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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Sonnengebräunte Beine. Keine hatte ein Lehrbuch oder einen Notizblock dabei. Sie schoben zwei Tische zusammen, rückten Stühle, stellten Taschen ab, hängten Jacken über die Stuhllehnen, und in diesem ganzen Gewusel des Sich-bequem-Einrichtens gelang es allen acht, unentwegt weiterzureden.
    Rick überlegte, sich woanders hinzusetzen, besann sich aber gleich eines Besseren. Die meisten der Mädchen waren echt süß, und die englischen Klänge boten, auch wenn sie in derartigen Schwallen verabreicht wurden, einen gewissen Trost. Irgendwo im Innern des Gilli hatte ein Kellner das kurze Streichholz gezogen und kam jetzt, um ihre Bestellung aufzunehmen. Sie wollten überwiegend Wein, und keine Einzige bestellte auf Italienisch.
    Eine von ihnen wurde auf Rick aufmerksam, dann blickten drei weitere herüber. Zwei zündeten sich Zigaretten an. Gegenwärtig war kein Handy in Gebrauch. Es war zehn nach fünf.
    Zehn Minuten später rief er auf Gabriellas Handy an und lauschte der Ansage. Die Southern Belies diskutierten, unter anderem über Rick und die Frage, ob er Italiener oder Amerikaner sei. Konnte er sie eigentlich verstehen? Es war ihnen ziemlich egal. Er bestellte noch einen Campari, und das war, einer der Brünetten zufolge, ein klarer Hinweis, dass er kein Amerikaner war. Das Interesse wandte sich jedoch jäh von ihm ab, als eine von ihnen einen Schuhausverkauf bei Ferragamo erwähnte. Es wurde halb sechs und noch später, Rick begann sich Sorgen zu machen. Sie würde sich sicherlich melden, wenn sie aufgehalten wurde, aber vielleicht nicht, wenn sie beschlossen hatte, ihn gar nicht zu treffen.
    Eine der Brünetten in Minirock erschien an seinem Tisch und ließ sich auf den Stuhl gegenüber fallen. »Hallo«, sagte sie mit Grübchenlächeln. »Können Sie eine Wette für uns auflösen?« Sie blickte zu ihren Freundinnen hinüber, und Rick tat das Gleiche. Sie wurden neugierig beobachtet. Bevor er etwas sagen konnte, fuhr sie fort: »Warten Sie auf einen Mann oder eine Frau? Die Ansichten an unserem Tisch sind fifty-fifty. Die Verlierer zahlen die Rechnung.«
    »Und Ihr Name ist?«
    »Liwy. Wie heißen Sie?«
    »Rick.« Eine Millisekunde lang hatte er Angst, seinen Nachnamen zu nennen. Das waren alles Amerikanerinnen. Würden sie den Namen des Größten Esels in der Geschichte der NFL wiedererkennen?
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich auf jemanden warte?«, fragte Rick. »Das ist ziemlich offensichtlich. Sie blicken auf die Uhr, wählen eine Nummer, sagen aber nichts, gucken sich suchend in der Menge um, blicken noch mal auf die Uhr. Dass Sie warten, ist eindeutig. Es ist nur eine alberne Wette. Entscheiden Sie - Mann oder Frau.«
    »Texas?«
    »Nahe dran. Georgia.«
    Sie war wirklich süß - weiche blaue Augen, hohe Wangenknochen, seidig dunkle Haare, die bis fast auf die Schulter fielen. Er wollte sich mit ihr unterhalten. »Touristin?«
    »Austauschstudentin. Und Sie?«
    Interessante Frage mit einer komplizierten Antwort. »Nur geschäftlich hier«, sagte er. Schnell gelangweilt, unterhielten sich die meisten ihrer Freundinnen schon wieder, es ging um irgendeine neue Disco, wo die französischen Jungs abhingen. »Was glauben Sie denn, Mann oder Frau?«, fragte er.
    »Vielleicht Ihre Ehefrau?« Ihre Ellbogen waren auf dem Tisch, sie beugte sich herüber, hatte sichtlich Spaß an der Unterhaltung.
    »Nie eine gehabt.«
    »Hätte mich auch gewundert. Ich würde sagen, Sie warten auf eine Frau. Es ist Feierabendzeit. Sie sind kein Managertyp. Sie sind definitiv nicht schwul.«
    »Das kann man sehen, hm?«
    »Oh, auf jeden Fall.«
    Wenn er zugab, dass er auf eine Frau wartete, würde er vielleicht wie ein Loser aussehen, der versetzt wurde. Wenn er aber sagte, er warte auf einen Mann, dann würde er ziemlich blöd aussehen, wenn (und falls) Gabriella kam. »Ich warte auf niemanden«, sagte er.
    Sie lächelte, weil sie es besser wusste. »Das bezweifle ich.«
    »Und wo treiben sich amerikanische College-Studentinnen in Florenz so rum?«
    »Wir haben unsere Ecken.«
    »Könnte sein, dass ich mich später langweile.«
    »Lust, sich uns anzuschließen?«
    »Aber sicher.«
    »Es gibt da einen Club namens ...« Sie hielt inne und sah zu ihren Freundinnen hinüber, die inzwischen die drängende Frage verhandelten, wie es denn mit einer neuen Runde Getränke wäre. Instinktiv beschloss Liwy, sie außen vor zu lassen. »Geben Sie mir Ihre Handynummer, dann rufe ich Sie später an, wenn wir den Abend geplant haben.« Sie

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