Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totes Meer

Titel: Totes Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Keene
Vom Netzwerk:
geströmt. Wir haben hinter uns alles dicht gemacht, in der Hoffnung, es ein wenig aufzuhalten.«
    Ich ging zum nächsten Notfalltelefon und versuchte,
die Brücke zu erreichen. Das Telefon funktionierte nicht. Kein Freizeichen, kein Klingeln – nur Stille. Der Rauch um uns herum wurde dichter.
    »Habt ihr die Durchsage vom Chief gehört?«
    »Nein«, meinte Carol. »Die Lautsprecher in unserem Bereich haben nicht funktioniert. Die Explosion muss sie beschädigt haben.«
    »Er hat uns befohlen, das Schiff zu evakuieren, also weiß er über das Leck im Rumpf Bescheid. Es muss Sensoren oder Ähnliches geben, das ihn auf der Brücke warnt. Wir sollen uns auf dem Landedeck versammeln.«
    »Wie will er das Schiff reparieren?«, fragte Malik.
    »Ich glaube nicht, dass er das kann«, meinte ich. »Deshalb hat er den Befehl zur Evakuierung gegeben. Wir werden uns im Rettungsboot absetzen müssen.«
    Tasha blieb stehen. »Ins Wasser? Aber du hast doch gesagt, die Zombies wären jetzt im Meer – dass die Fische es auch kriegen. Wenn wir ins Wasser gehen, was soll sie dann davon abhalten, uns anzugreifen?«
    Die drei starrten mich entsetzt an.
    »Los jetzt«, sagte ich und versuchte, meine eigene Angst zu verbergen. »Wir müssen weiter. Ich glaube nicht, dass die Fische uns viel anhaben können. Fische sind klein, und die meisten von ihnen haben keine Zähne.«
    »So ein Scheiß«, sagte Malik. »Kennst du nicht den Film, wo Samuel L. Jackson gegen die Haie kämpft? Es gibt ein paar verdammt große Fische im Meer, und die haben Zähne.«

    Der Rauch wurde dichter. Sein Geruch war beißend. Bitter. Meine Augen begannen zu tränen. Aus einem Lüftungsschacht sprühten Funken. Wir hoben die Arme über den Kopf, um uns zu schützen. Ich brachte uns zu einer weiteren Leiter, die zum Oberdeck führte.
    »Ernsthaft«, sagte Tasha. »Wie sollen wir es draußen auf dem Wasser schaffen? Wir wären wie Zielscheiben.«
    »Im Moment können wir uns darum keine Gedanken machen«, sagte ich. »Außerdem können wir nicht auf dem Schiff bleiben. Wir würden ertrinken.«
    Malikwar nicht überzeugt. »Ichwürde lieber ertrinken, als von einem Zombie-Hai gebissen zu werden.«
    Ich reichte Carol das Gewehr, kletterte die Leiter hinauf und öffnete die Luke. Kalte Regentropfen fielen auf mein Gesicht und meine Hände.
    »Na, klasse«, sagte ich zu den anderen. »Jetzt tobt da oben auch noch ein Sturm.«
    »Lamar! Carol! Warten Sie.«
    Es war Runkle. Ich kletterte wieder runter und wartete, bis er uns erreicht hatte. Er war außer Atem, und sein Haar klebte verschwitzt am Kopf. In der Zwischenzeit hatte er irgendwo einen alten Kurzmantel gefunden und ihn angezogen. Er war ihm ungefähr zwei Nummern zu klein, und die Knöpfe platzten beinahe ab.
    »Irgendeine Spur vom Professor?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Aber ich habe Murphy gefunden. Er war einer von ihnen.«

    »Haben Sie...?«
    Er nickte.
    »Tran war auch infiziert«, berichtete ich ihm. »Er hat Mitchs Granaten ausgelöst. Das war die Explosion.«
    Runkle musterte Carol und die Kinder. »Der Rest von Ihnen ist in Ordnung?«
    »Uns geht es gut«, versicherte Carol, »aber wir sollten jetzt wirklich den Chief suchen, meinen Sie nicht? Er wird auf uns warten.«
    »Gute Idee«, sagte ich. Ich wollte schon wieder die Leiter hochklettern, drehte mich aber nochmal um und schaute zu Runkle. »Vielleicht sollten Sie Ihren Kragen hochschlagen, Runkle. Es regnet.«
    »Ich weiß«, erwiderte er. »Deswegen trage ich den Mantel.«
    Ich zögerte. »Aber woher wussten Sie, dass es regnet? Waren Sie nicht unter Deck und haben den Professor gejagt?«
    Er runzelte die Stirn. »Sicher. Aber ich habe per Telefon mit dem Chief gesprochen. Er sagte mir, dass ein Sturm aufzieht.«
    »Das ist seltsam. Als ich es probierte, funktionierten die Notfalltelefone nicht. Die Explosion hat sie außer Gefecht gesetzt.«
    »Wirklich?« Er zuckte mit den Schultern. »Das muss auf einen bestimmten Bereich beschränkt sein. Ich hatte keine Probleme, durchzukommen.«
    Wenn man aufgewachsen ist, wo ich aufwuchs, merkt man, wenn man verarscht wird. In diesem Fall
wusste ich, dass Runkle log. Aber ich wusste nicht, warum. Weil er den Mantel gestohlen hatte? Es schien ziemlich dämlich, so etwas verbergen zu wollen, aber immerhin war er ein Cop. Vielleicht befand er sich in einer moralischen Zwickmühle oder so was. Oder vielleicht hatte er einfach Angst. Ich hatte ganz bestimmt welche, also warum nicht auch er? Ich beschloss, das

Weitere Kostenlose Bücher