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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Der Geräteverleih stellt die gesamte Technik bereit, die wir für einen bestimmten Eingriff brauchen - von der Herz-Lungen-Maschine bis zur Instrumentenschale.«
    »Ganz schön clever«, sagte Nick. »Dann können Sie hier also im Prinzip dieselben Operationen durchführen wie in einer Klinik?«
    »Ja, im Prinzip schon.«
    »Nur so aus Neugier. Was hält Sie dann eigentlich davon ab, sagen wir, hier auch hirnchirurgische Eingriffe vorzunehmen?«
    Reston lehnte sich so weit zurück, wie sein ergonomischer
Stuhl es erlaubte, und dachte über die Frage nach. »Theoretisch steht dem nichts entgegen - das heißt, wir könnten einen solchen Eingriff hier ohne Weiteres durchführen -, aber wir sind natürlich nicht auf eine längerfristige stationäre Betreuung eingerichtet. Das heißt, wir haben weder eine Intensivstation, noch können wir Kranke über einen längeren Zeitraum medizinisch versorgen. Wohlgemerkt: Wir sind hier ein Zentrum für ambulante Chirurgie, Mr. Polchak.«
    »Aber Sie könnten hier doch einfach ein paar Betten aufstellen. Ein hirnchirurgischer Eingriff ist doch sicher lukrativer als beispielsweise eine Sterilisation.«
    »Sollte man meinen - aber das Problem ist die Haftung. Eine ambulante Klinik kann nur chirurgische Eingriffe vornehmen, die von einer Haftpflichtversicherung abgedeckt werden. Stellen Sie sich das mal vor: Wir führen hier einen hirnchirurgischen Eingriff durch, und es geht etwas schief. Was glauben Sie, wie uns die Anwälte dann unter Druck setzen? Dann heißt es sofort: ›Die medizinische Betreuung war unzureichend. In einer Klinik wäre das nie passiert!‹ Eine einzige Schadensersatzklage dieser Art, und wir sind am Ende.«
    »Und wer ist ›wir‹? Wer betreibt den Laden hier eigentlich?«
    »Der Betrieb befindet sich in Privatbesitz. Mehr darf ich Ihnen dazu nicht sagen.«
    »Die Ärzte sind also gleichzeitig die Eigentümer?«
    »Tut mir leid. Ich kann Ihnen dazu nur grundsätzlich sagen, dass diese Einrichtungen meist von Ärzten betrieben werden. Seien wir doch mal ehrlich, Mr. Polchak. Es gibt einen ganz einfachen Grund dafür, weshalb in den letzten Jahren so viele dieser Einrichtungen aus dem Boden geschossen sind: Die Ärzte haben sich die Krankenhausrechnungen
angeschaut und festgestellt, dass die Kliniken für medizinische Leistungen wesentlich höhere Summen einstreichen als die behandelnden Ärzte selbst. Deshalb sind sie auf die Idee gekommen, ambulante Kliniken in Eigenregie zu führen, um den Löwenanteil der Heilkosten in ihre eigene Tasche zu lenken. Das war die Geburtsstunde der ambulanten chirurgischen Klinik.«
    Nick blickte sich in dem Raum um. »Sieht so aus, als ob diese ambulanten Kliniken eine Menge Geld abwerfen.«
    »Ganz klar - diese Einrichtungen sind profitorientiert, und das sage ich ganz offen, weil Sie nämlich der Nutznießer dieses Gewinnstrebens sind. Dank unserer hohen Profite können wir ebenso professionell arbeiten wie alle anderen medizinischen Einrichtungen - inklusive Krankenhäuser. Deshalb können wir Ihnen hier am Westmoreland Surgery Center nicht nur die neueste Technik und erstklassige chirurgische Fachkräfte bieten, sondern außerdem geschultes Pflegepersonal und eine wesentlich bessere Betreuung als auf der Hundert-Betten-Station einer Klinik. Sie haben hier nichts zu befürchten, Mr. Polchak. Wir sind technisch und medizinisch auf dem allerneuesten Stand.«
     
    Nick lenkte seinen Wagen auf den Penn Lincoln Parkway und fuhr zuerst durch den Squirrel Hill Tunnel, bevor er auf die Kurzwahltaste seines Handys drückte.
    »Riley McKay, bitte.« Er wartete. »Riley - Nick hier. Kannst du reden? Ich war gerade im Westmoreland Surgery Center und habe dort mit dem Geschäftsführer gesprochen. Was? Natürlich war ich nicht taktlos - wie kommst du denn auf die Idee? Der Geschäftsführer hat mir erzählt, dass sie dort so gut wie jeden operativen Eingriff vornehmen können. Das einzige Problem ist die Haftung. Das heißt, solange keine Haftungsansprüche gestellt werden,
können die dort alles machen. Ich glaube, das ist das letzte Mosaiksteinchen - außerdem ist es, glaube ich, an der Zeit, Santangelo zu verständigen. Einverstanden? Dann rufst du ihn am besten an und erzählst ihm, was wir herausgefunden haben, aber lass bitte Leos Namen aus dem Spiel, okay? Natürlich … Hätte ich mir denken können, dass du das ohnehin nicht tust«, sagte er.
    Er hörte kurz zu, dann fragte er: »Wie sieht es bei dir eigentlich heute mit der

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