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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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hohle Holz, als er die Tür zusperrte und mich gegen sie drängte. Sein heißer Atem strich über meinen Hals und stank nach dem Bier und den schalen Zigaretten meiner Albträume.
    Ich holte tief Luft, zog meinen rechten Ellbogen zurück und rammte ihm diesen mit voller Wucht in den Bauch. Grunzend krümmte er sich. Ich riss mich los und rannte zu meinem Zimmer. Vielleicht konnte ich mich darin einschließen, bis Hilfe kam. Bis Ben kam.
    Ich war nur ein Stück weit gekommen, als mir Dean einen brutalen Stoß verpasste. Ich flog über die Couch und fiel gegen die Kommode in der Diele, über der ein großer Spiegel hing. Eine neue Schmerzexplosion durchfuhr mich von meiner Hüfte bis zum Rücken, als ich gegen den Spiegel prallte und er auf mich niederkrachte und in tausend Stücke zerbarst, die mir meine Arme und meinen Rücken zerschnitten. Betäubt rutschte ich von der Kommode auf den Boden.
    Jetzt stand er über mir und drehte mich mit seinem Fuß auf den Rücken. Ich war zu schwach, um mich zu wehren, und sein triumphierender Blick sagte mir, dass er wusste, er hatte gewonnen. Er würde auf mich eintreten, und es wäre vorbei. Ich wäre nicht mehr imstande zu kämpfen.
    Wie eine Schlange, die sich zusammenkringelt, um loszuschlagen, baute sich Energie in mir auf.
    Jemand schlug gegen die Wohnungstür, bis sie wackelte.
    Dean war kurz abgelenkt, das war meine Chance. Ich packte ihn am Bein und jagte den Strom wie einen gewaltigen Peitschenschlag voller Elektrizität durch ihn hindurch. Ehe er reagieren konnte, durchfuhren ihn meine Schmerzen. Er griffsich an die Schulter, die sich ausrenkte, und seine Lippe riss, deren Blut sich mit dem seiner gebrochenen Nase mischte. Aus Dutzenden von kleinen Schnitten auf seinen Armen trat neues Blut aus, und er brach fluchend und stöhnend auf dem Boden zusammen. Ich rollte mich auf die Seite, schnappte mir ein größeres Glasstück und hielt es ihm an den Hals. Entsetzt sah er mich an, und mich durchfuhr eine Woge primitiver Genugtuung.
    Mit lautem Krachen zersplitterte Holz, und die Tür fiel aus den Angeln. Ben stürmte herein und erstarrte. Hinter ihm erschien ein Polizist, der auf Dean zusprang und seine Waffe auf ihn richtete. Ben kniete sich neben mich.
    »Lassen Sie die Glasscherbe fallen, Miss. Sie sind jetzt in Sicherheit«, meinte der Polizeibeamte in ruhigem Ton.
    Ich tat, wie geheißen, und Ben hob mich ohne zu zögern vom Boden hoch. Er trug mich wie ein Kind in die Küche, setzte sich auf einen der Stühle und behielt mich auf dem Schoß.
    Er drückte mich so fest, dass mir die Schulter wehtat, aber ich schwieg. Ich weiß nicht, was mein Vater in meinem Gesicht sah, aber er begann zu weinen. Ich fragte mich, ob er sich vielleicht bei dem gewaltsamen Öffnen der Tür verletzt hatte. Unter dem Vorwand, ihn zu beruhigen, tätschelte ich ihm die Wange, um ihn auf mögliche Verletzungen zu scannen. »Es ist okay, Ben. Ich bin in Sicherheit.«
    Er war gesund und abgesehen von dem unregelmäßigen Herzschlag unversehrt, was nur heißen konnte, dass er meinetwegen weinte. »Ich bin jetzt in Sicherheit«, wiederholte ich.
    Als eine Polizeibeamtin in die Küche kam, stieß Ben zornig hervor: »Diesen Schweinehund bring ich hinter Gitter.«

    Im Krankenhaus wollte Ben partout nicht von meiner Seite weichen, selbst für ein Gespräch mit der Polizei nicht.
    Er erzählte den Beamten, was ihm über meine Situation bekannt war und erläuterte die Gründe, wieso ich zu ihm gezogen war. Außerdem äußerte er seinen Verdacht bezüglich Annas Tod. Es stellte sich heraus, dass jemand beobachtet hatte, wie Dean die Reifen von Bens Mietwagen aufschlitzte, während wir mit Packen beschäftigt waren. Er hatte die Polizei gerufen. Ben hatte dem Verwalter gerade die Schlüssel übergeben, als die Polizeibeamten auftauchten. In diesem Moment war ihm klar geworden, dass ich in Gefahr schweben könnte.
    Officer Gonzalez, der mit in der Wohnung war, befragte mich über die Misshandlungen, und ich antwortete wahrheitsgemäß. Ja, Dean habe mich seit Jahren misshandelt. Zunächst Anna, dann mich. Ja, die Polizei sei von den Nachbarn und dem Krankenhauspersonal unterrichtet worden. Zu einer Anzeige sei es allerdings nie gekommen. Anna habe immer gelogen, um ihn zu schützen, und ich hätte immer mitgelogen, aus Angst, ich würde sonst weggeschickt. Jedes Wort, das ich sagte, schien Ben zu treffen, weshalb ich die Einzelheiten auf ein Minimum beschränkte. Ich erzählte der Polizei nicht alles,

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