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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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unpassenden Drang zu lächeln und unterdrückte ihn mit aller Macht.
    »Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, ich hätte mich unter Kontrolle, wenn ich dich berühren würde, aber …« Um Worte verlegen, richtete er seinen Blick stur geradeaus ins Feuer. »Ich bin noch nie jemandem begegnet, der das kann, was du kannst.«
    Na dann sind wir ja schon zu zweit.
    »Was kann ich denn, deiner Meinung nach?«
    Er sah mich an und warf dann einen Blick in die Dunkelheit. »Du möchtest, dass ich dir das hier sage? Vor allen anderen?«
    Die anderen um uns herum hatte ich völlig vergessen. Meine Aufmerksamkeit galt nur ihm. Er neigte sich zu mir herüber. Unsere körperliche Nähe und meine Selbstvergessenheit machten mir Angst. Mein Schwur, mich von ihm fernzuhalten, hatte ungefähr eine Minute Bestand gehabt.
    »Vergiss es.«
    Ich wollte weg von ihm und rappelte mich auf. Ich wusste nicht, ob er gemerkt hatte, dass er in dem Wunsch, mich festzuhalten, nach mir gegriffen hatte. Wir reagierten beide darauf. Mit frustrierter Miene riss er seine Hand weg und ich wich zurück und prallte dabei gegen einen mir unbekannten Jungen. Der verlor das Gleichgewicht, schien sich in seinem betrunkenen Zustand aber nicht bewusst zu sein, wie gefährlich nahe er dem Feuer war.
    Blitzartig packte ich ihn mit beiden Händen an seiner kratzigen Wolljacke und sah nur noch sein blasses Gesicht mit dem Leberfleck und der großen Nase vor mir. Sein bleiernes Gewicht hätte uns beide zu Fall gebracht, wären da nicht plötzlich Ashers Hände gewesen, die mich umfassten und uns beide wieder hochzogen. Seine Arme drückten in meine Seiten, und ich fühlte seine Wärme durch mehrere Lagen Kleidung hindurch. Der Schrecken darüber, seinen Körper vom Rücken bis zu den Oberschenkeln an meinen gepresst zu spüren, überwältigte mich, und ich machte mich auf die Hitzewelle gefasst. Und doch … Asher startete keinen Angriff.
    Der Fremde fiel gegen mich, und ein glühendes Scheit löste sich knapp über seiner Schulter aus dem hoch aufgetürmten brennenden Holzstapel. Er hätte den Jungen am Kopf erwischt, wenn Asher ihn nicht in letzter Sekunde mit der rechten Hand weggestoßen hätte.
    Wieder wankte der Fremde – diesmal vom Feuer weg – und schielte lüstern auf meine Brüste.
    »Danke«, nuschelte er. »Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich habe eine Freundin.« Dann torkelte er davon und brüllte einer Gruppe ebenfalls betrunkener Freunde dabei zu: »Shit, Jungs, habt ihr das gesehen? Die neue Schnalle will was von mir!«
    Ich schaute ihm hinterher und wusste nicht, ob ich sauer oder amüsiert sein sollte. Der Idiot hatte überhaupt nicht mitgekriegt, in welcher Gefahr er sich befunden hatte. Ich drehte mich zu Asher, aber der sah mich nicht an. Seine Miene war ausdruckslos. Unvermittelt steckte er die Hände in seine Jackentaschen und stapfte davon, als wäre nichts geschehen, als hätte er nicht gerade einen sturzbetrunkenen Volltrottel – und mich – vor Verbrennungen dritten Grades bewahrt.
    Verblüfft stand ich da, völlig überrascht über seinen abrupten Stimmungswechsel. Die Party um uns herum ging weiter, und ich überlegte, ob er es mir krummnahm, dass ich mit dem Jungen zusammengestoßen war. Ich ließ das Ganze im Kopf noch mal Revue passieren und dann schrillten die Alarmglocken. Er hatte mit der bloßen Hand einen glühenden Holzscheit weggestoßen!
    Mein Hirn schaltete sich aus, und ich handelte instinktiv, rannte dorthin, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte. Ich sah ihn den Weg zur Felsspitze hinauf verschwinden und befürchtete, ihn nicht mehr zu erwischen, wenn er die Baumgrenze erst einmal erreicht hatte.
    »Asher!«
    Er erstarrte, und ich schaffte es, ihn einzuholen. Er drehte sich weder um, noch nahm er die Hände aus den Taschen, deshalb lief ich um ihn herum, bis ich seine ausdruckslosen Augen sehen konnte. Sein gebräuntes Gesicht war aschfahl vor Schmerz und Schock.
    Ich wollte ihm helfen und streckte automatisch die Hand nach ihm aus, doch er zuckte vor mir weg. Sein wächsernes Gesicht zeigte unvermittelt den Zorn, der jedes Mal, wenn wir sprachen, unter der Oberfläche brodelte. »Lass das!«
    »Ich kann dir helfen!«
    »Kannst du nicht!« Sein Blick verdüsterte sich. »Kapierst du’s denn nicht? Ich glaube nicht, dass ich mich beherrschen könnte, dir nichts anzutun, und ich bin mir nicht mal sicher, ob mir das nicht auch egal sein sollte«, erklärte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Im Grunde hätte

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