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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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vernünftige Ansichten haben.«
    »Wenn du Niederbrennen und Erobern und Verwüsten und Schatzsammeln vernünftige Ansichten nennst«, äußerte Hubert in Grabesstimmung. Er blies einen Rauchring der Verzweiflung in die Luft. »Hubert – pflegten sie mich immer zu ermahnen –, Hubert, magst du denn gar nicht ein bißchen Zerstören? Möchtest du denn nicht ein wenig Gold horten? Was willst du machen? Schauspielerei?
    Aber sind es nicht auch befriedigende Schauspiele, zu verbrennen und zu vernichten? O nein, sie haben mich nie verstanden! Und erst Morty!«
    »Morty?« fragte Snarks.
    »Ja, Morty war immer der Schlimmste von allen – mein älterer Bruder, Morty; er brillierte in all diesen Disziplinen, zu denen ich nicht die geringste Neigung verspürte: Chaos für Anfänger und Fortgeschrittene, angewandte Brenntechnik, Schatzhorten für Fortgeschrittene – er absolvierte all diese Prüfungen mit Auszeichnung.«
    »Morty?« wiederholte Snarks.
    »Und nun muß ich zurück und ihnen allen von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten!« schloß Hubert.
    »In der Tat«, beruhigte ich ihn. »Vielleicht wird alles nicht so schlimm werden, wie du fürchtest.«
    Doch Hubert lachte nur bitter auf. »O doch. Es wird gerade so schlimm und schlimmer werden. Glaub mir, du kennst die Abgründe nicht, in die Drachen bisweilen sinken können. Aber ich werde stark sein – für deinen Meister! Ich werde sogar Morty wiedersehen – für deinen Meister! Und am Ende werden wir schon den Weg zum Himmel finden!«
    »Morty?« warf Snarks schon wieder ein.
    »Wir sind schon fast dort«, bemerkte Hubert. »Ich nehme jetzt den richtigen Winkel für das Landemanöver ein. Haltet euch fest! Und wenn wir einmal dort sind, laßt mich reden!«
    »Muß das sein?« fragte Snarks noch, doch seine Worte verloren sich beinahe in dem auffrischenden Wind. Dann waren sowohl er als auch ich gezwungen, uns mit aller Kraft an den Schuppen des Riesenreptils festzuklammern.
    Hubert landete sanft auf einer Lichtung am Rande des Plateaus. Ein einziger, dunkelgrauer Drache, farblich beinahe vollkommen mit der umgebenden Felslandschaft verwachsen, beobachtete schweigend unsere Landung.
    Hubert kam nun endgültig zum Stehen und betrachtete das andere Reptil. »Ich glaube, ich kenne ihn.«
    »Ich kann dich nicht hören!« rief ihm der andere zu. »Ich habe Karotten im Ohr.«
    »Wie bitte?« fragte Hubert.
    »Du bist es, nicht wahr?« freute sich der andere Drache. »Du kennst das noch nicht, oder? Du warst ja so lange weg. Nun, lieber Neffe, laß es dir gesagt sein, das ist deine eigene Schuld.«
    »O je«, wisperte Hubert. »Es ist Onkel Zacke.«
    »Nett, dich mal wiederzusehen!« Onkel Zacke kam langsam auf uns zugetrottet. »Wir haben schon davon gehört, wie prächtig du dich da unten entwickelt hast. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was es deswegen hier für einen Aufruhr gegeben hat!« Der Drache kicherte, und glühende Funken sprangen von seinen Zähnen. »Und was ist das da auf deinem Rücken? Ein kleines Geschenk für deinen lieben Onkel? Ein Leckerbissen oder gar zwei?«
    »Mit Sicherheit nicht!« erklärte Hubert schnell. »Dies sind meine Gefährten auf einer überhaus wichtigen Queste. Ich fürchte, ich hatte keine Zeit, Geschenke zu besorgen, Onkel. Ich mache hier keinen Freundschaftsbesuch, sondern einen Zwischenstopp auf einer Mission, von der das Schicksal der ganzen Welt abhängen mag!«
    »Ach, Neffe, ich kann mir gut vorstellen, wie du die gesamte Welt da unten einäschern kannst. Was für ein Stil!«
    »Danke, ja, sicher«, erwiderte Hubert ganz sanftmütig, von dem Kompliment außer Gefecht gesetzt. »Ich hätte nie erwartet, so etwas in Drachenland zu hören.«
    »Hier oben hat sich eine Menge verändert«, stimmte Zacke ihm zu. »Und alles wegen dir!«
    »Vielleicht«, pfiff Snarks hoffnungsfroh, »haben sie Musikkomödien auf die Schwarze Liste gesetzt!«
    »Oho!« rief Onkel Zacke aus, als er des Dämonen ansichtig wurde. »Was haben wir denn da für eine halbe Portion?«
    »Habt Ihr gerade etwas Abfälliges über meine Größe bemerkt, Sir?« fragte Snarks pikiert. »Ich kann Euch versichern, daß ich ein voll ausgewachsener Dämon bin!«
    »O nein, sicher nicht«, erwiderte Zacke mit heftigem Kopfschütteln. »Ich beglückwünsche dich nur zu deinem Geschmack!«
    »Wirklich?« erwiderte Snarks überrascht. Mit eitler Selbstgefälligkeit fingerte er an seinen dunklen Roben herum.
    »Wißt Ihr, das ist wirklich schon ganz alt. Nur ein

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