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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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er reagierte. Vielleicht glauben das auch andere und spielen jetzt mit harten Bandagen, um die Knochen verschwinden zu lassen.«
    »These drei.« Ryan gab den Spekulationen nun eine andere Richtung. »Eine Gruppe islamistischer Fundamentalisten hat von Max’ Existenz erfahren und glaubt, dass er Jesus ist. Sie möchte die Knochen benutzen, um die christliche Theologie zu unterminieren.«
    »Wie?«
    »Jesus in Masada würde den Glaubenssatz der Wiederauferstehung erschüttern. Und wie könnte man dem Christentum besser den Boden unter den Füßen wegziehen?«
    »Und diese Muslime schrecken vor nichts zurück, um Max in die Finger zu bekommen. Das funktioniert.«
    Ich dachte an Sylvain Morissonneau in seinem Büro in l’Abbaye Sainte-Marie-des-Neiges. Ich prägte mir ein, LaManche anzurufen, um herauszufinden, ob eine Exhumierung und Autopsie angeordnet worden war.
    »These vier.« Ich präsentierte eine Mischung aus meiner These zwei und Ryans These drei. »Eine Gruppe islamistischer Fundamentalisten hat von Max’ Existenz erfahren und glaubt, dass er ein Nazarener, vielleicht sogar ein Mitglied von Jesu Familie ist. Sie befürchtet, dass sowohl die Christen wie die Juden sich diesen Fund zu Eigen machen und damit Masada uminterpretieren als Ort, wo Zeloten und frühe Nazarener Seite an Seite gegen Unterdrückung kämpften. Sie fürchtet, dass das Skelett ausgenutzt werden könnte zur Wiederbelebung eines gemeinsamen religiösen Eifers in der jüdisch-christlichen Welt.«
    »Und diese Leute haben sich geschworen, das zu verhindern«, ergänzte Ryan. »Das funktioniert.«
    Eine Weile dachten wir über unsere Thesen nach. Fanatische Christen, Juden oder Muslime, die glaubten, dass die Knochen entweder die Jesu waren oder eines Familienmitglieds oder Anhängers? Die drei Alternativen standen sich in ihrer Schrecklichkeit nichts nach.
    Ryan beendete das Schweigen.
    »Aber wer ist Kaplans geheimnisvolle Frau?«, fragte er. »Und in welcher Verbindung steht sie zu Ferris? Und in welcher Beziehung steht sie zu Max?«
    »Ausgezeichnete Fragen, Detective.«
    »Ich erwarte heute Nachmittag Telefondaten.«
    Ryan zog mich an sich.
    »Friedman will Kaplan noch einen Tag schmoren lassen.«
    »Schmoren kann sehr produktiv sein«, sagte ich.
    Ryan küsste mich auf die Wange.
    »Ich glaube, wir sind auf der richtigen Spur, Ryan.«
    »Auch wenn du auf der richtigen Spur bist, wirst du überfahren, wenn du nur dastehst.«
    »Will Rogers.« Ich erkannte das Zitat. Noch eins unserer Spiele.
    Ryans Hand wanderte zu meinem Nacken.
    »Am shabbat können wir nicht viel tun.«
    Ryans Lippen strichen sanft über mein Ohr.
    »Ein Ruhetag«, bestätigte ich.
    »Im Augenblick können wir nicht viel ermitteln.«
    »Mhm«, machte ich. Glaube ich.
    »Aber ich habe noch eine ausgezeichnete Frage«, flüsterte Ryan.
    Ich hatte eine ausgezeichnete Antwort.
    Ja!
     
    Auf dem Flughafen von Toronto war mir ein Buch über das Tao von Sex, Gesundheit und Langlebigkeit aufgefallen. Ich hatte es mir zwar nicht gekauft, vermutete aber, dass ich bei der gegenwärtigen Frequenz ungefähr 180 werden würde. Allein das tiefe Atmen muss mir mindestens eineinhalb Jahrzehnte gebracht haben.
    Nach dem Frühstück und einer kurzen Diskussion darüber, ob ich alleine nach Beit Hanina fahren sollte, machte Ryan sich auf den Weg in die Polizeizentrale, und ich fuhr allein nach Beit Hanina.
    Jake war in einer besseren Verfassung als am Tag zuvor.
    »Hab was, das dir gefallen wird«, sagte er und wedelte mit einem Papier über dem Kopf.
    »Jamie Olivers Rezept für Moorhuhnpastete?«
    Jake ließ die Hand sinken. »Deine Abschürfungen sehen schon viel besser aus.«
    »Danke.«
    »Hast du eine Gesichtsbehandlung oder sonst was machen lassen?«
    »Nur Feuchtigkeitscreme.« Ich deutete mit dem Kinn auf das Papier. »Was hast du da?«
    »Ein Memo von Haas an Yadin mit Notizen über die Knochen aus Höhle 2001.« Jake beugte sich zu mir und kniff die Augen zusammen. »Nur Feuchtigkeitscreme?«
    Ich kniff als Antwort ebenfalls die Augen zusammen.
    »›Positively Radiant‹ von Aveeno.«
    »Keine kosmetische Behandlung?«
    Ich hatte nicht vor, weiter auf diese Frage einzugehen.
    »Lass mich das Memo sehen.« Ich streckte die Hand aus.
    Jake gab mir das Papier. Es waren handschriftliche Notizen auf Hebräisch.
    »Wie lange hast du das schon?«
    »Ein paar Jahre.«
    Ich warf Jake einen vernichtenden Blick zu.
    »Das kam versehentlich mit Material, das ich über diese Synagoge aus

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