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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Coach?«
    »Ja, ein kleiner Rat. Versuchen Sie, das Leben hier zu genießen. Es ist eine wunderbare alte Stadt, und Sie werden nur kurze Zeit hier sein.«
    »Ist gut, Coach.«
5. Kapitel
    Das Stadio Lanfranchi liegt am nordwestlichen Rand von Parma, zwar noch im Stadtgebiet, aber abseits der alten Häuser und schmalen Straßen. Es ist ein Rugbystadion, Heimstätte zweier Profi-Mannschaften und von den Panthers für ihre Footballspiele angemietet. Es hat überdachte Zuschauerränge auf beiden Seiten, eine Pressetribüne und ein Spielfeld mit echtem Rasen, der trotz starker Beanspruchung gut in Schuss ist. Fußball, also Soccer, wird im viel größeren Stadio Tardini gespielt, anderthalb Kilometer entfernt im Südwesten der Stadt, dort versammeln sich sehr viel mehr Menschen, um Italiens Existenzgrund in der heutigen Zeit zu feiern. Für die Parmaer gibt es da allerdings derzeit nicht viel zu jubeln. Nach einigen Jahren des Erfolgs hat ihr ausgeblutetes Team große Mühe, sich in der prestigeträchtigen Serie A des italienischen Fußballs zu halten. Die Anhänger freilich kommen dennoch - etwa dreißigtausend leidensfähige Fans strömen Spiel für Spiel, Jahr für Jahr, mit einer Hingabe ins Stadion, wie sie ähnlich vielleicht höchstens die Chicago Cubs genießen. Es sind ungefähr neunundzwanzigtausend mehr, als sich normalerweise bei den Spielen der Panthers im Stadio Lanfranchi sehen lassen. Das hat Sitzplätze für dreitausend Zuschauer, ist aber kaum jemals ausverkauft. Zu verkaufen gibt es eigentlich auch gar nichts. Der Eintritt ist frei.
    Rick Dockery ging, während die Schatten länger wurden, langsam durchs Mittelfeld, die Hände in die Hosentaschen gestopft, der ziellose Schritt eines Menschen in einer fremden Welt. Hin und wieder blieb er stehen und trat ein bisschen auf den Boden, um den Untergrund zu testen. Seit jenem Tag in Cleveland hatte er keinen Platz, kein Spielfeld oder was auch immer mehr betreten.
    Sam saß oben in der fünften Reihe auf der Seite der Heimmannschaft, beobachtete den Quarterback und fragte sich, was er wohl dachte.
    Rick dachte an ein Trainingslager zurück, das er eines Sommers vor nicht gar zu langer Zeit bestritten hatte, eine kurze, aber brutale Schinderei mit einem der Profi-Teams, er wusste nicht mehr genau, welchem.
    Das Trainingslager hatte an einem kleinen College stattgefunden, mit einem Platz ähnlich dem, den er gerade inspizierte. Ein College der Dritten Division, winzig, mit den obligatorischen rustikalen Schlafsälen, einer Cafeteria und beengten Umkleideräumen, kurzum, eine Stätte, wie manche NFL -Teams sie auswählten, um das Training so hart und entbehrungsreich wie möglich zu gestalten.
    Und er dachte an die High School zurück. Damals an der Davenport South hatte er immer vor weitaus mehr Zuschauern gespielt, egal ob zu Hause oder auswärts. Das verlorene Bundesstaatsfinale in seinem vorletzten Schuljahr sahen elftausend Menschen, eine nach texanischen Maßstäben vielleicht kleine Zahl, aber für High-School-Verhältnisse in Iowa verdammt viele.
    Im Moment jedoch war Davenport South weit weg, ebenso wie vieles andere, das einst bedeutsam schien. Er blieb in der Endzone stehen und betrachtete die Goalposts, die einen seltsamen Eindruck machten. Zwei hohe Pfosten, blau und gelb gestrichen, im Boden verankert und mit grüner Polsterung umwickelt, auf der für Heineken Reklame gemacht wurde. Rugby.
    Er stieg die Stufen hinauf und setzte sich neben seinen Coach, der ihn fragte: »Was halten Sie davon?«
    »Netter Platz, aber es fehlen ein paar Yards.«
    »Zehn, um genau zu sein. Die Torpfosten stehen hundertzehn Yards auseinander, aber wir brauchen zwanzig für die beiden Endzonen. Also spielen wir auf dem, was übrig bleibt, neunzig Yards. Die meisten Plätze, auf denen wir spielen, sind für Rugby angelegt, daher müssen wir sehen, wie wir zurechtkommen.«
    Rick grunzte lächelnd. »Egal.«
    »Ein weiter Weg vom Browns Stadium in Cleveland«, sagte Sam.
    »Gott sei Dank. Cleveland hat mir nie gefallen, die Stadt, die Fans, das Team - und das Stadion habe ich richtig gehasst. Direkt am Lake Erie, eisiger Wind, der Boden steinhart.«
    »Welches war Ihre liebste Station?«
    Rick stieß ein grunzendes Lachen aus: »Station. Das ist gut gesagt. Ich habe mal hier, mal dort Station gemacht, aber keine rechte Bleibe gefunden. Dallas, nehme ich an. Das warme Wetter liegt mir mehr.«
    Die Sonne war fast verschwunden, es wurde merklich kühler. Rick schob die Hände

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