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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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draußen auf Sie«, sagte Sam. Rick blickte an sich hinab, auf seine weiße Hose und die braunen Knöchel, und hätte beinahe gesagt: »Ach, ich bleibe einfach so.« Aber dann war der dezente Hinweis doch angekommen: »Klar, lassen Sie mir fünf Minuten Zeit.«
    »Zwei Blocks die Straße rechts runter gibt es ein Cafe«, sagte Sam. »Ich werde draußen an einem Tisch sitzen und einen Kaffee trinken.«
    »Ist gut, Coach.«
    Sam bestellte Kaffee und schlug seine Zeitung auf. Die Luft war dämpfig, die Sonne hinter den Häusern abgetaucht. Amerikaner durchliefen stets erst mal eine kurze Kulturschock-Phase. Die Sprache, die Autos, die schmalen Straßen, die kleineren Behausungen, die Enge der Städte. Es waren überwältigende Eindrücke, vor allem für die Jungs aus den unteren bis mittleren Schichten, die wenig gereist waren. In seinen fünf Jahren als Coach der Panthers Parma war Sam genau ein amerikanischer Spieler begegnet, der schon einmal in Italien gewesen war, bevor er sich dem Team anschloss. Zwei der nationalen Schätze Italiens ließen sie jedoch in der Regel schnell warm werden mit ihrer neuen Heimat auf Zeit - das Essen und die Frauen. In letzteren Aspekt mischte sich Coach Russo nicht ein, doch um die Macht der italienischen Küche wusste er. Mr. Dockery stand ein vierstündiges Abendessen bevor, aber noch hatte er keine Ahnung, was ihn erwartete. Zehn Minuten später traf er ein, das Handy natürlich in der Hand, und sah schon viel besser aus. Marineblauer Blazer, ausgeblichene Jeans, dunkle Socken und Schuhe. »Kaffee?«, fragte Sam.
    »Nur ʹne Cola.«
    Sam sprach mit dem Kellner.
    »Sie sprechen also die Sprache, hä?«, sagte Rick, während er das Handy in die Tasche stopfte.
    »Ich lebe seit fünf Jahren hier. Meine Frau ist Italienerin. Hab ich Ihnen doch erzählt.«
    »Lernen die anderen Amis die Sprache?«
    »Ein paar Wörter, hauptsächlich die, die auf den Speisekarten stehen.«
    »Wollte nur wissen, wie ich im Huddle die Spielzüge ansagen soll.«
    »Das machen wir auf Englisch. Manchmal verstehen die Italiener den Spielzug, manchmal auch nicht.«
    »Genau wie im College«, sagte Rick, und beide lachten. Er nahm einen Schluck Cola, dann meinte er: »Also, mit der Sprache geb ich mich nicht ab. Zu viel Stress. Als ich in Kanada gespielt hab, wurde da viel Französisch gesprochen. War aber kein Problem. Da kann auch jeder Englisch.«
    »Hier spricht nicht jeder Englisch, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Ja, aber American Express und Dollarscheine, das versteht jeder.«
    »Schon möglich. Es wäre aber nicht schlecht, wenigstens ein bisschen die Sprache zu lernen. Vereinfacht das Leben, und Ihre Mannschaftskameraden werden Sie lieben.«
    »Lieben? Haben Sie lieben gesagt? Ich hab keine Mannschaftskameraden mehr geliebt, seit ich im College war.«
    »Hier geht es wie im College zu, große Kameradschaft unter Leuten, die sich einfach gern in die Ausrüstung schmeißen, sich ein paar Stunden raufen und hinterher zusammen ein Bier trinken gehen. Wenn sie Sie akzeptieren, und das tun sie bestimmt, werden sie bereit sein, für Sie zu töten.«
    »Wissen sie, äh, na ja, über mein letztes Spiel Bescheid?«
    »Ich habe sie nicht gefragt, doch ich denke schon. Sie lieben Football und gucken sich viele Spiele an. Aber keine Sorge, Rick. Sie freuen sich, dass Sie hier sind. Diese Jungs haben noch nie den italienischen Super Bowl gewonnen, doch sie sind überzeugt, dass es in diesem Jahr endlich gelingt.«
    Drei Signoras spazierten vorbei und nahmen ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Als sie außer Sicht waren, starrte Rick versonnen aufs Straßenbild und schien mit den Gedanken in einer anderen Welt.
    Sam mochte ihn, und er tat ihm leid. Rick hatte Hohn und Spott in einem im Profi-Football noch nie da gewesenen Ausmaß über sich ergehen lassen müssen, und jetzt saß er hier in Parma, einsam und verwirrt. Und auf der Flucht. Parma war der Ort, wo er hingehörte, jedenfalls für den Augenblick.
    »Wollen Sie sich das Stadion mal angucken?«, fragte Sam.
    »Ist gut, Coach.«
    Während sie weitergingen, deutete Sam eine andere Straße hinunter. »Dahinten gibtʹs ein Herrenbekleidungsgeschäft, ganz tolle Klamotten. Sollten Sie mal reingucken.«
    »Ich hab ausreichend mitgebracht.«
    »Wie gesagt, Sie sollten mal reingucken. Die Italiener sind sehr stilbewusst, und sie werden Sie genau beobachten, Männer wie Frauen. Man kann hier nie zu gut angezogen sein.«
    »Sprache, Kleidung, sonst noch was,

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