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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Schlammschlacht, der Regen hörte und hörte nicht auf. Franco unterliefen schon im ers ten Viertel zwei Fumbles, und Fabrizio ließ zwei rutschige Pässe aus den Händen gleiten. Die Gladiators blieben aber ebenfalls im Morast stecken. Eine Minute vor der Halbzeit brach Rick aus der Pocket aus, sprintete dreißig Yards und erzielte die ersten Punkte des Spiels. Fabrizio vermurkste anschließend den Extrapunkt, und so ging man mit einem Spielstand von 6:0 in die Pause. Sam, der zwei Wochen lang keine Gelegenheit gehabt hatte, sie anzuschreien und ihnen den Marsch zu blasen, holte das jetzt in der Kabine nach, und danach fühlten sich alle besser.
    Im vierten Viertel hatten sich überall auf dem Platz große Pfützen gebildet, wodurch das Spiel zu einem einzigen Gewühle an der Anspiellinie wurde. Bei einem Second and two täuschte Rick zu Franco an, täuschte zu Giancarlo an, dem dritten String Tailback, und lupfte dann einen langen weichen Pass auf Fabrizio, der in Richtung des gegnerischen Goalposts davonflog. Wieder schien ihm der Ball zu entgleiten, doch im zweiten Zupacken hatte er ihn sicher und rannte die restlichen zwanzig Yards unbehelligt weiter. Mit einer Zwei-Touchdowns-Führung im Rücken ließ Sam ab sofort bei jedem Spielzug blitzen, und die Gladiators bekamen kein einziges First Down mehr. Sie schafften gerade mal fünf im gesamten Spiel.
    *
    Am Sonntagabend verabschiedete er sich am Zug von Liwy, dann beobachtete er mit einer Mischung aus Trauer und Erleichterung wie der Eurostar aus dem Bahnhof fuhr. Er hatte sich keine Vorstellung vom Ausmaß seiner Einsamkeit gemacht. Zwar war ihm einigermaßen klar gewesen, dass ihm die Gesellschaft einer Frau fehlte, aber mit Liwy fühlte er sich beinahe wieder wie ein College-Student. Andererseits war sie nicht gerade pflegeleicht. Sie nahm seine Aufmerksamkeit jederzeit voll in Anspruch und hatte eine gewisse Neigung zur Hyperaktivität. Ein bisschen Zeit zum Ausruhen konnte er gut gebrauchen. Spät am Sonntagabend eine E-Mail von seiner Mutter. Lieber Ricky: Dein Vater hat beschlossen, dass er die Reise nach Italien doch lieber nicht machen möchte. Er ist ziemlich wütend auf dich und diese Nummer in Cleveland - das Spiel war schon schlimm genug, aber jetzt rufen die Reporter andauernd an und wollen was über den tätlichen Angriff hören. Ich verachte diese Leute. Allmählich kann ich verstehen, warum du diesem armen Mann in Cleveland eine verpasst hast. Aber du hättest ja mal vorbeikommen und Guten Tag sagen können, wo du schon hier warst. Wir haben dich seit Weihnachten nicht gesehen. Ich würde ja versuchen, allein zu reisen, aber es steht zu befürchten, dass dann meine Divertikulose wieder ausbricht. Ist wohl besser, wenn ich hier in der Nähe bleibe. Bitte sag mir, dass du in einem Monat oder so nach Hause kommst. Wird man dich wirklich verhaften? Liebe Grüße, Mom.
    Sie sprach von ihrer Divertikulose wie von einem aktiven Vulkan - als könne es jederzeit einen gefährlichen Ausbruch in ihrem Dickdarm geben, falls man etwas von ihr erwartete, das sie eigentlich gar nicht wollte. Sie und Randall hatten vor fünf Jahren den Fehler gemacht, mit einer Gruppe von Ruheständlern nach Spanien zu reisen, und seither schimpften sie bei jeder Gelegenheit über die Kosten dieser Reise, den Flug, die Unhöflichkeit aller Europäer und die schockierende Ungebildetheit vieler Leute, die überhaupt kein Englisch konnten. Rick war es wirklich lieber, wenn sie nicht nach Italien kamen.
    Liebe Moni: Das tut mir wirklich leid, dass ihr nicht kommen könnt, aber das Wetter war hier auch ziemlich furchtbar in letzter Zeit. Ich werde nicht verhaftet werden. Meine Anwälte arbeiten an der Sache -es war nur ein Missverständnis. Sag Dad, er soll sich beruhigen - es kommt schon alles wieder in Ordnung. Das Leben hier ist ganz angenehm, aber ich habe natürlich mächtig Heimweh. Liebe Grüße, Rick.
    Noch später am Sonntagabend eine E-Mail von Arnie:
    Lieber Scheißkerl:
    Der Anwalt in Cleveland hat einen Deal ausgearbeitet, nach dem du dich schuldig bekennst, ein Bußgeld bezahlst und eine Verwarnung bekommst. Allerdings, wenn du dich schuldig bekennst, kann Cray das im Rahmen einer Zivilklage gegen dich verwenden. Er behauptet, er hätte einen gebrochenen Kiefer, macht mächtig Wind und droht einen Prozess an. Ich bin sicher, ganz Cleveland stachelt ihn an. Wie würde es dir gefallen, in Cleveland vor ein Geschworenengericht zu treten? Die würden dir die Todesstrafe

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