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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Vaters. Unser Clanchef.«
    »Bist du ein saudischer Prinz oder so was?«
    »Nicht ganz … aber es reicht für die mittelgroße Show.«
    Als die Wagen die Hecke passiert hatten, schlüpften wir durchs Gartentor und rannten.
    »Ich fahr dich zum Flughafen, wenn du willst«, sagte ich, als wir wieder im Wagen saßen.
    »Nicht nötig. Ich nehme den Zug nach Amsterdam. Flughafen wäre das Nächstliegende … da kommen die auch drauf. Von Amsterdam komme ich schon irgendwann nach London, Fähre oder so … Und dann mal sehen. Wirf mich an irgendeinem Taxistand raus.«
    Ich fuhr direkt in die Gußstahlstraße. Dort scheuchte ich Kiez Kieslowski auf, der in seinem Büro seinen Mittagsschlaf hielt, und befahl: »Taxi nach Essen, Sonderpreis, aber dalli. Und stell bloß keine Fragen. Und du hast diesen Mann nie gesehen, und wenn dich einer fragt, dann beiß dir die Zunge ab. Hast du mich verstanden?«
    »Was zum Teufel …?«, stotterte er und nahm einen Autoschlüssel vom Haken.
    »Die Geschichte steht morgen in der BILD-Zeitung.«
    Hassan warf seinen Koffer und seine Tasche in den Kofferraum des Taxis und legte sich auf die Rückbank. »Danke, Maggie«, sagte er. »Ich melde mich, wenn ich irgendwo angekommen bin.«
    »Pass auf dich auf. Und schick mir deine Primzahl, wenn es so weit ist.«
    »Schwierig, die wird über zehn Millionen Dezimalstellen haben.«
    »Na ja, viel hilft viel. Mach’s gut.« Ich schlug die Autotür zu.
    »Ist das’n Krimineller?«, fragte Kieslowski.
    »Nein. Und jetzt fahr endlich los.«
    »Ich will nicht mit durchgeschnittener Kehle am Straßenrand …«
    »Hör auf zu flennen. Sonst fange ich wieder bei dir an zu arbeiten – dann kannst du sicher sein, mit durchgeschnittener Kehle am Straßenrand gefunden zu werden!«
    »Ist ja schon gut.« Kieslowski ließ den Motor an. Der Diesel gurgelte, und der Wagen holperte über das Kopfsteinpflaster.
    So sind Prinzipien. Eine echt unbequeme Sache, sagte meine innere Stimme. Bestimmt nicht so unbequem wie’n krummer Rücken vom ewigen Buckeln, gab ich zurück.
    Ich tastete nach dem Datenstick in meiner Jacke. Winnie müsste eigentlich im Präsidium sein – mit megaschlechter Laune, vermutlich –, aber vielleicht würde ihn dieses Beweisstück ein wenig aufheitern. Wir müssten nur Elli das Telefongespräch vorspielen. Sie kannte Mackes Stimme.
    Und zu meiner Erheiterung würde beitragen, dass ich Winnie sagen konnte, wo sich Eckes Freundin derzeit aufhielt. Wenn sie ihn schon nicht zu fassen kriegten, könnten sie zwischenzeitlich Danuta ausquetschen.

Kapitel 22
    Alles in allem nur fünf Stunden zu spät saß ich dann am Schreibtisch bei Bestattungen Abendroth. Ich hatte durch meinen Besuch im Polizeipräsidium niemandes Laune erheblich verbessert, am allerwenigsten meine eigene.
    Karin und Peter hatten den Datenstick in Empfang genommen, und meine Argumentationskette Danuta-Eckes-Macke-Mord hatte Winnies Kollegen nur ein mildes Lächeln abgenötigt. »Wissen wir schon. Die Kollegen sind unterwegs«, hatte Peter gesagt.
    »Und warum springt Danuta dann noch im Callcenter herum?«
    »Wo hast du das Ding her?«, fragte Karin.
    »Gefunden. Reicht das? Und lenk nicht ab. Wenn ihr das alles schon wisst, hättet ihr die längst verhaften können.«
    Die beiden bekamen plötzlich angespannte Gesichter.
    »Ach, verstehe, euch liegt die verpatzte Observierung der Dame noch quer im Magen.«
    »Hätte, wäre, wenn … Wir machen unsere Arbeit und du hoffentlich deine«, sagte Peter. »Und soll ich hier etwa eintragen: Beweisstück 34 C, Abendroth, Fundort: Irgendwo im Nirgendwo?«
    »Sagen wir mal so: wurde in Möhls Schreibtisch gefunden und mir ausgehändigt. Von wem, sage ich nicht. Seht zu, dass ihr Elli ans Telefon kriegt, die müssten schon gelandet sein, und spielt ihr das vor – vielleicht hatte ich ja doch recht.«
    »Ich hoffe, Winnie wird dich foltern, wenn er zurück ist. Und tschüss, wir haben zu tun.«
    »Ist der etwa nach Spanien geflogen?«
    »Wenn er nicht hier ist …«, sagte Karin.
    Die Bürotür war vor meiner Nase zugefallen. Ich rannte die Treppen hinunter. Gaben Winnies Kollegen nur vor, so schwer von Begriff zu sein? Ich war kurz davor, die Treppen wieder hinaufzulaufen, um es ihnen noch einmal zu erklären.
    Unschlüssig wanderte ich vor der Pförtnerloge auf und ab.
    Aus einem der vielen Gänge tauchte plötzlich Kommissar Seidel auf, wollte auf der Stelle wieder umdrehen, aber ich winkte und rief: »Moment, Herr

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