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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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partout nicht erklären“, setzte Hankel hinzu. „Normalerweise suchen sich die Täter nur Opfer eines Geschlechts aus. Er wechselt die Geschlechter. Das verwirrt mich und ich kann mir das nicht erklären. Vielleicht erregt ihn bei der ganzen Sache nicht das Geschlecht, sondern wirklich nur der Akt des Selbstmordes, dann wäre es ihm einfach egal, welches Geschlecht die Opfer haben.“
    Max hatte sich während Hankels Vortrag ein paar Notizen gemacht. „Also können wir das Profil folgendermaßen zusammenfassen: Der Täter ist Mitte dreißig bis Anfang Vierzig, gebildet, unauffällig, schwach, sexuell gestört, nicht gewalttätig, also somit auch nicht zu einem Mord fähig, zumindest unter den normalen Umständen nicht. Er hatte ein entscheidendes Erlebnis in seiner Kindheit. Ist es das?“
    Hankel nickte und grinste Max an „Ja, so hätte ich das auch in Kurzform sagen können und uns einen früheren Feierabend beschert. Reicht euch das zunächst einmal? Ich fasse alles noch mal schriftlich zusammen und reiche es Morgen rein, dann habt ihr etwas Handfestes, das ihr Freyberg präsentieren könnt.“ Hankel erhob sich und schaute auf die Uhr. „Halb sieben. Ihr solltet zusehen, dass ihr nach Hause kommt.“ Er klopfte Max kurz auf die Schulter und zwinkerte Paula zu.
    „Noch mal vielen Dank, das ist als erste Orientierung eine große Hilfe.“ Sie hob kurz ihre Hand.
    „Große Hilfe ja, aber das Profil passt auf Hunderte von Männern. Wo sollen wir diesen Einen finden ? “ Max lehnte ich weit mit seinem Kipp-Sessel nach hinten, gähnte und streckte sich. Dann klingelte sein Handy, er schoss mit seinem Stuhl wieder nach vorne und schaute auf das Display, dann drückte er den Anrufer weg.
    Paula sah ihn an. Doch er reagierte nicht darauf. „Wir sollten auch Schluss machen, denke ich. Wir erreichen heute nichts mehr. Außerdem bin ich todmüde. Ich könnte auf der Stelle einschlafen. Was meinst du?“, Paula sah Max an, der erstaunlich ruhig an seinem Schreibtisch saß.
    Er nickte „Lass uns gehen. Ich könnte auch ein bisschen Schlaf gebrauchen.“
    Beide fuhren ihre Rechner herunter, Max schaltete das Licht aus und bevor Paula wieder zu ihrem Rechner zurück gehen konnte, fasste Max sie am Arm und zog sie mit sich. „Alles aus. Wirklich. Ich stand daneben. Es ist alles aus. Und wenn nicht, übernehme ich die volle Verantwortung dafür.“ Er behielt sie noch ein en Moment im Arm.
    Paula musste lachen und boxte ihn in die Seite. „Da fällt mir ein, dass Johanna gesagt hat, ich solle dich mal zu dem Hacker befragen, du hättest da irgendwelche Informationen?“ Sie sah ihn von der Seite aus an.
    Max ließ Paulas Arm los, sagte aber nichts. „Ach frag nicht , da ist was blöd gelaufen, aber ich will dazu nichts sagen. Ist jetzt auch egal, wir haben ja wieder Zugang und neue Passwörter. Also alles in Ordnung, oder?“
    Doch Paula hakte nach . „Echt blöd gelaufen, was meinst du damit? Das klingt ja fast so, als ob du hier gehackt hättest.“ Sie musste lachen.
    „Vergiss es einfach, ja?“
    Sie waren inzwischen am Ausgang des Polizeigebäudes angekommen und hielten an. Max nahm Paula kurz in den Arm. Das scheint zur Gewohnheit zu werden, dachte Paula, entzog sich ihm aber nicht. „Ruh dich ein bisschen aus, schon dich, kein Sex mehr vorm Spiel.“, rief er ihr nach und stieg in sein Auto. Sie winkte ihm kurz nach und stieg dann auch in ihr Auto. Im Auto blieb sie kurz sitzen. Sie war unglaublich müde, verspürte aber keinerlei Lust nach Hause zu fahren. Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie schaute auf die Uhr, wenn sie sich beeilte, könnte sie es vielleicht noch schaffen. Sie startete den Motor, wendete, drehte die Musik laut auf und gab Gas.
     
    Ungefähr eine Stunde später erreichte sie ihr Ziel. Sie parkte direkt vor dem Haus, blieb aber noch im Auto sitzen. Sie schaute zum Haus hinüber, es brannte noch Licht, auch in Fynns Zimmer, stellte sie befriedigt fest und stieg aus. Sie schellte, nach einem erneuten Schellen öffnete ihre Schwester die Türe. „Was machst du denn hier?“, fragte sie, bat sie aber nicht hinein. „Ich bringe Fynn gerade ins Bett, das ist jetzt sehr unpassend . Paula, kannst du nicht vorher anrufen? Er ist wieder total aufgedreht, wenn er dich sieht und es wird Stunden dauern, bis er endlich schläft.“
    „Kann ich trotzdem reinkommen?“
    Paulas Schwester machte einen Schritt zur Seite und öffnete die Tür ganz, dazu machte sie eine einladende Geste. „Ruf doch einfach

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