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Totgeglaubt

Totgeglaubt

Titel: Totgeglaubt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Anblick seines muskulösen Oberkörpers machte Allie einen trockenen Mund. War sie eigentlich verrückt, die Einladung in sein Schlafzimmer ausgeschlagen zu haben? Wahrscheinlich. Aber Molly lag direkt im Nebenzimmer …
    “Was ist los?”, fragte er.
    Außer der Tatsache, dass sie ihm am liebsten direkt hier in der Küche die Kleider vom Leib gerissen hätte? “Kennst du die letzte Tankstelle auf dem Highway, bevor man in Richtung Anglerhütte abzweigt?”
    Clay hatte augenblicklich einen konzentrierten Gesichtsausdruck. “Natürlich. Da hab ich angehalten und die Kondome gekauft, die wir benutzt haben.”
    Allie war froh, dass Molly bereits nach oben gegangen war. “Bist du sicher?”
    “Ja.”
    “Hast du irgendjemanden dort gesehen, den du kanntest?”
    Clay runzelte die Stirn. “Nein. Ich bin jede Sekunde dieser Nacht noch mal durchgegangen. Alles, woran ich mich erinnere, ist, dass sich der Mann an der Kasse über irgendeinen Typen aufgeregt hat, weil der den Boden vollgeblutet hat. Aber wer auch immer das gewesen sein mag – er war schon weg, als ich hereinkam.”
    “Du hast ihn also nicht gesehen?”
    “Vielleicht sind wir aneinander vorbeigegangen, keine Ahnung. Ich habe nicht wirklich darauf geachtet. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt.”
    “Wieso?”
    “Es gab zwar keinen Grund für mich, anzunehmen, dass wir miteinander schlafen würden”, sagte er mit breitem Grinsen. “Aber ich wollte auch nicht völlig unvorbereitet auftauchen – nur falls die Versuchung doch zu groß wird.”
    Sie lachte. “Wie schön, dass du so gut vorbereitet warst.”
    “Ich bin auch jetzt vorbereitet”, sagte er weich.
    Heißes Verlangen kochte in Allie hoch. Wie gerne würde sie sich von Clay die Treppe hinaufführen lassen. Aber sie wusste, dass es ihr zu peinlich wäre, Molly morgens unter die Augen zu treten. “Ich sollte besser nach Hause fahren”, erwiderte sie.
    “Molly kümmert sich nicht um uns, Allie.”
    “Ich weiß. Es ist nur …” Sie fühlte, wie sie rot wurde bei dem Gedanken, dass Molly sie womöglich hören könnte.
    “Das gibt’s ja nicht! Du bist ja tatsächlich brav”, stellte er lachend fest.
    “Nein, bin ich nicht!” Sie zuckte die Achseln. “Na, okay, vielleicht ein bisschen.”
    Er drehte ihren Stuhl um hundertachtzig Grad, sodass sie sich gegenübersaßen. “Ist schon in Ordnung. Ich mag das an dir. Also: Was hast du bei der Tankstelle herausgefunden?”
    “Ralph Ling, der Pächter, hat sich an ein interessantes Detail erinnert.”
    “Was?”
    “Gegen Mitternacht kam ein Mann rein, der an der Hand blutete. Er ist zu den Toiletten gerannt, um sich sauber zu machen, aber trotzdem war Ling, wie du auch sagst, nicht allzu erfreut über die Blutspritzer, weil er deswegen noch einmal wischen musste.”
    Clay hatte seine Ellbogen auf die Knie gestützt und nahm jetzt ihre Hände in seine. “Hat Ling gesagt, wer der Mann war?”
    “Er hat ihn nie zuvor gesehen.”
    “Und warum hat der Typ geblutet?”
    “Er hat Ling gesagt, dass er auf dem Seitenstreifen gehalten hat, damit sein Hund mal Gassi gehen kann. Aus Versehen hat er die Leine losgelassen, und während er dem Hund hinterherrannte, ist er im Wald gestolpert.”
    “Ist er im Wald gestolpert? Oder hat er sich die Hand vielleicht aufgeschnitten, als er dein Wagenfenster eingeschlagen hat?”
    “Genau das ist die Frage”, sagte Allie.
    “Hat Ling die Verletzung gesehen?”
    “Ich fürchte nicht.”
    Clay rieb die Innenseite ihrer Handgelenke mit seinen Daumen. “Was ist mit dem Hund? Hat Ling den gesehen?”
    “Er hat gesehen, wie der Typ wegfuhr. Es war kein Hund mit im Auto, es sei denn, ein ganz kleiner. Und in der ganzen Gegend ist seitdem kein streunender Hund aufgetaucht.”
    “Schon seltsam, oder?”
    “Außerdem sagte Ling, dass der Typ sich insgesamt komisch benommen hat.”
    Clay blickte sie fragend an. “Inwiefern?”
    “Er trug eine Baseballmütze und hatte sie extrem tief in die Stirn geschoben. Und als er zur Kasse ging, um Verbandszeug zu kaufen, hat er sie sogar noch weiter heruntergezogen. Und seinen Kopf hat er auch abgewandt, so als hätte er Angst, gefilmt zu werden.”
    “Gibt es da eine Kamera?” Clay ließ ihre Hände los und stand auf. “Sag bloß, sie haben ihn jetzt auf Video.”
    “Gut möglich, aber Ling wusste noch nicht, ob das fragliche Band schon wieder überspielt wurde.”
    “Wann meldet er sich wieder?”
    “Er hat mir vorhin eine Nachricht hinterlassen. Morgen

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