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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Ankündigung, er werde, sich des besonderen Ernstes der Lage bewusst, ab sofort nicht mehr rauchen - bis sie Bergamo vom Platz gefegt hätten. Das fand den Beifall aller, denn offenbar hatte Nino sich eine derartige Verpflichtung schon häufiger auferlegt, daher wusste man, dass ein Nino unter Nikotinentzug ein furchterregender Faktor auf dem Spielfeld war. Danach verkündete er noch, dass es am Samstagabend ein Mannschaftsessen im Cafe Montana geben werde, auf Kosten des Hauses. Carlo sei bereits dabei, sich das Menü zu überlegen. Die Panthers waren ganz zappelig vor Erwartung. Rick dachte zurück an die Spiele gegen Davenport Central - für seine Schule, Davenport South, stets das wichtigste Match des Jahres. Schon ab Montag lebte die gesamte Schule darauf hin, und in der Stadt wurde von kaum etwas anderem gesprochen. Am Freitagnachmittag dann waren die Spieler so angespannt, dass manchen schlecht wurde und sie sich Stunden vor dem Spiel erbrechen mussten.
    Rick bezweifelte, dass es bei den Panthers jemanden gab, dem die Nerven einen solchen Streich spielen würden, aber denkbar war es sicher.
    Sie verließen die Kabine mit feierlicher Entschlossenheit. Dies war ihre Woche. Dies war ihr Jahr.
    *
    Am Donnerstagnachmittag traf Liwy aus Florenz ein, in voller Pracht und mit erstaunlichen Mengen an Gepäck. Rick war auf dem Trainingsplatz gewesen, hatte mit Fabrizio und Claudio unermüdlich Passrouten und schnelle Audibles einstudiert und erst während einer Pause sein Handy abgehört. Da war sie bereits im Zug. Als sie vom Bahnhof zu seiner Wohnung fuhren, erfuhr er, dass sie 1. mit ihren Prüfungen fertig war, 2. von ihren Mitbewohnerinnen die Nase voll hatte, 3. ernsthaft erwog, in den letzten zehn Tagen ihres Auslandssemesters nicht mehr nach Florenz zurückzukehren, 4. von ihrer Familie nur noch angewidert war, 5. mit niemandem aus ihrer Familie redete, nicht einmal mit ihrer Schwester, einer Person, mit der sie seit Kindergartenzeiten in Fehde lag und die jetzt allzu sehr in die Scheidung der Eltern verstrickt war, 6. für die nächsten Tage eine Übernachtungsmöglichkeit brauchte, daher das ganze Gepäck, 7. sich Sorgen wegen ihres Visums machte, denn sie wollte noch für mehr oder weniger unbestimmte Zeit in Italien bleiben, und 8. große Lust hatte, sofort ins Bett zu springen. Sie jammerte nicht und war nicht auf Mitleid aus, im Gegenteil, sie überspielte das Bündel Probleme, das sie zu tragen hatte, mit einer coolen Distanziertheit, die Rick bewundernswert fand. Sie brauchte jemanden, und so hatte sie sich zu ihm geflüchtet.
    Er wuchtete die bemerkenswert schweren Reisetaschen drei Treppen nach oben, locker und mit Schwung. Er tat es gern. Die Wohnung war zu still, fast leblos, und unversehens hatte Rick zuletzt immer mehr Zeit außerhalb seiner vier Wände verbracht, war durch die Straßen von Parma gelaufen, hatte sich in Straßencafes gesetzt, um Kaffee oder Bier zu trinken, hatte Fleischwarenmärkte und Weinhand lungen durchstöbert, sogar kurze Abstecher in alte Kirchen gemacht, alles nur, um der betäubenden Langeweile seiner leeren Wohnung zu entfliehen. Und er war immer allein. Sly und Trey hatten ihn verlassen, und die E-Mails, die er ihnen schickte, wurden selten beantwortet. Es lohnte die Mühe kaum. Sam war meistens beschäftigt, außerdem war er verheiratet und führte ein ganz anderes Leben. Franco, sein liebster Mannschaftskamerad, war gelegentlich gut für ein gemeinsames Mittagessen, doch seine Arbeit nahm ihn voll in Anspruch. Alle Panthers arbeiteten, gezwungenermaßen. Sie konnten es sich nicht leisten, bis mittags zu schlafen, ein paar Stunden im Fitnesscenter zu verbringen und dann durch die Stadt zu streifen, um sich die Zeit zu vertreiben und dabei nichts zu verdienen.
    Rick war allerdings nicht an einer dauerhaften Wohngemeinschaft interessiert. Das würde komplizierte Arrangements erfordern und eine Verbindlichkeit verlangen, über die er sich noch nicht einmal Gedanken machen wollte. Er hatte noch nie mit einer Frau zusammengelebt, hatte überhaupt seit seiner Zeit in Toronto mit niemandem mehr zusammengelebt, und eine Vollzeitlebensgefährtin kam für ihn nicht in Betracht. Während sie ihre Taschen auspackte, fragte er sich erstmals, wie lange sie denn wohl zu bleiben vorhatte.
    Sie verschoben den Sex bis nach dem Training. Heute sollte es nur ein bisschen leichte Bewegung geben, ohne Schutzpolster, aber es war ihm dennoch lieber, vollen Gebrauch von Füßen und Beinen

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