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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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war neu.
    Ich wählte Gerrits Telefonnummer in der Hoffnung auf einen Fernsehabend mit warmem Abendessen. Als Friedensfahne würde ich ihm sogar anbieten, etwas aus dem Supermarkt mitzubringen. Aber der Anrufbeantworter teilte mir mit, dass sich der Herr Psychologe bereits in den Weihnachtsurlaub verabschiedet hatte. Vielleicht wedelte er schon mit Lestat69 über schneeweiße Hänge in St. Moritz? Mailboxen sind ein todsicheres Depressivum, wenn man auf der Suche nach menschlichem Kontakt ist.
    Ich beschloss, dem Abend keine Chance mehr zu geben, legte mich ins Bett und zog mir die Decke über den Kopf.
    »Maoooo«. Doktor Thoma saß vor dem Bettsofa und startete einen zaghaften Versuch, indem er eine Pfote auf die Sofakante legte. Als ich keinen Widerstand leistete, sprang er aufs Bett und rollte sich auf der Stelle ein, ohne noch einen weiteren Mucks von sich zu geben. Vermutlich hatte ich grad die Ausstrahlung einer abgerissenen Handgranate.
    Mitten in der Nacht meinte ich, ein Geräusch direkt neben meinem Kopf zu hören. Ich öffnete die Augen und versuchte, im Dunkeln etwas zu sehen. Es brummte schon wieder. Aber es hörte sich nicht an wie ein Auto, kam aber trotzdem aus der Garage, die direkt an meinen Anbau grenzte. Ich wälzte mich auf die andere Seite und schlief wieder ein.
    Am nächsten Morgen erwachte ich mit der Gewissheit, vollkommen allein auf der Welt zu sein. Ich hatte prompt verschlafen. Es war zehn Uhr durch und ich hätte längst bei Bestattungen Abendroth hinterm Schreibtisch sitzen müssen. Meine Freunde würden wahrscheinlich genau in diesem Moment ins Flugzeug steigen. Ohne große Eile kleidete ich mich an, fütterte den Kater, trank einen Kaffee und kontrollierte das Handy – keine Abschiedsgrüße, keine weitergeleiteten Anrufe von Bestattungen Abendroth.
    Auf dem Weg dorthin holte ich meine Jacke aus der Schnellreinigung ab. Als ich mit dem kleinen Sarg auf der Königsallee stadtauswärts fuhr, entdeckte ich Hassan an der Bushaltestelle Schauspielhaus. Ich stoppte und hupte. Er verstand erst gar nicht, wer da was von ihm wollte, aber schließlich erkannte er mich und stieg ein.
    »Na, das nenne ich ja mal ein schnittiges Fahrzeug«, sagte er, als er sich anschnallte.
    »Das ist der kleine Sarg.«
    »Tja, bei einem Unfall bis du dann gleich schon fix und fertig. Die müssen nur noch das Öl ablassen, bevor sie das Ding vergraben.«
    »Anderes Thema bitte, Hassan.«
    »Aber gerne. Danuta und Walburga sind wieder da.
Sensation!
«
    Hassan fuchtelte mit den Händen herum.
    »He, das Auto ist zu klein für orientalische Gesprächsführung. Was ist so sensationell?«
    »Danuta und Walburga sind total handzahm. Die haben mir gestern ein Brötchen mitgebracht und gefragt, wann ich die nächste Schicht hätte und so … Also ich weiß ja nicht, was in die gefahren ist. Aber das ist noch nicht das Sensationelle. Möhl ist nicht mehr da. Stell dir vor, er ist zur Polizei gegangen und hat denen gesagt, dass er das alles organisiert hätte, also das mit den Diebstählen.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Aber er bleibt dabei. Er hat die beiden Weiber komplett entlastet. Die haben ihren Job wieder und Möhl ist draußen.«
    »Das nenne ich mal nachgetragene Liebe. Und Danuta? Was macht die?«
    »Gar nichts. Schmeißt sich grad an Jones ran. Ohne Erfolg, versteht sich.«
    »Die hat sie doch nicht mehr alle. Soll sie doch alle Zähne verlieren, bis auf einen – fürs Zahnweh.«
    »Die Vorstellung erheitert mich. Aber ich bin noch nicht fertig: Also, der Jones hatte mich gebeten, den Schreibtisch von Möhl leer zu räumen … komisch, immer muss ich alles hinter seinen Opfern herräumen! Egal … und stell dir vor, was ich gefunden habe.«
    »Unabgeschickte Liebespoesie von Möhl an Danuta?«
    Hassan kramte in seinen Jackentaschen herum und hielt mir einen Datenstick hin. »Nein, viel besser. Den wollte ich heute Nachmittag für dich am Kiosk abgeben. Tataaa!«
    »Was ist da drauf?«
    »Die MP3 von deinem Gespräch mit dem sterbenden Mann.«
    »Aber die haben doch der Polizei gesagt, dass das nicht aufgezeichnet worden war.«
    »Da haben wir’s. Noch ein paar Fragen mehr, die man beantworten müsste.«
    »Wir könnten gemeinsam darüber nachdenken. Kannst ja heute Abend bei mir vorbeikommen.«
    Er stopfte den Stick in meine Manteltasche. »Darf ich kochen?«
    »Du darfst sogar einkaufen.«
    Ich bog von der Königsallee in die Einfahrt von Quality-TV. Der Hof war voller Menschen. Das

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