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Totes Meer

Titel: Totes Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Keene
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Kumpel«, sagte Mitch. »Du hast nur was Falsches gegessen. Ich bleibe hier bei dir, bis du dich besser fühlst.«
    Runkle drehte sich zu Tony und mir um. »Los, kommt. Lasst es uns hinter uns bringen. Unsere Kameraden auf dem Schiff zählen auf uns.«
    Turn sackte in sich zusammen, Beine und Arme von sich gestreckt. »Ich ruh mich nur ein bisschen aus. Mach nur kurz die Augen zu.«
    Runkle wandte den Blick ab. »Mach das, Tum.«
    »Sagt Chief Maxey, dass ich mich bei der Ablösung auf der Brücke vielleicht ein bisschen verspäten werde. Sagt ihm, dass es mir leidtut.«
    »Schhh.« Mitch legte Tum den Finger auf die Lippen. »Hör auf zu reden, Mann. Leg dich hin und versuch ein bisschen zu schlafen. Dann wird es dir bald besser gehen.«
    »Genau, Mann«, flüsterte Tony. »Ruh dich einfach aus. Mitch wird sich gut um dich kümmern.«
    »Ich spüre die Sonne nicht mehr«, hauchte Tum. »Wo ist die Sonne hin?«
    Runkle ging. Ohne zurückzublicken, folgten wir ihm zur Krankenstation und fingen an, die Medikamentenkartons zu packen und sie zum Beiboot zu schleppen. Als wir die zweite Runde gingen, knallte ein einzelner Schuss. Wir zuckten zusammen, unterbrachen
kurz unsere Arbeit und fuhren dann damit fort.
    »Fuck«, sagte Tony.
    »Noch ein Gang, dann fangen wir mit den Lebensmitteln an«, sagte Runkle. »Wir holen so viel wir können, aber ich will vor Sonnenuntergang wieder auf der Spratling sein.«
    Dann fiel ein zweiter Schuss. Dann ein dritter. Dann eine ganze Salve. Die Schüsse hallten durch die Station, wurden von den Gebäuden zurückgeworfen und ließen die Vögel auffliegen, die in den Bäumen saßen.
    Runkle schaute zur Kapelle rüber. »Was zur Hölle?«
    Es folgten vier Schüsse dicht aufeinander, dann kam Mitch um die Ecke gerannt. Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Seine Haare flatterten im Wind.
    »Zombies«, keuchte er. »Sind aus dem Wald gekommen. Ganze Horde.«
    Runkle ließ den Karton fallen, den er gerade trug, und zog seine Waffe. »Die von den Kreuzen?«
    »Nein.« Mitch holte keuchend Luft. »Andere – von weiter landeinwärts. Sie sind wesentlich beweglicher als die auf der Lichtung. Hunderte von ihnen. Sie müssen im Wald gejagt und dann den Lärm gehört haben.«
    »Gut, bringen wir uns in Position und -«
    »Keine Zeit«, rief Mitch. »Und wir haben nicht genug Munition. Ich sage euch, es sind viel zu viele. Wir müssen abhauen!«

    Der Wind drehte wieder und trug ihren Geruch herüber. Ich drehte mich um und schaute zur Kapelle, gerade als die Toten auftauchten. Mitch hatte nicht übertrieben. Es waren so viele, dass es mich an die Massen erinnerte, die im Hafen am Pier gestanden hatten. Sie kamen auf uns zu, langsam, aber unaufhaltsam. Ich fragte mich, wann sie das letzte Mal gefressen hatten. Sie sahen sehr hungrig aus.
    »Scheiße. Tony warf seinen Karton weg und rannte los.
    Runkle hob seine Waffe und zielte. Die Waffe zuckte in seiner Hand. Mit einem Schuss hatte er einen der Zombies in der ersten Reihe erledigt. Fünf andere nahmen seinen Platz ein.
    »Komm schon, Runkle.« Mitch zog ihn am Arm. »Zwing uns nicht, dich zurückzulassen.«
    Wir rannten zum Landungssteg. Tony erreichte als Erster das Boot. Als wir hineinsprangen, hatte er schon den Motor angeworfen. Er hustete und stockte, und einen schrecklichen Moment lang glaubte ich, er würde absterben, doch er fing sich wieder. Die Zombies taumelten hinter uns her, ihre ausgestreckten Arme pendelten, und aus ihren toten Mündern floss Speichel. Mitch und Runkle gaben uns Feuerschutz, während ich uns losmachte. Immer mehr von den Kreaturen gingen ohne Kopf zu Boden. Ich löste das Seil. Tony wartete nicht einmal, bis ich mich hingesetzt hatte. Er gab Vollgas, so dass ich fast über Bord gefallen wäre. Mitch reagierte schnell, packte mich an einer Gürtelschlaufe und zog mich in Sicherheit. Wir
schossen vom Steg weg in die Bucht hinaus und ließen die Zombies – und die dringend benötigten Vorräte – zurück. Wir hatten es nur geschafft, zwei Kisten mit Orangen und einen Karton mit Batterien ins Boot zu laden. Runkle spielte am Funkgerät herum, bis er herausfand, wie man es zum Laufen brachte. Dann rief er die Spratling und informierte Chief Maxey darüber, was passiert war.
    Tony ließ den Gashebel lange genug los, um seine zerknautschte Zigarettenschachtel hervorzuziehen und sich eine anzuzünden. Er inhalierte tief und atmete dann mit einem Seufzen aus. Nachdem er das Feuerzeug wieder in der Hosentasche

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