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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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eine Pizza.«
    »Wo war ich?«
    »Bei der Trattoria.«
    »Ah ja, im Unterschied zum Ristorante, das in der Regel eleganter und teurer ist. Dann gibt es noch die Osteria, traditionellerweise der Speisesaal in einem Gasthaus, kann aber heute alles Mögliche bedeuten. Und die Bar, die hatten wir schon. Schließlich die Enoteca, die meistens gleichzeitig ein Weingeschäft ist und wo man Snacks und kleinere Gerichte bekommen kann. Ich glaube, das warʹs.«
    »In Italien muss also keiner verhungern.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    Ein kleines Schild mit der Aufschrift »Cafe Montana« hing über der Tür. Durchs Vorderfenster sah man einen lang gestreckten Raum mit leeren Tischen, alle mit gestärkten und gebügelten Decken und blauen Tellern darauf, Tuchservietten und riesigen Weinkelchen.
    »Wir sind ein bisschen früh dran«, sagte Sam. »Voll wird es erst gegen acht. Aber Nino erwartet uns.«
    »Montana?«, fragte Rick.
    »Ja, nach Joe. Dem Quarterback.«
    »Nein.«
    »Ganz im Ernst. Diese Jungs lieben ihren Football. Carlo hat vor Jahren auch gespielt, sich aber am Knie verletzt. Jetzt kocht er nur noch. Es heißt, er halte noch immer alle möglichen Rekorde für Personal Fouls.«
    Sie traten ein, und was immer es war, das Carlo hinten in der Küche zauberte, es schlug ihnen mit Macht entgegen.
    Ein Duft von Knoblauch, intensiven Fleischsoßen und bratendem Schweinefleisch hing wie Rauch über dem Vorderzimmer, und Rick war sofort bereit, mit dem Essen anzufangen. Ein Feuer loderte weiter hinten in einem Wandkamin.
    Aus einer Seitentür kam Nino hereingestürmt und fing an, Sam zu küssen. Eine weit ausholende Umarmung, dann ein männlicher, lauter Schmatzer irgendwo auf die rechte Wange, das Gleiche auf der linken, schließlich ergriff er mit beiden Händen Ricks Rechte und sagte: »Rick, mein Quarterback, willkommen in Parma.« Rick schüttelte ihm fest die Hände, war jedoch darauf gefasst, nach rückwärts abzutauchen, falls die Küsserei fortgesetzt würde. Wurde sie aber nicht.
    Der Akzent war heftig, doch die Worte deutlich zu verstehen. Rick klang mehr wie Riek.
    »Ist mir ein Vergnügen«, sagte Rick.
    »Ich bin Center«, verkündete Nino stolz. »Aber pass auf deine Hände auf. Meine Frau, die ist sehr eifersüchtig.« Worauf Nino und Sam in wieherndes Gelächter ausbrachen und Rick nach einer Weile unsicher einstimmte.
    Nino war kaum größer als eins achtzig, sehr stämmig und muskulös, wahrscheinlich um die hundert Kilo schwer. Während er noch über seinen Witz lachte, nahm Rick ihn rasch in Augenschein und machte sich bewusst, dass die Saison für ihn unter Umständen sehr lang werden könnte. Ein Center unter eins neunzig?
    Der Jüngste war er auch nicht mehr. Nino hatte dunkle gewellte Haare mit ersten Grautönen an den Schläfen. Er war Mitte dreißig. Aber er hatte ein energisches Kinn und in den Augen einen unverkennbaren Ausdruck von Wildheit, ein Mann, der sich gern raufte.
    Ich werde um mein Leben laufen müssen, dachte Rick im Stillen.
    Jetzt kam Carlo aus der Küche gepoltert, mit gestärkter weißer Schürze und Kochmütze. Also, das war doch ein Center! Ungefähr eins neunzig, mindestens hundertzehn Kilo schwer, breite Schultern. Aber ein leichtes Humpeln. Er begrüßte Rick herzlich, eine kurze Umarmung, keine Küsse. Sein Englisch war viel schlechter als Ninos, folgerichtig schaltete er nach wenigen Worten auf Italienisch um, und Rick verstand nur noch Bahnhof.
    Sam kam ihm rasch zu Hilfe. »Er heißt Sie in Parma und in ihrem Restaurant willkommen. Sie finden es ganz unglaublich toll, dass ein echter amerikanischer Super-Bowl-Held für die Panthers spielen wird. Und er hofft, dass Sie noch viele Male in ihrem kleinen Café essen und trinken werden.«
    »Danke«, sagte Rick zu Carlo. Ihre Hände steckten noch ineinander. Carlo nahm sein Geschnatter sofort wieder auf, aber Sam stand bereit. »Er sagt, der Besitzer des Teams sei sein Freund und komme oft zum Essen ins Café Montana. Und ganz Parma sei begeistert darüber, dass der große Rick Dockery die schwarzen und silbernen Farben tragen werde.«
    Pause.
    Rick bedankte sich erneut, lächelte so herzlich wie möglich und wiederholte für sich die Worte »Super Bowl«. Endlich gab Carlo ihn wieder frei und begann in Richtung Küche zu brüllen.
    Als Nino sie zu ihrem Tisch führte, flüsterte Rick Sam zu: »Super Bowl. Wo kommt das denn her?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht habe ich ihn ja falsch verstanden.«
    »Na toll. Sie sagten doch,

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