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Touchdown fürs Glück (German Edition)

Touchdown fürs Glück (German Edition)

Titel: Touchdown fürs Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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können. Als ihn der Mannschaftsbetreuer nach seinem erfolgreichen Debüt in der NFL plötzlich beiseite nahm und von einem schrecklichen Unfall sprach, zerbrach einfach alles. Selbst sechs Jahre später zerriss ihn der Gedanke an Sammys kleinen Körper, der an Maschinen angeschlossen gewesen war, beinahe.
    Er hatte an jenem Tag nicht nur seinen Sohn verloren, sondern auch seine Ehe mit Liv war zerbrochen. Zwar war er vor Trauer und Schmerz wie gelähmt gewesen, aber für seine Frau hatte er stark sein müssen, denn ihr Zustand hatte ihm die größten Sorgen bereitet. Auf Sammys Beerdigung war sie zusammengebrochen und hatte ein Beruhigungsmittel bekommen, während Julian aufgelöst neben de m Bett stand und sie entsetzt angestarrt hatte. Er hatte Sammy verloren und durfte nicht auch noch sie verlieren. Deshalb war seine Trauer in den Hintergrund gerückt, um sich um sie zu kümmern und sie nicht mit dem eigenen Schmerz zu belasten. Liv war völlig apathisch und depressiv gewesen – selbst Monate später war von ihrer eigentlichen Persönlichk eit nichts zu sehen gewesen . Sie hat te sich von allen Freunden ab geschottet , die immer seltener zu B esuch kamen, schließlich hatten auch sie nicht gewusst , wie ma n mit der S ituation umgehen sollte, und irgendwann hatte Liv auch ihn ignoriert . Er hatte sich dagegen gewehrt, dass sie ihn verließ, aber mit einer Mischung aus Optimismus und Hoffnung daran geglaubt, dass sie zu ihm zurückkäme.
    Seufzend fragte er sich, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn Sammy nicht gestorben wäre. Mit Bestimmtheit konnt e er es nicht sagen, aber wahrscheinlich wären sie immer noch miteinander verheiratet und hätten vielleicht ein weiteres Kind – wenn nicht sogar mehrere – bekommen.
    Julian schüttelte diesen Gedanken schnell ab, denn er schmerzte zu sehr. Er hatte Liv vorgeworfen, dass sie ihr Leben nich t weitergelebt hätte . Das machte ihn zu einem Heuchler, denn auch er hatte sein Leben nicht wirklich weitergelebt. Ernsthafte Beziehungen hatte er gemieden , emotional war er keine Bindungen eingegangen und hatte sich stur an die Vergangenheit geklammert. Zwar kümmerte er sich ehrenamtlich um ein Patenkind und kompensierte auf diese Weise seine Schuldgefühle sowie sein Bedürfnis nach kindlicher Zuneigung, aber allein der Gedanke, wieder Vater zu werden, hatte ihn immer in Panik versetzt. Er wollte Sammy nicht ersetzen und hatte auch Liv nie ersetzen wollen. Abgesehen von seichten und nicht ernstzunehmenden Affären , hatte er sich auf keine Frauen eingelassen, die ihn emotional beansprucht hätten.
    Die letzten Monate hatten ihm in gewisser Weise die Augen geöffnet. Er würde Sammy sein Leben lang vermissen und war sich nicht sicher, ob er jemals soweit wäre, wieder Vater zu werden, aber er konnte nicht länger auf der Stelle treten, was Beziehungen anging. Er sehnte sich nach einer festen und liebevollen Partnerschaft mit einer Frau, die ihn interessierte , und die er vielleicht lieben könnte. Gefühlloser Sex ersetzte den Wunsch nach emotionaler Nähe nicht ewig, und Julian hatte die Scheidung akzeptiert und mittlerweile verarbeitet. Sein Leben mit Liv war endgültig vorbei. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, eine ne ue Frau in sein Leben zu lassen.
    Eine Woche später erschien der Artikel in der Zeitung, eine größere Reportage wurde zudem auf der Homepage von BigFriends veröffentlicht und in den monatlichen Schriften abgedrückt, die landesweit verteilt wurden. Hastig überflog Julian den Artikel und fand tatsächlich keine Stelle, an der Sammy erwähnt wurde. Erleichtert las er sich das Interview durch, sah sich die abgedruckten Fotos an und war mehr als zufrieden. Einige Tage später rief er Emma Townsend an, um sich bei ihr für den netten Artikel zu bedanken, und lud sie auf ein Date ein.
     
     
     
    10. Kapitel
     
    Kurz bevor Liv ihr Büro verlassen wollte, klingelte ihr Telefon. Harm rief bestimmt schon das vierte Mal am heutigen Tag an. Sie gab es nicht gerne zu, aber langsam war sie genervt. Auf ihrem Schreibtisch häufte sich die Arbeit an, sie hatte einen Geschäftstermin um 12 Uhr gehabt und hätte einen weiteren Termin in einer halben Stunde. Nicht zu vergessen die allwöchentliche Verabredung mit seinen Freunden, die am Abend stattfinden sollte. Sie hatten sich gestern gesehen, würden sich in wenigen Stunden sehen und morgen wären sie ebenfalls den ganzen Tag zusammen, weil das Projekt beinahe abgeschlossen war und die letzten Feinheiten

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