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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ihnen das Angebot, das Masada-Skelett zurückzugeben.«
    »Oder es ihnen zu verkaufen.«
    »Vielleicht war er auf der Suche nach amtlichen Belegen.«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Um sich der Authentizität des Skeletts zu versichern.«
    »Oder seinen Wert in die Höhe zu treiben.«
    »Eine Authentifizierung würde genau das erreichen.«
    »Als du Blotnik zum ersten Mal anriefst, hattest du da den Eindruck, dass er schon über die Knochen Bescheid wusste?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Ryan machte sich eine Notiz.
    Wieder verging eine halbe Stunde.
    Das Fax war etwas verschwommen, die Ziffern und Buchstaben nur schwer leserlich. Mein Nacken schmerzte. Meine Augen brannten. Weil ich angespannt war, stand ich auf und ging im Zimmer auf und ab. Zeit zum Aufhören, sagte ich mir. Aber ich folge nur selten meinen eigenen Ratschlägen. Also setzte ich mich wieder, machte weiter und hörte dabei jeden Atemzug im Takt mit meinem Herzschlag.
    Ich sah es als Erste.
    »Ferris hat Kaplan noch einmal am Zehnten angerufen.«
    »Jemand in Ferris’ Büro hat Kaplan noch einmal am Zehnten angerufen.«
    Vielleicht waren es die Kopfschmerzen. Vielleicht war es die ermüdende Arbeit. Plötzlich amüsierte mich Ryans Haarspalterei nicht mehr.
    »Bin ich hier vielleicht nur ein Klotz am Bein?« Es kam schärfer heraus, als ich beabsichtigt hatte.
    Ryan hob den Kopf, und seine blauen Augen blitzten überrascht. Einen Moment lang schauten sie direkt in meine.
    »Tut mir Leid. Kann ich dir irgendwas bringen?«
    Ryan schüttelte den Kopf.
    Ich ging zur Minibar und riss mir eine Diet Coke auf.
    »Am Neunzehnten erhielt Kaplan noch einmal einen Anruf von Ferris«, sagte Ryan zu meinem Rücken.
    Als ich wieder auf meinem Stuhl saß, fand ich den Anruf auch in Ferris’ Daten.
    »Vierundzwanzig Minuten. Ich vermute, man hat den großen Coup geplant.«
    Die Gefäße in meinem Kopf pulsierten nun mit heftigen, hämmernden Stößen. Ryan sah, dass ich mir die Finger an die Schläfen drückte. Er legte mir die Hand auf die Schulter.
    »Lass es sein, wenn du genug hast.«
    »Ich bin okay.«
    Ryans Blick wanderte über mein Gesicht. Er strich mir Haarsträhnen aus der Stirn.
    »Nicht so pulsbeschleunigend wie eine Beschattung?«
    »Nicht so pulsbeschleunigend wie Zellteilung.«
    »Aber wichtige Detektivarbeit.«
    »Wirklich?« Ich war jetzt ernstlich gereizt. »Was haben wir in fünf Stunden herausgefunden? Kaplan hat Ferris angerufen. Ferris hat Kaplan angerufen. Große Sache. Das haben wir doch schon gewusst. Kaplan hat es uns gesagt.«
    »Wir haben nicht gewusst, dass Kaplan Morissonneau anrief.«
    Ich lächelte. »Wir haben nicht gewusst, dass Ferris im Kloster anrief.«
    Ryan hob die Hand. »Wir sind ein gutes Team.«
    Ich klatschte ohne große Begeisterung ab.
    Und stieß meine Cola mit dem Ellbogen um. Die braune Plörre ergoss sich über den Tisch, die Dose rollte dann fröhlich über den Boden.
    Wir sprangen beide auf. Während ich Handtücher holte, hob Ryan die Datenblätter hoch und schüttelte sie aus. Ich wischte, er tupfte, und dann legten wir die Blätter im Bad zum Trocknen aus.
    »Tut mir Leid«, sagte ich lahm.
    »Trockenzeit«, sagte Ryan. »Lass uns was essen.«
    »Ich habe keinen Hunger.«
    »Du musst aber was essen.«
    »Nein, muss ich nicht.«
    »Doch, musst du schon.«
    »Du klingst wie meine Mutter.«
    »Ernährung ist der Schlüssel zur Gesundheit.«
    »Gesundheit ist nichts anderes als das Hinauszögern des Todes.«
    »Das hast du gestohlen.«
    Wahrscheinlich. George Carlin?
    »Du musst was essen.«
    Ich gab den Widerstand auf.
    Wir aßen im Hotelrestaurant zu Abend, und die Stimmung in unserer kleinen Nische war steif und unnatürlich. Meine Schuld. Ich war nervös und angespannt.
    Wir redeten etwas verkrampft über seine Tochter, meine Tochter. Keine Morde. Keine Skelette. Obwohl Ryan sich wirklich Mühe gab, entstanden am Tisch lange Pausen.
    Oben küsste Ryan mich vor meiner Tür. Ich bat ihn nicht mehr herein. Er versuchte erst gar nicht, mich zu verführen.
    An diesem Abend dauerte es lange, bis ich einschlief. Es waren nicht die Kopfschmerzen. Oder der Muezzin. Oder die Katzen, die unten auf der Straße lärmten.
    Ich bin kein sehr geselliger Mensch. Ich bin weder in einem Sportclub noch im Gartenverein noch bei den Sweet Potato Queens. Ich bin trockene Alkoholikerin, die nie bei den AA war. Nichts gegen Allianzen. Aber ich bin einfach ein Mädchen, das sich selber hilft.
    Ich lese. Ich nehme auf. Stück für

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