Totenwache - Thriller
Spenderin: Sarah Jean McKay!‹ Das ist meine Schwester, Mr. Santangelo. Diese Leute haben es als Nächstes auf meine Schwester abgesehen!«
»Dann hat Dr. Lassiter also eine E-Mail verschickt? Wie dumm von ihm. Wahrscheinlich hat er gedacht, dass ihm niemand auf die Schliche kommt, weil der Text verschlüsselt ist. Aber Sie haben ja auf seinem Computer ein Programm installiert, das seine Tastaturbewegungen registriert, richtig?
Das hat man nun davon, wenn man mit einem Schwachkopf zusammenarbeitet.«
Riley erstarrte.
»Übrigens möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Kooperation bedanken. Ohne Ihre Hilfe hätte ich bloß mutmaßen können, was Sie alles wissen. Aber Sie haben mich ja dankenswerterweise regelmäßig über den Stand Ihrer Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten. Als kleines Dankeschön darf ich Ihnen vielleicht einen Rat geben, Dr. McKay. An Ihrer Stelle würde ich mir weniger Gedanken über das ›nächste Projekt‹ machen als über Ihre eigene Sicherheit.«
Riley zitterte plötzlich am ganzen Leib und ließ das Handy zu Boden fallen. Sie ging taumelnd ein paar Schritte rückwärts, bis Leo sie auffing. Nick hob das Handy auf.
»Santangelo? Nick Polchak.«
»Ah, der Fliegendoktor. Wissen Sie was, Dr. Polchak? Was Sie da über Waco von sich gegeben haben, hat mir gar nicht gefallen. Angefangen hat das Ganze damals, als diese Idioten vier Polizeibeamte abgeknallt haben, die sich dort nach illegalen Waffen umsehen wollten. Die Wahrheit ist, dass kein einziger FBI-Beamter in Waco auch nur einen Schuss abgegeben hat. Wussten Sie das? Aber ich muss zugeben, dass ich dort verdammt gern ein bisschen herumgeballert hätte. Wenn man mir den Befehl erteilt hätte, hätte ich die ganze Bande umgelegt. Aber nein - wir durften ja bloß zusehen, wie diese Idioten die Siedlung anzünden und sich dann selbst verbrennen. Und hinterher mussten wir den Kopf dafür hinhalten.«
»Dann machen Sie also immer noch die Drecksarbeit«, erwiderte Nick. »Sagen Sie mal: Wie viele seid ihr eigentlich in eurem Killerverein?«, fragte er.
»Hinter dem Rücken anderer Leute über sie zu reden,
gehört sich nicht. Sprechen wir lieber über mich. Sie wollten doch wissen, wo ein Angehöriger der Delta Force nach Waco noch ein Auskommen findet, erinnern Sie sich? Nun, mir ging es damals vor allem darum, meine hart erworbenen Fähigkeiten möglichst lukrativ zu vermarkten. Hier in Pittsburgh bin ich schließlich fündig geworden.«
» Sie haben alle diese Leute umgebracht«, sagte Nick. »Der vorgetäuschte Herzinfarkt, der Mann, der in Homewood angeblich aus einem fahrenden Auto erschossen wurde - alles Ihre Arbeit. Sie sind ein Mörder.«
»Mörder?«, sagte Santangelo höhnisch. »Dann könnten Sie Mozart ebenso gut als ›Klavierspieler‹ bezeichnen. Nein, Dr. Polchak, ich bin viel mehr als das … Das werden Sie selbst und Dr. McKay noch früh genug zu spüren bekommen.«
»Wie war noch mal das Motto Ihrer Einheit: ›So wenig Gewalt wie möglich‹?«
»Sie haben den zweiten Teil des Satzes vergessen: ›So viel Gewalt wie nötig‹.«
Dann knackte es, und die Leitung war tot.
Nick drehte sich langsam um und sah Riley an. »Wir haben ihm alles verraten«, sagte er. »Was habe ich mir bloß gedacht? Warum habe ich das nicht früher kapiert? Wir haben geglaubt, wir legen denen das Handwerk, dabei haben wir ihnen sogar noch geholfen .«
Riley nahm ihm das Telefon aus der Hand und tippte eine Nummer ein.
»Wen willst du anrufen?«
»Das richtige FBI.«
»Hör auf«, sagte Nick und nahm ihr das Handy weg.
»Was soll das? Gib mir mein Handy.«
»Riley, Santangelo ist das richtige FBI. Weißt du noch, wie wir ihn zum ersten Mal auf der Majestic getroffen haben?
Da hast du doch selbst beim FBI angerufen und seine Identität überprüft. Santangelo arbeitet wirklich für das FBI, Riley. Wer weiß, wer dort sonst noch in die Sache verwickelt ist …«
»Aber wir können doch nicht einfach hier herumsitzen. Sarahs Leben ist in Gefahr!«
»Denkbar - vielleicht aber auch nicht. Als du Santangelo von Lassiters E-Mail erzählt hast, was hat er da gesagt?«
»Er hat reagiert, als ob er nichts davon weiß. Er hat bloß gesagt, dass Lassiter die Nachricht niemals hätte verschicken dürfen und dass er ein Schwachkopf ist. Warum fragst du?«
»Santangelo arbeitet doch schon länger mit Lassiter zusammen. Vielleicht ist die Nachricht ja bloß fingiert.«
»Aber warum sollten diese Leute eine falsche
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