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Totgeglaubt

Totgeglaubt

Titel: Totgeglaubt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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ihm herübergeschlendert.
    Er beschränkte sich auf ein kurzes Nicken. Er wollte sie nicht ermuntern, bei ihm stehen zu bleiben.
    Dummerweise schien sie das aber nicht zu bemerken. “Ich habe nicht damit gerechnet, dich so munter zu sehen”, sagte sie.
    “Warum?”, fragte Clay und hob seine Flasche an. “Solange ich mir noch ein Bier bestellen kann, darf ich es ja wohl auch genießen, oder?”
    Sie schlängelte sich näher an ihn heran, wobei sie ihm wie eine Katze vorkam, die einem um die Beine streicht. “Glaubst du wirklich, dass sie dich einsperren?”
    “Sie werden es zumindest versuchen.”
    Schmollend schob sie ihre Unterlippe vor. “Das wäre ein harter Verlust für die Frauenwelt.”
    Er runzelte die Stirn über ihren anzüglichen Ton, was sie mit einem betont sinnlichen Lächeln quittierte.
    “Bier zu trinken, ist gut. Aber es gibt durchaus auch andere Dinge, die du tun solltest, solange du noch kannst”, hauchte sie und drückte sich dabei so an ihn, dass ihre Brüste seinen Arm berührten.
    Tatsächlich: Clay sehnte sich mehr nach Sex als je zuvor. Aber er begehrte weder Helaina noch eine der anderen Frauen, mit denen er in den letzten Jahren geschlafen hatte. Er wollte Allie. Und er verzehrte sich so sehr nach ihr, dass er fast jede Nacht von ihr träumte. “Schönen Dank, aber ich bin mit meiner Schwester hier”, lehnte er ab.
    “Ist sie denn nicht groß genug, um alleine nach Hause zu finden?”
    “Es wäre wohl nicht die feine Art, mich einfach abzuseilen, oder? Sie ist erst heute Morgen angekommen.”
    In Helainas herzförmigem Gesicht spiegelte sich Enttäuschung, aber dann zuckte sie einfach mit den Schultern. “Du hast ja meine Nummer.”
    Er wollte ihr eine unverbindliche Antwort geben, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Die Tür am anderen Ende des großen Raumes hatte sich geöffnet und Allie spazierte herein. Sie trug einen Rock, der kurz über dem Knie endete, Cowboystiefel und einen engen braunen Pullover. Und sie war alleine. Aber an ihrer konzentrierten Miene und ihrem suchenden Blick erkannte er, dass sie nicht gekommen war, um sich zu amüsieren.
    Helaina folgte seinem Blick. “Was ist?”, fragte sie. “Jetzt sag nicht, dass du immer noch mit Miss Perfect zusammen bist?”
    “Ich bin mit niemandem zusammen.” Um Allies willen wollte er, dass sich die Gerüchte endlich legten. Aber sie hatte ihn bereits entdeckt und kam geradewegs auf ihn zu.
    “Können wir rausgehen?”, fragte sie, als sie vor ihm stand. “Ich würde gern kurz mit dir sprechen.”
    Clay spürte, wie Helaina sie beobachtete und jedem Wort lauschte. “Heute nicht”, erwiderte er.
    Allie blinzelte überrascht. “Entschuldigung, aber ich bitte dich nicht um einen Tanz. Es ist wichtig.”
    Er blickte sie finster an. “So wichtig kann’s wohl nicht sein. Schließlich machen wir keine Geschäfte miteinander.”
    “Oooh”, ließ sich Helaina vernehmen, die das Ganze offenbar höchst spannend fand.
    Allies Augen schossen zornig zu ihr hinüber, dann hefteten sie sich wieder auf Clay. “Was genau willst du beweisen? Ich tue mein Bestes, um dir zu
helfen.”
    “Ich brauche dich nicht”, antwortete er so gleichgültig wie möglich. “Für gar nichts.”
    Allies Brust hob sich, als würde sie kaum noch Luft bekommen, oder eher noch: als hätte er sie gerade erdolcht. Clays Herz hämmerte, und sein Magen knotete sich zusammen. Wahrscheinlich fühlte er sich noch elender als sie. Er hätte sich ohrfeigen können für das, was er gerade gesagt hatte. Es war die größte Lüge, die ihm jemals über die Lippen gekommen war – aber er sah nun mal keinen anderen Weg. Kaum dass er aus dem Gefängnis gekommen war, hatte er Allie eine Nachricht hinterlassen und sie gebeten, sich einen anderen Job zu suchen. Daraufhin hatte sie ihm auf Band gesprochen, dass sie in jedem Fall weiter ermitteln würde, ob sie nun offiziell von seiner Familie beauftragt war oder nicht.
    Die einzige Möglichkeit, sie von diesem Vorhaben abzubringen, war, sie davon zu überzeugen, dass er, Clay, ihr Engagement nicht wert war.
    Sie starrte ihn mehrere Sekunden lang an, während er sich zwang, so unbekümmert wie möglich dreinzusehen. Er prostete ihr sogar kurz zu, bevor er noch einen Schluck Bier trank. Aber letztlich war es wohl Helainas Lachen hinter vorgehaltener Hand, das Allie den Rest gab.
    Tränen traten ihr in die Augen, aber sie hob trotzig das Kinn und sagte mit fester Stimme: “Ganz wie du willst.” Dann

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