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totgepflegt: Maggie Abendroth und der kurze Weg ins Grab (German Edition)

totgepflegt: Maggie Abendroth und der kurze Weg ins Grab (German Edition)

Titel: totgepflegt: Maggie Abendroth und der kurze Weg ins Grab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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unterwegs war, fand ich da schon logischer.
    Endlich schlief ich ein und träumte von Kamelhaarmänteln und peinlichen Situationen, in denen immer nur ich dumm aussah. Der Kater hielt sich bei meinem Anblick den Bauch vor Lachen.
    Am Morgen erwachte ich mit schwerem Schädel. Es dauerte eine kleine Weile, bis ich begriff, dass der Wecker klingelte. Ich stellte den Wecker aus, aber das Rasseln in meinem Kopf hörte nicht auf. Zu allem Überfluss hatte ich Katzenhaare im Mund und sah, kaum dass ich meine Augen ganz auf hatte, eine Katzenkotzelache vor meinem Bett. Dr. Thomas Rache.
    Während ich mir die Nase zuhielt, versuchte ich, trockenen Fußes aus dem Bett zu kommen.
    »Dr. Thoma, also wirklich!«
    Der Dickmops saß auf meinem Fensterbrett, starrte das geschlossene Rollo an und tat so, als ginge ihn das alles gar nichts an. So leicht würde ich ihn nicht davonkommen lassen. Zuerst machte ich in aller Ruhe seine Hinterlassenschaft weg, dann kochte ich mir einen Kaffee und dann endlich zog ich das Rollo hoch und öffnete das Fenster. Aber der Kater wollte gar nicht gehen, er wollte Wurst. Also gab ich ihm Wurst und schob ihn mit den besten Wünschen hinaus.
    Als ich nach einer Dreiviertelstunde endlich das Haus, eingemummelt wie für eine Arktisexpedition, verließ, fiel mir ein, dass ich schon seit zwei Tagen nicht mehr in meinen Postkasten geschaut hatte. Und tatsächlich, da lag ein Brief mit einer Handschrift, die ich nicht sehen wollte. Ich nahm ihn trotzdem in die Hand und schlidderte zu meinem verschneiten Wagen. Es war nicht so einfach, auf dem vereisten Bürgersteig die Balance zu halten. Mit der Rechten schwenkte ich meine Handtasche, mit der Linken wedelte ich mit dem Brief in der Luft herum. Noch einen Sturz auf meinen Allerwertesten, und mein Steißbein und ich würden niemals mehr irgendwo schmerzfrei sitzen können.
    Als ich den Wagen aufschließen wollte, waren natürlich die Schlösser vereist. Der Brief fiel in den Schnee, und die Tintenschrift auf dem Umschlag wurde nass. Als ich mich danach bückte, flog der Inhalt meiner Handtasche heraus. Ich richtete mich schwankend wieder auf und trat voller Wut gegen mein Auto. Den Brief knüllte ich, nass wie er war, in meine Manteltasche. Dann stopfte ich alle Sachen, die im Schnee lagen, wieder zurück in meine Handtasche.
    In dem heillosen Durcheinander in meiner Tasche suchte ich hektisch nach meinem Feuerzeug. Endlich hatte ich es gefunden. Ich zündelte am Schloss herum, in der Hoffnung, das Eis im Schloss würde eher schmelzen als das Plastikfeuerzeug oder meine Handschuhe. Ich rappelte und zog und versuchte, den Schlüssel zu drehen. Es rührte sich nichts. Wenn ich so weitermachte, würde der Schlüssel im Schloss abbrechen. Was ein neuer Schlüssel kostete, wollte ich gerade gar nicht wissen.
    Ich muss ausgesehen haben wie Amundsen, der seinen Schlitten nicht flottkriegt.
    Zu allem Überfluss hielt neben mir ein Streifenwagen, das Fenster surrte herunter, und ich sah Blaschkes breites Grinsen, eingerahmt von einem Wollschal in gedecktem Grün, perfekt passend zu seinen rotblonden Haaren.
    »Autoknacken ist doch nicht so einfach, was?«
    Ich wusste nicht, welcher Dämon mich gerade in seine Gewalt gebracht hatte – vermutlich der Restalkohol-Dämon – aber plötzlich hatte ich einen Haufen Schnee in der Hand, den ich in sein offenes Seitenfenster warf. Dann stand ich vor Schreck über meine Tat steif da, den nassen Handschuh vor den Mund geschlagen. Gewalt gegen die Polizei. Kindisches Benehmen gegen einen gut aussehenden Mann. Weia!
    Maggie, du Idiotin! Oh nein, jetzt stieg er auch noch aus. Blaschke würde mir bestimmt eine scheppern. Und in der Tat: Er warf begeistert einen Schneeball nach mir und traf genau in die Lücke zwischen Schal und Mantelkragen. Ein Meisterwurf. Schnee rieselte mir in den Nacken. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich tat so, als hätte er mich ins Auge getroffen und beugte mich schmerzgekrümmt über mein Auto. Die eine Hand hielt ich mir vors Auge, mit der anderen schaufelte ich Schnee von der Motorhaube. Als er nahe genug herangekommen war, erwischte ihn meine unerwartet abgefeuerte Ladung mitten im Gesicht. Dr. Thoma saß auf der Mauer und gab für meinen künstlerischen Ausdruck seine Wertung ab: »Maooooo.«
    »Ich hab’ gewonnen, Herr Blaschke«, rief ich triumphierend. Ich hätte noch anfügen können, »…und das in meinem Zustand.«
    »Und ich dachte, ich hole nur die Flusen ab. Stattdessen

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