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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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bei Air Canada buchte, wickelte Denis Masada Max ein und verstaute ihn in einer Sporttasche. Dann raste ich nach Hause, um die Vogel- und Katerpflege zu organisieren. Winston, der Hausmeister unseres Gebäudes, war so freundlich. Jetzt bin ich ihm einen großen Gefallen schuldig.
    Ich packte eben einen Koffer, als Ryan klingelte. Ich zog den Reißverschluss zu, schüttete ein paar Brekkies aus dem Karton, warf sie Birdie zu und schloss die Tür hinter mir.
    Ich kenne Ryan seit Jahren und war schon des Öfteren mit ihm auf Reisen. Der Mann hat viele Qualitäten. Geduld am Flughafen gehört nicht dazu.
    Wir flogen mit der 19-Uhr-Maschine nach Toronto, und Ryan grummelte die ganze Zeit über zu frühe Abflüge und zu lange Wartezeiten.
    Ryan hätte sich kein Sorgen zu machen brauchen. Unser AC-Flug nach Tel Aviv wurde von El-Al durchgeführt, und die Sicherheitsvorkehrungen waren strenger als in Los Alamos in den Vierzigern. Bis wir den Inhalt meiner Sporttasche samt der Begleitpapiere erklärt und noch mal erklärt, die Gepäckkontrolle bis zum letzten Höschen bewältigt und bei einem persönlichen Gespräch unsere Lebensgeschichten und künftigen Ziele ausgebreitet hatten, war es nach zehn.
    Ryan nutzte die wenigen Minuten, um mit der Dame am Check-in-Schalter zu flirten. Zwischen zwei Kicheranfällen stufte sie uns in die Business Class hoch.
    Wir gingen rechtzeitig an Bord. Wir starteten rechtzeitig. Ein Wunder der Luftfahrt.
    Als wir die Reiseflughöhe erreicht hatten, ließ sich Ryan sein zweites Glas Champagner geben, und zwei Zahnreihen blitzten sich an.
    Bei Langstreckenflügen habe ich eine Routine.
    Phase eins: Ich trinke den Orangensaft und lese bis zum Essen.
    Phase zwei. Ich esse wenig. Ich habe Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug gesehen. Der schlechte Fisch ist mir noch gut in Erinnerung.
    Phase drei: Ich schalte meine Platzbeleuchtung aus, lehne mich zurück und ziehe mir so viele Filme rein, wie ich brauche, um einzuschlafen.
    Ich folgte auch diesmal meiner Routine und fing an mit einem Bericht über das Heilige Land, den Winston verfasst hatte. Fragen Sie mich nicht, warum. Soweit ich weiß, hat der Mann Quebec nie verlassen.
    Ryan las die Dubliners von James Joyce und aß alles, was serviert wurde. Beim Vorspann seines ersten Films schnarchte er bereits.
    Ich schaffte es durch Piraten der Karibik, Shrek und bis zur Fensterszene von Arsen und Spitzenhäubchen. Irgendwann in den frühen Morgenstunden dämmerte ich ein, aber mein Hirn schaltete nie richtig ab.
    Dachte ich zumindest.
    Als ich die Augen wieder öffnete, räumte die Stewardess eben Ryans Frühstückstablett weg.
    Ich stellte meinen Sitz gerade.
    »Gut geschlafen, Honigpferdchen?«
    Ryan versuchte, mir Haare von der Wange zu streichen. Sie klebten fest. Ich löste die Spuckebindung und schob mir die Haare mit beiden Händen hinter die Ohren.
    »Kaffee?« Ryan drückte mir den Pony platt, der zur Deckenbeleuchtung zeigte.
    Ich nickte.
    Ryan wedelte mit seiner Tasse in die Richtung der Stewardess und deutete auf mich. Ich klappte meinen Tisch herunter. Eine Tasse erschien darauf.
    »Danke, Audrey.«
    Audrey?
    »Aber gern doch, Detective.«
    Die Sicherheit in Ben-Gurion war nicht so streng wie in Pearson. Vielleicht war es Ryans Marke. Vielleicht die detaillierten Dokumente des Coroners. Vielleicht die Zuversicht, dass man, falls wir Nitroglycerin in unseren Föns hatten, das schon längst gefunden hätte.
    Als wir aus dem Zoll kamen, bemerkte ich links von uns einen Mann, der an der Wand lehnte. Er hatte zottige Haare und trug einen Wollpullover, Jeans und Turnschuhe. Bis auf die buschigen Brauen und ein paar zusätzliche Jahre, war der Mann ein Doppelgänger Gilligans.
    Gilligan verfolgte uns mit den Augen.
    Ich stieß Ryan an.
    »Ich habe ihn gesehen«, sagte Ryan, ohne innezuhalten.
    »Der Kerl sieht aus wie Gilligan.«
    Ryan schaute mich fragend an.
    »Aus Gilligans Insel. «
    »Ich habe diese Serie schon immer gehasst.«
    »Aber du kennst die Hauptpersonen.«
    »Bis auf Ginger«, korrigierte sich Ryan. »Ginger hatte Talent.«
    Gilligan stieß sich von der Wand ab, ließ die Hände sinken und spreizte die Füße. Er versuchte erst gar nicht, sein Interesse an uns zu verhehlen.
    Als wir wenige Meter vor ihm waren, trat er in Aktion.
    »Shalom.« Die Stimme war tiefer, als man bei einem Kerl von Gilligans Statur erwarten würde.
    »Shalom« , sagte Ryan.
    »Detective Ryan?«
    »Wer fragt das?«
    »Ira

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