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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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der Wand ab. »Trainier mit mir. Asher kann zuschauen und Tipps geben. Auf die Art erkennst du, wie ein echter Angriff aussehen würde.«
    Keiner kümmerte sich um Ashers Einwände. »Und was, wenn ich dir zu Verteidigungszwecken wehtue?«
    Gabriels Augen blitzten vor Arroganz und er zuckte die Achseln. »Das Risiko gehe ich ein.«
    Ich betrachtete sein hübsches Gesicht und sah keinen anderen Ausweg. Asher hatte mich davon überzeugt, dass ich wissen musste, wie ich mich verteidigen konnte, und sein Bruder schien bereit, es mir beizubringen. »Gut, dann machen wir das.«
    Wütend trat Asher zwischen uns. »Nein, du könntest dir wehtun, Remy!«
    Ich fuhr mit den Fingern seine Lippen nach. »Das ist ja der Zweck der Übung, Asher. Du weißt, dass es der richtige Weg ist. Wenn du mich immer in Watte packst, wird das nie was.« Er war unschlüssig, und ich schüttelte mit einem neckischen Lächeln mein Ass aus dem Ärmel. »Außerdem weiß dein Bruder, dass du ihn in Stücke reißt, wenn er mir bleibenden Schaden zufügt.«
    Schließlich lächelte Asher und trat zur Seite. Gabriel nahm seinen Platz neben mir ein. Er umkreiste mich nicht, wie Asher es getan hatte, sondern starrte mich nur an. In der nächsten Sekunde lag ich nach Luft japsend auf dem Rücken, und Gabriel drückte mich auf den Boden.
    Ich spürte, wie seine Energie sich mir näherte, aber meine Mauern hielten stand. Ehe ich mich rächen konnte, war er auch schon aufgestanden. Keuchend rollte ich mich auf die Seite und sah, wie Asher seinen Bruder am Shirt packte, und dieser sich zum Gegenangriff bereit machte.
    »Zieh Leine, Asher!«
    »Alles okay mit dir?«, fragte er zähneknirschend.
    »Ja!«, erwiderte ich mit kräftigerer Stimme. »Lass ihn los.« Ich stand auf und nahm eine geduckte Haltung ein. »Von mir aus kann’s weitergehen.«
    Asher lockerte seinen Griff und sah mich verzweifelt an, die Hände zu Fäusten geballt. »Ich kann nicht, Remy. Ich kann da nicht zuschauen!«
    »Aber du warst es doch, der behauptet hat, ich müsse vorbereitet sein. Das ist meine Vorbereitung! Sag mir lieber, was ich falsch gemacht habe.«
    Er holte tief Luft. »Du hast nur deine Augen benutzt. Wir bewegen uns zu schnell, als dass deine Augen von Nutzen sein könnten. Du musst deine anderen Sinne öffnen.«
    Ich erinnerte mich an den Abend am Wasserfall, als ich spürte, wie sich die Luft bewegte und ich Ashers Geruch wahrgenommen hatte, als er sich mir näherte. Ich drehte mich zu Gabriel und sammelte meine Kräfte. Seine Miene blieb ausdruckslos, als ich befahl: »Noch mal!«
    Sekunden später lag ich wieder auf der Matte, Gabriel hatte mir die Beine weggestoßen. Er half mir nicht auf, sondern sah zu, wie ich mich wieder aufrappelte. Entschlossen funkelte ich ihn an. »Und noch mal!«
    Die nächste halbe Stunde griff Gabriel mich wortlos an, und ich versuchte, eine Schwäche zu entdecken. Asher gab schweren Herzens Ratschläge, und ich sah ihm an, dass es ihn schier umbrachte zu sehen, wie sein Bruder mich behandelte. Manchmal versetzte Gabriel mir einen Stoß in die Rippen oder gab mir einen Schlag auf den Rücken, anstatt mich auf den Boden zu werfen, doch er befand sich immer außer Reichweite, ehe ich zum Gegenschlag ausholen konnte. Er bewegte sich einfach zu schnell.
    Dann fing er an, mich zu verspotten.
    »Warum bleibst du nicht gleich unten, Heilerin? Wir wissen doch alle, dass du tot bist, sobald ein Beschützer dich zwischen die Finger kriegt!«
    Ein weiterer Schlag.
    »Ich dachte, du wolltest mir wehtun. Dabei bist du hier diejenige, die Schmerzen hat!«
    Sein Arm traf mich oberhalb des Rippenbogens, ich flognach hinten und schlug so hart auf der Matte auf, dass ich Sternchen sah. Diesmal ließ er mir keine Zeit zum Erholen. Er rollte mich auf den Bauch, kniete sich auf meinen unteren Rückenbereich und verdrehte mir den Arm. Als er ihn höher zog, musste ich alles daransetzen, nicht loszuheulen.
    »Es reicht, Gabriel!«
    Gabriel überhörte Ashers Warnung und beugte sich vor. »Du bist schwach, Heilerin. Unfähig, dich zu verteidigen. Mein Bruder wird völlig umsonst für dich draufgehen!«
    Mit einem grässlichen Geräusch und der vertrauten Explosion von Schmerzen kugelte sich meine Schulter aus. Das war der Augenblick, auf den ich gewartet hatte. Ich verzehrte mich vor Wut und senkte meinen Schutzwall, um es Gabriel mit allem, was ich hatte, heimzuzahlen. Er fiel neben mir auf die Matte und umklammerte seine Schulter. Sein schönes Gesicht verzog

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