Totes Meer
gegessenes Herz in der Hand – wahrscheinlich Nicks.
»Scheiße!«
Tony hob sein Gewehr und versuchte zu schießen, doch der Zombie war zu nah. Das Gewehr verklemmte sich an der Wand. Chuck und ich saßen auf der anderen Seite der Luke fest, und bei dem Gerangel, das in der Tür stattfand, konnten wir nicht auf Basil schießen, ohne dabei Tony zu treffen. Basils Arm schoss vor, und er packte den Gewehrlauf. Tony wollte ihn losreißen, aber Basil war stärker. Er zog an der Waffe, während sich Tony weigerte, loszulassen. Basil zog Tony zu sich heran. Bevor er eine Chance hatte, sich zu befreien, schlossen sich Basils Zähne um Tonys Nase. Zwischen Basils Lippen quoll Blut hervor. Das Knirschen von Knorpel war sogar über Tonys Schmerzensschreie zu hören. Tony ließ das Gewehr los und stieß Basil von sich. Der Zombie taumelte zurück und nahm dabei Tonys Nase, Oberlippe und die dünne Haut rund um die Augen mit. Tonys Schreie verwandelten sich in ein schrilles, endloses Heulen. Seine Haut zog sich wie Karamell, bevor sie endlich riss. Sofort unterbrach Basil seinen Angriff und verschlang
sie gierig, dann ließ er das halb gefressene Herz fallen und benutzte beide Hände, um sich Tonys Gesicht in den sabbernden Mund zu schieben.
Tony taumelte mit rudernden Armen rückwärts. Er trat gegen sein Gewehr und schob es über den Boden in Basils Richtung. Der Zombie ignorierte es. Chuck packte Tony, bevor der zusammenbrechen konnte, und zerrte ihn an mir vorbei. Jetzt, wo ich freies Schussfeld hatte, eröffnete ich das Feuer. Der Schuss traf Basil mitten ins Gesicht. Die Kugeln durchlöcherten seine Haut, aber er fiel nicht. Statt umzufallen, schluckte Basil. Tonys Fleisch rutschte als sichtbarer Klumpen durch seine tote Speiseröhre. Immer noch hungrig und völlig unbeeindruckt von seinen Verletzungen schlurfte Basil auf mich zu. Ich lud das Gewehr durch und feuerte ein weiteres Mal. Diesmal traf ich besser. Basil wurde von den Füßen gerissen und flog rückwärts durch die Luke.
Chuck schrie. Ich wirbelte herum und schrie ebenfalls. Chuck drehte sich wie wild und rammte gegen die Wand, um Cliff loszuwerden. Ich fragte mich, wo zur Hölle der hergekommen war. Gerade war der Gang noch völlig leer gewesen. Der tote Cliff musste sich von hinten herangeschlichen haben. Chuck drehte sich weiter. Der tote Collegestudent klammerte sich an seinen Rücken. Er hatte die Beine um Chucks Bauch und die Arme um seine Brust geschlungen und die Zähne in seinem rechten Ohr vergraben. Tony lag vor Chucks Füßen und bedeckte mit den Händen sein zerstörtes Gesicht. Als Chuck
zum dritten Mal herumwirbelte, stolperte er über Tony. Er und Cliff fielen hin.
»Erschieß das Arschloch«, rief Chuck.
Mit zitternden Fingern lud ich das Gewehr und warf eine Patronenhülse aus.
Sein halbes Ohr war abgebissen. Blut strömte über sein Gesicht und über Cliff und Tony. Was eigentlich keine Rolle mehr spielte – sie waren beide bereits mit Blut bedeckt. Cliff setzte sich auf und ignorierte uns, während er zufrieden an dem abgetrennten Ohr nagte.
»Duckt euch«, befahl ich. »Chuck, du bist im Weg.«
»Ist doch egal«, heulte er. »Ich bin gebissen worden. Jetzt drück verdammt nochmal ab!«
Bevor ich reagieren konnte, berührte mich etwas von hinten an der Schulter. Schreiend wirbelte ich herum. Basil war wieder auf den Beinen. Erstaunlicherweise hatte der zweite Schuss nicht ausgereicht, ihn endgültig auszuschalten. Die Kugeln hatten einigen Schaden angerichtet. Seine linke Gesichtshälfte sah aus, als wäre sie über eine Käsereibe gezogen worden, aber ich hatte es nicht geschafft, den Schädel zu durchschlagen und das Gehirn zu zerstören.
Seine kalten, blutigen Finger fuhren über meine Brust. Entsetzt wich ich zurück und knallte ihm den Gewehrgriff gegen den Kiefer. Dann schob ich ihm den Lauf in den aufgerissenen Mund. Er biss zu und brach sich die Zähne aus.
»Bleib verdammt nochmal liegen, Basil. Geh und such deine Frau.«
Ich schloss die Augen, wandte das Gesicht ab und drückte den Abzug. Basils Kopf explodierte. Etwas Nasses traf meine Wange. Panisch wischte ich mir mit dem Ärmel das Gesicht ab.
»Lamar«, rief Chuck hinter mir. »Kümmere dich um Tony!«
Ein zweiter Schuss dröhnte durch den Gang. Als ich mich umdrehte, hing Cliff reglos an der Wand, aus einem Loch in seinem Kopf floss Blut. Bevor ich reagieren konnte, schob sich Chuck den qualmenden Pistolenlauf in den Mund und drückte ein zweites Mal ab. Sein
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