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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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hoch. Ich konnte es nicht darauf ankommen lassen, dass er jemandem etwas über mich erzählte. Schon das Wenige, was er über mich wusste, konnte mich vernichten. Andererseits hätte ich natürlich auch so einiges zu berichten, was er garantiert lieber geheimhielt. Ärzte und Wissenschaftler wären wahrscheinlich ganz wild darauf, sein windschnittiges inneres System und sein übereffizientes Herz, das das Blut mit der doppelten Geschwindigkeit pumpte wie ein normales, zu testen, genauso wie sie wohl an meinen Heilungsfähigkeiten brennend interessiert wären.
    In der Ferne hörte ich Lucy nach mir rufen. Sie klang besorgt, als wäre sie schon eine Weile auf der Suche nach mir.
    »Alles okay, Lucy!«, rief ich. »Bin gleich bei dir!«
    Seufzend drehte ich mich zu Asher um, dessen Miene sich nicht verändert hatte. »Ich muss gehen.«
    Nicht ein Muskel bewegte sich, aber ich spürte seine Missbilligung. Ich ging nirgends hin, bis er es gestattete. Eigentlich ein alberner Gedanke, fand ich, und machte einen Schritt von ihm weg. Er kam mir umgehend einen Schritt nach.
    Die Lethargie, die einer schwierigen Heilung folgte, breitete sich in mir aus. Ich brauchte schnell ein Bett, bevor ich zusammenklappte. »Asher!«, flehte ich verzweifelt.
    Als ich seinen Namen sagte, wurden seine Gesichtszügeweicher und seine angespannten Schultern senkten sich ein bisschen. Kurz verschwamm alles vor meinen Augen, und schon hatte er mich hochgehoben, sanft an seine Brust gedrückt und marschierte nun so den Weg entlang. Obwohl ich ihm bei meiner Größe eigentlich zu schwer sein musste, atmete er völlig mühelos. Ich kämpfte gegen den Wunsch an, mich seiner Wärme hinzugeben, meinen Kopf auf seine Schulter zu legen und zu schlafen. Ich spürte, dass seine Mauer oben blieb, aber in Sicherheit war ich deshalb nicht.
    »Warum tun mir deine Berührungen gerade gar nicht weh?«
    Er schüttelte den Kopf und antwortete nicht. Wir schwiegen, bis wir an den Bäumen den Lichtschein des Feuers sahen.
    »Lass mich bitte runter. Ich möchte nicht, dass Lucy sich sorgt. Mir geht’s gut, wirklich.«
    Asher stellte mich auf die Füße, als sei ich eine zerbrechliche Fracht, und ich verbarg meine rechte Handfläche vor ihm. Wir sahen einander an und keiner von uns wollte die friedliche Stimmung mit Fragen verderben. Seine Augen wanderten über mein Gesicht, bemerkten die Erschöpfung, und seine vollen Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. »Na dann geh. Wir sprechen ein andermal, Heilerin.«
    Ich wusste, wir würden nie mehr miteinander sprechen, nickte aber und reichte ihm seine Jacke.
    Vielleicht wäre es das gewesen, wenn Lucy nicht noch mal aus nächster Nähe nach mir gerufen hätte. Als ich mich suchend nach ihr umdrehte, fiel vom Feuer her Licht auf meine verbrannte Hand.
    Ashers atmete zischend aus, und mir war klar, ich war geliefert.
    Ohne zu zögern stürmte ich zwischen den Bäumen hindurch direkt in Lucys Arme, noch ehe er seine Hand auf meine Schulter legen konnte.
    Lucy schaute verdutzt, als Asher gleich hinter mir aus dem Wald kam. Beschützend legte sie den Arm um mich. Ich nahm an, Asher wollte nicht, dass mein Geheimnis – unser Geheimnis – vor den Augen aller ans Licht kam. Wir waren beide sicherer, wenn wir den Mund hielten.
    Mit erzwungener Fröhlichkeit plauderte ich mit Lucy. »Hey, Lucy. Würde es dir was ausmachen, wenn wir jetzt gehen? Ich bin ziemlich erledigt, und es ist eiskalt hier.«
    Argwöhnisch sah sie mich an. »Klar. Wir wollten sowieso aufbrechen. Wir haben nur noch auf dich gewartet.«
    Sie unterdrückte ein ungläubiges Lachen, als ich weiterplapperte, wie sehr ich mich auf unsere Shoppingtour am nächsten Tag freuen würde. Später würde sie mir Löcher in den Bauch fragen, ganz klar, aber das war mir lieber als ein Fragespiel mit Asher, das ich, so befürchtete ich, nicht gewinnen konnte.
    Mit Lucy an meiner Seite fühlte ich mich sicher genug, um ihm ein »Nacht, Asher!« hinterherzurufen. Mit düsterem Blick stand er da, wo wir ihn verlassen hatten.
    Eindeutig hörte ich ihn vor Enttäuschung knurren.
    Lucy hörte es auch. Sie erschrak, bis sie merkte, dass ich mir mit Mühe ein Lachen verkniff. »Was sollte das denn?«
    »Er hat mich auf eine Motorradfahrt eingeladen, und ich hab ihm einen Korb gegeben. Dads Herz, du weißt schon.« Ich biss mir auf die Lippen, damit ich nicht lächelte, aber Lucy sah es dennoch.
    Wir grinsten einander an. Dann brachen wir beide in Gelächter aus, das in

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