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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Ricky. Du wirst es nicht bereuen.«
    »Wer hat denn den Flughafen in Rom ausgesucht?«
    »Du bist doch in Italien, oder?«
    »Ja, aber ...«
    »Rom liegt in Italien, soweit ich weiß. Also, und jetzt such den verdammten Flughafen und komm her.«
    *
    Vor dem Abflug versenkte er noch schnell zwei Bloody Marys und schaffte es, auf dem Acht-Stunden-Flug nach Toronto weitgehend durchzuschlafen. Irgendwo in Nordamerika zu landen machte ihn unruhig, so lächerlich seine Befürchtungen auch sein mochten. Um sich die Zeit zu vertreiben, während er auf den Flug nach Regina wartete, rief er Arnie an und berichtete ihm, wo er gerade war.
    Arnie war stolz. Rick schickte seiner Mutter eine Mail, ohne aber seinen Aufenthaltsort zu erwähnen. Dann mailte er Liwy einen schnellen Gruß. In der Onlineausgabe der Cleveland Post vergewisserte er sich, dass Charley Cray sich inzwischen mit anderen Themen befasste. Es gab eine Nachricht von Gabriella: »Rick, es tut mir so leid, aber es wäre nicht klug, dich zu treffen. Bitte, verzeih mir.«
    Er starrte auf den Fußboden und beschloss, nicht zu antworten. Er rief auf Treys Handy an, doch es ging niemand dran.
    Seine zwei Jahre in Toronto waren gar nicht so unerfreulich gewesen. Es schien schon so lange her zu sein, und er war so viel jünger damals. Frisch aus dem College gekommen mit großen Träumen und einer langen Karriere vor sich, hatte er geglaubt, ihm könne keiner was anhaben. Er war ein Work-in-Progress, ein Neuling mit allen Anlagen, er benötigte nur hier und da noch ein bisschen Feinschliff, dann würde er über kurz oder lang in der NFL mitmischen.
    Rick war sich nicht sicher, ob er noch immer davon träumte, in der obersten Liga zu spielen.
    Eine Lautsprecherdurchsage erwähnte Regina. Er ging zur Bildschirmanzeige und stellte fest, dass sein Flug Verspätung hatte. Er fragte am Flugsteig nach, erfuhr, dass es am Wetter lag. »Es schneit in Regina«, wurde ihm gesagt.
    Er fand eine Kaffeebar und bestellte sich eine Diätlimo. Er suchte im Netz nach Regina, und in der Tat, es schneite dort, und zwar reichlich. »Ein Schneesturm, wie man ihn im Frühling selten erlebt«, lautete ein Kommentar.
    Da nun noch mehr Zeit totzuschlagen war, klickte er sich ein bisschen durch die Tageszeitung von Regina, The Leader-Post.
    Es gab Nachrichten vom Football. Rat veranstaltete einiges an Aufruhr, er hatte gerade einen Koordinator für die Defensive verpflichtet, offenbar einen mit sehr wenig Erfahrung. Außerdem hatte er einem Tailback gekündigt, was zu Spekulationen führte, dass ein Laufspiel in Zukunft nicht mehr vorgesehen sei. Der Dauerkartenverkauf hatte die Marke von fünfunddreißigtausend überschritten, ein Rekord. Ein Kolumnist - offenbar einer von der Sorte, die sich viermal in der Woche zur Schreibmaschine schleppen und dann sage und schreibe sechshundert Wörter raushauen, und das seit nunmehr dreißig Jahren, ganz gleich, wie tot das Sportgeschehen in Saskatchewan oder wo auch immer gerade ist - lieferte ein klatschseliges Potpourri von »auf der Straße aufgeschnappten« Informationen. Ein Eishockeyspieler wollte sich nicht operieren lassen, bevor die Saison zu Ende war. Ein anderer hatte sich von seiner Frau getrennt, die mit einer verdächtig gebrochenen Nase herumlief.
    Letzter Abschnitt: Rat Mullins bestätigte, dass die Rough Riders Gespräche mit Marcus Moon führten, einem Quarterback mit einem schnellen Arm, der auch gern selbst mit dem Ball lief. Moon hatte die letzten beiden Spielzeiten bei den Packers verbracht und war »... heiß darauf, jeden Tag zu spielen«. Und Rat Mullins wollte weder bestätigen noch dementieren, dass man ebenfalls Gespräche mit Rick Dockery führe, der »... zuletzt dadurch auffiel, dass er herrliche Interceptions für die Cleveland Browns warf«. Rat wurde, was die Dockery-Gerüchte betraf, mit einem barschen »Kein Kommentar« zitiert.
    Mit einem Augenzwinkern gab der Sportjournalist dann ein kleines Schmankerl weiter, »zu köstlich, um unbeachtet zu bleiben«. Indem er manches in Klammern setzte, verschaffte er sich eine gewisse Distanz zu seinem eigenen Tratsch.
    (Näheres zu Dockery siehe [email protected]).
    Kein Kommentar? Rat hat Angst oder schämt sich, einen Kommentar abzugeben? Rick stellte die Frage laut und zog ein paar befremdete Blicke auf sich. Langsam klappte er den Laptop zu, dann machte er eine lange Wanderung durch die Flughafenhalle.
    *
    Als er zwei Stunden später einen Zubringerflug der Air Canada

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