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Totgeglaubt

Totgeglaubt

Titel: Totgeglaubt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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hätte den Bogen bald rausgehabt, wenn du mich gelassen hättest.”
    “Ich bin aber hungrig”, grummelte er. “Ich will nicht erst morgen früh was zu essen bekommen.”
    Allie kicherte über diesen Schlagabtausch und folgte Clays Schwester in die Küche. Clay wandte sich ihr sofort zu. Er trug die abgetragene, bequeme Jeans, die er schon im “Good Times” angehabt hatte, dazu ein schlichtes weißes T-Shirt. Sie bekam sofort heftiges Herzklopfen bei seinem Anblick. Einfach alles an ihm gefiel ihr: sein markantes Gesicht, sein muskulöser Körper, seine wilde Unabhängigkeit, sein bockiger Stolz, seine Entschlossenheit, es notfalls mit der ganzen Welt aufzunehmen … und die Art, wie er mit ihr schlief. Er wusste einfach genau, wann er zärtlich und wann er drängend und fordernd sein musste.
    Ihr wurde ganz warm, als sie daran dachte, wie sie sich vorhin im Geräteschuppen geliebt hatten. Kein Wunder, dass es Beth Ann so schwerfiel, über ihn hinwegzukommen.
    “Was ist?”, fragte Clay und musterte sie aus nächster Nähe.
    “Ich habe an die Nacht gedacht, als Beth Ann hier war und dir die Polizei auf den Hals gehetzt hat”, log sie.
    “Du hast aber gelacht”, bemerkte er mit einem süffisanten Grinsen.
    “Es war das erste Mal, dass ich mit einer halb nackten Frau zu tun hatte, die aus dem Nichts auftauchte und Anschuldigungen machte. Und dann dieser finstere Blick, mit dem du mir die Tür geöffnet hast …”
    “Was ich erinnere, ist, dass du mich zu einem Strip gezwungen hast”, unterbrach Clay sie spitzzüngig. “Und dass du unendlich viele Fotos von mir gemacht hast. Erst wolltest du meine Brust und danach meinen Rücken sehen. Eigentlich erstaunlich, dass ich nicht noch Kniebeugen machen musste.”
    Allie war sich sicher, dass Clay glaubte, mit dieser Bemerkung den Schlagabtausch gewonnen zu haben, und dass sie mit Rücksicht auf Molly den Mund halten würde. Aber sie war noch nicht fertig. “Es war die Sache wert”, neckte sie ihn augenzwinkernd. “Eines dieser Fotos klemmt immer noch unter meiner Matratze.”
    “Du machst Witze!”
    Sie grinste ihn neckisch an. “Vielleicht, vielleicht auch nicht.”
    “Ich werde das überprüfen”, drohte er.
    Molly blickte erst Allie, dann Clay an und warf einen skeptischen Blick in die Pfanne. “Sagt Bescheid, wenn ich mir meine Eier selbst braten soll, ja?”
    Clay wandte sich wieder dem Herd zu. “Um Himmels willen, nein! Dann kriegen wir ja nie was zu essen.”
    “Ich glaube, Essen ist auch nicht das, wonach euch gerade der Sinn steht”, murmelte Molly.
    Clay warf Allie einen schuldbewussten Blick zu, briet aber brav die Rühreier und den Schinken fertig.
    “Wie lange bleibst du?”, fragte Allie Clays Schwester, während Clay die Teller verteilte.
    “Ich fliege am Sonntag zurück.”
    “Wie findest du Graces Töchterchen?”
    “Sie ist wundervoll. Ich wünschte bloß …”
    “Was?”, unterbrach Allie sie.
    “… dass Clay und Grace sich nicht so viele Sorgen wegen der Verhandlung machen müssten. Und ich mir auch nicht.”
    Die Erwähnung des Prozesses dämpfte augenblicklich die Stimmung im Raum. “Das wird schon gut gehen”, beharrte Allie.
    Molly steckte sich den letzten Bissen Rührei in den Mund und spülte ihren Teller ab. “Ich finde es toll, wie du zu ihm hältst.”
    Wenn ihr nur irgendetwas einfiele, was ihm wirklich helfen würde. “Danke.”
    Als sie aufgegessen hatten, stellte Clay ihre Teller auf den Küchentresen und nahm Allie bei der Hand. “Ich werde langsam müde. Lass uns ins Bett gehen, solange mir noch ein bisschen Energie bleibt.”
    Doch Allie sträubte sich, ihm in Richtung Treppe zu folgen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, mit ihm in sein Schlafzimmer zu marschieren und dort Sex zu haben, während seine Schwester im Haus war und genau wusste, was sie trieben. “Ich glaube, ich fahre besser nach Hause.”
    Er machte ein enttäuschtes Gesicht. “Wirklich?”
    “Wirklich. Aber ich … würde gern noch ein paar Minuten mit dir reden, bevor ich fahre.”
    “Wir könnten oben in meinem Bett reden”, schlug er hoffnungsvoll vor.
    Sie lachte. “Ich hatte eher an die Küche oder das Wohnzimmer gedacht.”
    “Ich lass euch zwei mal alleine”, sagte Molly. “Ich bin todmüde.”
    “Gute Nacht”, wünschte Allie.
    Molly winkte ihnen zu und ging nach oben. “Gute Nacht!”
    Clay setzte sich auf den Stuhl neben Allie, streckte seine langen Beine aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Der

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