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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Anna vernehmen, und ihre Stimme hatte einen leicht jubilierenden Unterton angenommen.
    »Warum nicht?« erklärte Viktoria. »Das ist das mindeste, was wir tun können – jetzt, wo Hortense gegangen ist. Hört denn, ihr Sterblichen, was die Parzen euch zu sagen haben.« Sie wies nach oben. »Der Himmel liegt, so weit wir das wissen, irgendwo da oben.«
    »Oben«, nickte Maria Anna, »ganz bestimmt da oben.«
    »Was das wo im ›da oben‹ angeht – wir wissen es auch nicht genau«, entschuldigte sich Viktoria.
    »Sie haben uns noch nie auf eine ihrer Parties eingeladen«, maulte Maria Anna.
    »Richtig«, seufzte Viktoria. »Eine solche Einladung würde uns am Samstagabend wie gerufen kommen!«
    »Nun, wir wollen uns nicht über unser gesellschaftliches Leben beschweren«, beteuerte Maria Anna eilig. »Wenn man es denn so nennen kann…« Sie schielte zu ihrer Schwester hinüber.
    Die beiden Parzen lächelten wie eine. »Wir hoffen, euch bei eurer Queste geholfen zu haben.«
    Ich dankte den unsterblichen Schwestern, und wir verabschiedeten uns. Während wir durch das Rundportal und den sanften Hügel hinunter marschierten, drangen ganz schwach die letzen Worte der Parzen durch die dünne Luft des Berges:
    »Ich wünschte nur, Hortense würde wenigstens mal eine Ansichtskarte schreiben!«
    »Nun, das war sicher sehr aufschlußreich«, bemerkte Snarks trocken, als wir außer Hörweite des Tempels waren. »Ich weiß jetzt, wo ich nicht hingehe, wenn ich demnächst eine Frage habe.«
    »Niemand trägt die Schuld daran«, versuchte ich, mein Versagen zu bemänteln. »Es ist nichts als ein weiteres Hindernis auf unserem Weg.«
    »Unser Weg ist gepflastert mit Hindernissen!« beklagte sich Snarks.
    »In der Tat«, brummte Hubert. »Und weil diese Reise sich nicht mehr übersehen läßt.«
    »Was meinst du damit?« fragte ich das ganz elend aussehende Reptil.
    Hubert stieß einen mächtigen Seufzer aus, und aus seinen Nüstern entwichen beachtliche Mengen Wasserdampfs. »Ich muß an einen Ort, den ich nie wieder zu besuchen geschworen hatte. Aber dort werden wir sicherlich die Antworten auf unsere Fragen erhalten. Ich muß es einfach tun, denn als ich damals dir und dem Magier begegnet bin, hat das meinem Leben ganz neue Perspektiven eröffnet. Ich schulde Ebenezum diese Reise. Laßt uns hoffen, daß ich sie überleben werde. Wenn ihr nun bitte wieder aufsteigen würdet?«
    Snarks und ich taten, worum Hubert uns gebeten hatte.
    »Festhalten!« Und schon erhoben wir uns erneut in die Lüfte.

 
Kapitel Neun
     
     
Wenn man sich gezwungen sieht, Drachen, Dämonen und andere Wesen, die man aufgrund seiner Beschäftigung mit den magischen Künsten mitunter trifft, um sein Leben zu bitten, so hat es sich generell als nicht klug erwiesen, bei der Argumentation, warum man weiterzuleben gedenkt, die Beziehungen zu Eltern, Frauen und Kindern zu sehr herauszustellen, denn, lassen Sie uns ganz offen sein, auch Drachen, Dämonen und andere Wesen haben Eltern, Frauen und Kinder, und wenn sie an ihre eigenen verwandtschaftlichen Beziehungen, sagen wir an die jungfräuliche Großtante oder die Schwiegermutter denken, könnte es passieren, daß sie Sie aus einem Akt der Barmherzigkeit herausfressen.
    aus: – LEHREN DES EBENEZUM, BAND XLI
     
    »In der Tat«, fragte ich den Drachen, als wir sicher durch den Himmel glitten, »wäre es indiskret zu fragen, von welchen Problemen du uns gerade andeutungsweise erzählt hast?«
    »Nein, ich glaube nicht«, erwiderte Hubert mit kläglicher Stimme. »Ich will das alles so schnell wie möglich hinter mich bringen.« Seine Schuppen unter unserem Sitz zuckten schaudernd.
    »Auch wir wollen dies alles so schnell wie möglich hinter uns bringen!« rief Snarks genervt aus. »Also, leg schon los!«
    »Nun gut«, antwortete Hubert, dessen Tonfall noch immer düster und schwermütig war. »Wir müssen die Heimstatt der Drachen aufsuchen.«
    »In der Tat?« fragte ich, erstaunt über diese Wendung der Dinge.
    »Na und?« ließ sich Snarks harsch vernehmen. »Was soll daran falsch sein?«
    »Viel, das versichere ich dir«, fuhr der Drache mit Grabesmiene fort. »Aber es ist noch viel schlimmer.« Hubert seufzte. »Wir werden Morty guten Tag sagen müssen.«
    »Morty?« fragte Snarks.
    »Gibt es irgendwelche Probleme mit Morty?« wollte ich wissen.
    »Ob es Probleme mit Morty gibt?« Hubert ließ eine Flammensäule aus dem Mast schießen. »Wie kann ich euch, die ihr keine Drachen seid und von daher auch

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