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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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murmelte Paula nur und starrte vor sich hin.
    „Die IT bewacht die Seite jetzt sowieso rund um die Uhr. Wir sollten Hankel noch mal schnell anrufen, bevor er sich in den Feierabend verabschiedet, damit wir das Profil erstellen können.“ Max sah Paula durchdringend an. „Hallo, jemand zu Hause? Hey, wir haben noch ein bisschen was zu tun. Wollen wir loslegen oder uns eine gedankliche Auszeit nehmen?“, neckte er sie. Max hatte nicht vor, Paulas schlechte Stimmung zu akzeptieren. „Kaffee und dann durchstarten?“, fragte er sie.
    Paula sah auf. „Gute Idee.“, Paula wollte gerade zum Hörer greifen, um Hankel anzurufen, da klopfte Johanna an die Tür. „Ich würde gerne pünktlich gehen, ich bin verabredet. Ist das in Ordnung, oder braucht ihr mich noch?“, ihr Blick ruhte auf Paula, Max nahm sie gar nicht wahr.
    Paula erwiderte ihren Blick eine Sekunde zu lang. Sie wurde rot. „Klar, viel Spaß und bis Morgen“, antwortete sie mit belegter Stimme.
    „Ich sage gar nichts dazu, ich verkneife mir jeden Kommentar“, sagte Max und holte zwei Tassen Kaffee.
    In dem Moment schellte das Telefon. Paula nahm ab und signalisierte Max, dass es wichtig war. Sie wedelte mit der Hand.
    Als sie aufgelegt hatte, schaute er sie fragend an. „Und? Lass dich nicht so bitten, haben wir den Typen etwa schon?“. „Nein, aber Kurek und seine Jungs haben herausgefunden, wer das Video von Leon Berger bei YouTube eingestellt hat.“, Paula ließ ihre Worte wirken. Nach einer kunstvollen Pause fuhr sie fort, „Gregor Meier. Schön, oder? Er, und vielleicht auch die anderen Jungs in der WG, haben Leon offenbar regelmäßig misshandelt und gequält und das Ganze auch noch aufgezeichnet und ins Netz gestellt. Das ist nicht das erste Mal. Sie haben noch weitere Videos von Leon gefunden. Wer weiß, vielleicht hat Gregor noch mehr Dreck am Stecken. Zumindest trägt er indirekt auch eine Mitschuld an Leons Selbstmord.“ Paula war fassungslos.
    „Und die Betreuerin will von all dem nichts mitbekommen haben?“ fragte Max ungläubig.
    „Die ist sowieso dran, die bekommt eine Anzeige wegen Verletzung der Aufsichtspf licht. Aber das hier setzt dem g anzen natürlich noch eins drauf.“, sagte Paula. „Ich fahre heute Abend noch hin und nehme mir den Jungen vor, er unterliegt zwar mit siebzehn noch dem Jugendstrafrecht, doch er wird sich für seine Taten verantworten , er kann sich auf was gefasst machen.“, Paula stand auf und holte ihre Jacke.
    „Jetzt warte mal kurz. Meinst du er hat auch was mit den anderen drei Selbstmorden zu tun? Meinst du, er ist der große Unbekannte?“ fragte Max ungläubig.
    „Nein, das glaub ich nicht, es gibt auch keine Verbindung zu Lotte. Wenn Gregor damit etwas zu tun hätte, wäre der erste Selbstmord aus seinem Bekanntenkreis entstanden, das erste Opfer hätte er gekannt , nicht das vierte Opfer.“ Paula wartete auf Max Zustimmung.
    „Ja, du hast recht“ stimmt Max dann auc h zu. „Also, machen wir es so, d u fährst noch bei der WG vorbei, ich spreche mit Hankel wegen des Profils, das wir anlegen müssen, um das nächste Opfer des Selbst- M ÖRDER s zu werden. Dann legen wir morgen früh richtig los, obwohl ich vermute, dass sich tagsüber in diesen Chats nicht all zu viel ereignet.“ Max nickte, eher zu sich selber. „Klingt gut, so wird es gemacht, Chef.“, grinste Paula.
    „Sehr wohl, Chefin.“, gab Max zurück, froh, dass sich Paulas Stimmung wieder ein bisschen gebessert hatte. Manchmal machte sie ihm Angst, oder vielmehr hatte er Angst um sie. Sie schien dann ganz in sich selbst, in ihren Gedanken und in ihren Stimmungen zu versinken. Fast schon nahe einer Depression. Aber bisher hatte sie immer relativ schnell und leicht zu sich selber zurückgefunden. Und ihre Arbeit litt nicht darunter. Er mochte Paula sehr und er war froh darüber, dass er mit ihren Stimmungsschwankungen ganz gut umgehen konnte. Paula fuhr ihren Rechner runter, während Max zum Telefonhörer griff und Hankels Nummer wählte.
    Sie winkte ihm kurz zu und sagte leise „Bis Morgen.“ Langsam ließ sie noch mal den Blick über ihren PC und ihren Schrank gleiten.
    „Ich bin noch eine Weile hier, ich schalte alles ordnungsgemäß aus und schließe alles ab, ich habe das schon hundert mal gemacht, ich kann das, also Abmarsch.“, dirigierte Max sie aus dem Zimmer.
     
    Auf dem Weg zur WG wä hlte Paula Annes Nummer und zu i hrer Überraschung erreichte sie ihre Freundin sofort. „Ich fahre jetzt noch kurz zu einer

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