dem größten Magier der Westlichen Königreiche, in Verbindung zu treten.«
    »Er ist Wuntvor der Lehrling, der den großen Meister zu sprechen wünscht«, äffte die Stimme. »Weißt du denn nicht, daß das hier eine Party-Kugel ist? Was soll das, meine Gespräche zu belauschen, du Lümmel!«
    »Party-Kugel?« fragte ich ungläubig. »Belauschen?« Eine sinnvolle zusammenhängende Antwort brachte ich jedoch nicht zustande. Ich konnte nur an eins denken: Wenn diese Alte so weitermachte, würde sie mich davon abhalten, meinen Meister zu erreichen!
    »Aber meine Dame!« bat ich. »Es geht um Leben und Tod!«
    »Tod, Brot«, schnaufte die Stimme. »Das sagen sie alle. Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, daß Mabel und ich uns bereits eine Woche lang nicht mehr so richtig unterhalten haben.«
    »Aber Vushta…«, stotterte ich. »Niesende Magier! Stündlich drohende Attacken durch die Niederhöllen! Mein Meister, gefangen im Reich des Todes!«
    »Was ist denn das? Anrufterror?« Die Stimme in dem Kristall klang jetzt ernstlich verärgert. »Kein Grund für dich, mein Junge, dich so aufzuspielen. Und auch nicht der geringste Grund, auszurasten. Wenn du es nicht abwarten kannst, bis du dran bist, dann hättest du dir eine Privatkugel besorgen sollen. Und nun troll dich! Ich möchte mein

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