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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Begriff »Light«.
    »Kein Bier?«, fragte ich.
    »Gibt’s hier nicht.«
    »Woher weißt du das?«
    »Keine Bierreklame.«
    »Ganz der Detektiv«, sagte ich lächelnd.
    »Das Verbrechen schläft nie.«
    »Ich glaube, ich gehe morgen zur Jerusalem Post und stöbere in den Archiven, um rauszufinden, was Yadin damals über die Skelette aus der Höhle von Masada gesagt hat«, erklärte ich.
    »Warum benutzt du nicht die Universitätsbibliothek?«
    »Jake sagt, dass die Post alte Artikel nach Themen geordnet archiviert hat. Das dürfte um einiges schneller sein, als wenn ich mich durch zahllose Mikrofiche-Spulen arbeite.«
    »Die Post hat aber am Samstag zu«, sagte Ryan.
    Natürlich hatte sie das. Ich wechselte das Thema.
    »Wie war dein Verhör?«, fragte ich.
    »Kaplan beharrte darauf, dass er angeheuert wurde, um Ferris kaltzustellen.«
    »Von wem?«
    »Ferris behauptet, ihren Namen nie erfahren zu haben.«
    »Ihren?«
    Ich glaubte, Ryan nicken zu sehen.
    »Was hat diese geheimnisvolle Frau zu ihm gesagt?«
    »Dass sie einen Schützen braucht.«
    »Warum wollte sie, dass Kaplan Ferris umbringt?«
    »Sie wollte, dass er stirbt.«
    Ich verdrehte die Augen. Was in der Dunkelheit vergebliche Mühe war.
    »Wann ist sie an ihn herangetreten?«
    »Er glaubt, in der zweiten Januarwoche.«
    »Ungefähr zu der Zeit, als Ferris Kaplan fragte, ob er das Skelett verkaufen könne.«
    »Ja.«
    »Ferris wurde Mitte Februar erschossen.«
    »Ja.«
    Der Kellner legte Servietten, Teller und Besteck auf den Tisch und stellte dann eine Pizza zwischen uns. Sie war belegt mit Oliven, Tomaten und kleinen, grünen Dingern, die ich für Kapern hielt.
    »Wie hat die Frau mit ihm Kontakt aufgenommen?«
    »Hat in der Tierhandlung angerufen.«
    Ryan verteilte Pizzastücke.
    »Nur damit ich das richtig verstehe: Eine fremde Frau rief an, erkundigte sich zuerst nach Meerschweinchen und sagte dann: ›Ach übrigens, ich will, dass Sie jemanden erschießen‹?«
    »So lautet seine Geschichte.«
    »Das ist aber jetzt wirklich kurios.«
    »So lautet seine Geschichte.«
    »Hat diese Frau einen Namen genannt?«
    »Nee.«
    »Konnte Kaplan dir irgendwas über sie erzählen?«
    »Er meinte, sie klang, als würde sie koksen.«
    Die Pizza war hervorragend. Ich nahm mir Zeit, die diversen Aromen zu erkunden. Tomaten, Zwiebeln, grüne Paprika, Oliven, Feta und ein Gewürz, das ich nicht kannte.
    »Was hat sie ihm geboten?«
    »Drei Riesen.«
    »Was hat Kaplan gesagt?«
    »Zehn Riesen.«
    »Er hat zehntausend Dollar bekommen?«
    »Das Gegenangebot der Frau lautete dreitausend im Voraus, dreitausend nach Erledigung.«
    »Und was hat Kaplan getan?«
    »Er behauptet, er hätte den Vorschuss genommen, den Auftrag aber nicht ausgeführt.«
    »Er hat sie übers Ohr gehauen?«
    »Was hätte sie denn tun können? Zur Polizei gehen?«
    »Mit den zweiten Dreitausend hätte sie ihm jemanden auf den Hals hetzen können.«
    »Gutes Argument.« Ryan verteilte zweite Portionen.
    »Hat Kaplan diese Frau jemals persönlich getroffen?«
    »Nein. Das Geld wurde unter einem Abfallkorb im Jarry Park deponiert.«
    »Kling sehr nach James Bond.«
    »Er beharrt darauf, dass es genau so war.«
    Wir aßen und beobachteten die Leute um uns herum. Mir gegenüber saß eine Frau, deren Gesicht in der Dunkelheit nur ein bleiches Ei war. Mehr konnte ich von ihr nicht sehen. Der hijab verdeckte die Haare und war unter dem Kinn geknotet. Die Bluse war dunkel, die Ärmel lang und an den Handgelenken zugeknöpft.
    Unsere Blicke trafen sich. Die Frau schaute nicht weg. Ich schon.
    »Ich dachte, Kaplan wäre ein reiner Wirtschaftskrimineller.«
    »Vielleicht wurde es ihm langweilig, und er wollte sich eine andere Karriere suchen.«
    »Kaplan könnte sich diese ganze Geschichte nur ausgedacht haben, um dich hinters Licht zu fuhren.«
    »Ich wurde schon von kleineren Leuchten hinters Licht geführt«, sagte Ryan und verteilte die letzten beiden Pizzastücke.
    Wieder aßen wir schweigend. Als ich fertig war, lehnte ich mich an die Wand.
    »Könnte die geheimnisvolle Frau Miriam Kessler sein?«
    »Diese Frage habe ich Kaplan ebenfalls gestellt. Der Herr verneinte dies und meinte, die gute Frau sei über jeden Tadel erhaben.«
    Ryan knüllte seine Serviette zusammen und warf sie auf den Teller.
    »Irgendwelche Ideen?«, fragte ich.
    »Madonna. Martha Steewart. Mary Poppins. Viele Frauen machen sich an Kleinkriminelle ohne mörderische Reputation heran und bieten ihnen Geld, damit sie jemanden

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