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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
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Lazarus. Wenn wir Leute anwerben, wenn wir ihnen helfen, ist es das, was wir ihnen versprechen.«
    »Sie von den Toten aufzuwecken?«
    »Ihnen ein neues Leben zu schenken. Einen neuen Anfang.«
    »Und das haben Sie auch mit Alex gemacht?«
    »Wir haben ihm geholfen.«
    »Tatsächlich?«
    »Wir haben ihm geholfen , David.«
    »Sie haben eine beschissene Vorstellung von Hilfe, ist Ihnen das klar?«
    Er lachte. »Wenn wir eines immer waren, dann konsequent. Wir sind nie von dem Kurs abgekommen, den wir uns gesteckt haben, allen Widerständen zum Trotz. Sie …« Er betrachtete mich abschätzig von oben bis unten, als wäre ich gerade aus der Kanalisation gekrochen. »Sie rennen durch die Gegend und tun so, als wären Sie eine Art … was? … eine Ein-Mann-Bürgerwehr?«
    »Nein, ich bin keine Bürgerwehr.« Ich schwieg einen Moment, dann deutete ich mit dem Kopf auf seinen Laptop. »Glauben Sie, ich hätte irgendwas von all dem gewollt? Ich wollte es nicht. Aber in dem Augenblick, in dem Ihre Freunde mich in die Wildnis gebracht haben, um mich dort zu vergraben, hat sich alles verändert. Ich werde Ihnen wehtun, Michael. Wenn die Alternative lautet: Sie oder ich, dann werde ich dafür sorgen, dass Sie in der Hölle schmoren.«
    Er nickte. »Aber Sie sind kein kaltblütiger Killer, David.«
    »Wie lautet das Passwort für den Kontakte -Ordner?«

    »Sie sind kein Killer.«
    »Wie lautet das Passwort?«
    Er lächelte. Und schwieg.
    Ich spannte die Pistole.
    »Sie sind kein Killer, David .«
    Ich richtete die Waffe auf die Außenseite seines Oberschenkels.
    Und drückte den Abzug.
    Der Lärm war unbeschreiblich: ein lauter, die Stille in eine Million Teile zerreißender Schrei. Michael weinte vor Schmerz – ein gequälter Klagelaut -, tastete an seinem Bein entlang und umklammerte die Wunde, aus der das Blut zwischen seinen Fingern herausquoll.
    » Scheiße !«, schrie er und drückte mit der einen Hand auf den Rand der Wunde und versuchte mit der anderen, den Blutfluss einzudämmen. Er schaute zu mir hoch.
    Jetzt hatte er Angst.
    Ich setzte mich vor den Laptop.
    »Wie lautet das Passwort für den Kontakte -Ordner?«
    Er blickte mich an, als könnte er nicht glauben, dass ich immer noch danach fragte.
    »Ich habe schon einige Schusswunden gesehen«, erklärte ich. »Während meiner Zeit im Ausland habe ich gesehen, wie ein Mann in die Brust geschossen wurde und trotzdem überlebte. Die Außenseite des Oberschenkels ist wahrscheinlich eine der besten Stellen, wenn man angeschossen wird – viel Fett, keine wichtigen Organe in der Nähe. Wenn der Schuss also nicht bis zur Arterie durchgedrungen ist, werden Sie nicht sterben. Der nächste Schuss allerdings wird definitiv tödlich sein, weil die Kugel mitten in Ihren Schädel eindringen wird.«
    Michael wechselte die Hände. Eine war bereits komplett mit seinem Blut beschmiert.

    »Ich bin es leid, vor euch wegzulaufen. Immer im Kreis herumzulaufen, während ihr mir erzählt, dass ihr Gutes tut. Vielleicht haben Sie recht. Vielleicht bin ich kein kaltblütiger Killer. Aber ich habe getötet, und ich werde es wieder tun, weil ich weiß, dass ich schon zu tief in die Dunkelheit vorgedrungen bin, um noch vor dem Töten zurückzuschrecken. Also werde ich Sie jetzt ein letztes Mal fragen: Wie lautet das Passwort für den Kontakte -Ordner?«
    Er glotzte mich an, immer noch zögernd. Dann sagte er: »Zwei-fünf-eins-fünf.«
    Ich gab das Passwort ein, und der Ordner öffnete sich. Drinnen fand ich ein Word-Dokument. Ich öffnete es mit einem Doppelklick. Ganz am Anfang des Dokuments stand eine Adresse. Stevenshire Farm, Old Tay, nr Lochlanark, Schottland . Darunter folgten zwei Bezeichnungen: Gebäude 1 (Bethany) und Gebäude 2 (Lazarus) , dann eine weitere Zeile mit den Zahlen 2-5-15 und einer Webadresse.
    »Klicken Sie auf die Farm«, sagte Michael. Seine Stimme wurde etwas schwächer.
    Ich klickte auf den Weblink, und der Browser öffnete sich. Nach wenigen Sekunden wurde ein weiteres Gemälde geladen. Ein Mann kniete vor Jesus, den Blick zum Himmel gerichtet. Er wirkte gequält. Augen wie Feuer und ein Mund wie die Öffnung eines Grabes.
    »Was bedeutet zwei-fünf-eins-fünf?«
    »Das zweite Evangelium, Markus; fünftes Kapitel; Vers 15: ›Und sie kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte …‹«
    Und sie sahen den Besessenen.
    Dann traf es mich wie ein Vorschlaghammer.
    Der Mann in Cornwall. Der Mann mit den Tätowierungen.
    »Der Mann mit der

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