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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Römer.«
    »Soll heißen?«
    » Divide et impera. In dem Fall übersetzt als ›Teilen und Kleinkriegen‹.«
    »Du willst, dass wir sie gemeinsam durchgehen?«
    »Was hältst du davon?«
    Wie schlimm konnte es werden?
    Neunzig Minuten später wusste ich es.
    In einem Monat erhält und tätigt eine Person im Durchschnitt genug Anrufe, um zwei bis vier A-4-Seiten zu füllen. Mit sehr kleiner Schrift. Wir hatten es mit zwei Geschäfts- und zwei Privatanschlüssen zu tun, über einen Zeitraum von viereinhalb Monaten. Den Gesamtumfang können Sie sich selber ausrechnen.
    Wie sollten wir vorgehen? Nach einigem Hin und Her lösten wir das Problem wissenschaftlich. Kopf: chronologisch. Zahl: kundenbezogen.
    Die Münze entschied sich für die Chronologie.
    Wir fingen mit November an. Ich übernahm Ferris’ Privatanschluss und Les Imports Ashkenazim , Ryan Kaplans Wohnung und le centre d’animaux. In der ersten Stunde erfuhren wir Folgendes:
    Hersh Kaplan war nicht gerade der beliebteste Kerl in der Stadt. Die einzige Person, die ihn im November in seiner Wohnung anrief, war Mike Hinson, sein Bewährungshelfer. Für abgehende Anrufe galt dasselbe.
    Im centre d’animaux waren die Anrufer Lieferanten von Haustieren, Tiernahrung oder Tierhaltungszubehör oder Leute aus der Nachbarschaft, wahrscheinlich Kunden.
    Bei Ferris zu Hause gingen die Anrufe zwischen Dora, den Brüdern, einem Fleischer, einem koscheren Lebensmittelladen und einem Tempel hin und her. Keine Überraschungen.
    Draußen in Mirabel gingen Anrufe an Lieferanten, Läden und Tempel in ganz Kanada und wurden von dort auch erwidert. Einige Anrufe gingen nach Israel. Courtney Purviance rief im Büro an oder wurde zu Hause angerufen. Hin und wieder meldete sich auch Miriam, aber nicht so häufig. Avram rief nur selten in seiner Eigentumswohnung in Côte-des-Neiges an.
    Die dritte Stunde erbrachte, dass sich der Dezember ein wenig vom November unterschied. Ende des Monats gingen von Ferris’ Zuhause einige Anrufe an ein Reisebüro am Ort. Auch wurde das Renaissance Boca Raton Hotel kontaktiert. Im Renaissance wurde außerdem zweimal vom Büro aus angerufen.
    Um drei richtete ich mich auf, weil ich spürte, dass sich Kopfschmerzen ankündigten.
    Ryan neben mir legte seinen Marker weg und rieb sich die Augen.
    »Mittagspause?«
    Ich nickte.
    Wir gingen nach unten ins Restaurant. Eine Stunde später waren wir wieder in meinem Zimmer. Wieder nahm ich mir Ferris’ Daten vor, und Ryan griff sich Kaplans.
    Eine halbe Stunde später entdeckte ich etwas.
    »Das ist komisch.«
    Ryan hob den Kopf.
    »Am vierten Januar rief Ferris in l’Abbaye Sainte-Marie-des-Neiges an.«
    »Im Kloster?«
    Ich schob Ryan das Blatt zu. Er warf einen Blick darauf.
    »Sie haben vierzehn Minuten lang geredet.« Er wandte sich mir zu. »Hat Morissonneau einen Anruf von Ferris erwähnt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Mit keinem Wort.«
    »Gutes Auge, Soldat.« Ryan unterlegte die Zeile mit gelbem Marker.
    Zehn Minuten. Fünfzehn Minuten. Eine halbe Stunde.
    »Bingo.« Ich deutete auf einen Anruf. »Am siebten Januar rief Ferris Kaplan an.«
    Ryan schaute von den Daten über Kaplans Tierhandlung zu denen über Ferris’ Privatanschluss.
    »Zweiundzwanzig Minuten. Fragte Ferris da Kaplan, ob er Max auf dem Schwarzmarkt verkaufen könne? Der Anruf wurde drei Tage, nachdem Ferris mit Morissonneau gesprochen hatte, getätigt.«
    »Drei Tage, nachdem Ferris mit jemandem im Kloster gesprochen hatte.«
    »Stimmt.« Daran hatte ich gar nicht gedacht. »Aber der Anruf am vierten Januar dauerte fast eine Viertelstunde. Ferris musste mit Morissonneau gesprochen haben.«
    Ryan hob die Finger zu angedeuteten Anführungszeichen. »›Mutmaßung ist die Mutter alle Böcke.‹«
    »Das hast du dir gerade ausgedacht«, sagte ich.
    »Angelo Donghia.«
    »Und wer ist …?«
    »Steht im Internet. Schau bei Google nach.«
    Ich nahm mir vor, genau das zu tun.
    »Die Ferris-Autopsie war am sechzehnten Februar«, sagte Ryan. »Als Kaplan dir das Foto gab, hat er da gesagt, wie lange er es schon hatte?«
    »Nein.«
    Zurück zu den Datenblättern. Einige Zeilen weiter unten entdeckte ich eine Nummer mit israelischer Vorwahl, die mir irgendwoher bekannt vorkam. Ich stand auf und sah in meinem Notizbuch nach.
    »Am achten Februar rief Ferris die IAA an.«
    »Wen?«
    »Das weiß ich nicht. Es ist die Nummer der Zentrale.«
    Ryan richtete sich auf. »Kannst du dir vorstellen, warum er das getan hat?«
    »Vielleicht machte er

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