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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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ist.«
    »Amen!«, rief die Gemeinde.
    Ein halbes Dutzend Frauen sprang auf, warf die Hände in die Höhe und schrie: »Halleluja!«, darunter die säuerliche Empfangsdame aus dem Hotel und Darlene Winterridge.
    Aber ihre Anwesenheit verblüffte mich weniger als die Sprache, die diese Leute sprachen. Anspielungen auf das Zungenreden und die Apostelgeschichte von Paulus. Irgendwie passte das alles zu den Hintergründen der Morde in San Diego.
    Bruder Neal hob mahnend die Hand und riss mich aus meinen Gedanken. Er fuchtelte mit dem Finger wie mit einem Schwert. »Wisst ihr was, Brüder und Schwestern?«
    »Nein, Bruder Neal, sag es uns«, riefen mehrere Gläubige.
    »Ich weiß bereits, dass ihr der Versuchung widersteht!«, verkündete er mit zusammengekniffenen Augen. »Und ihr wisst, woher ich es weiß!«
    »Woher, Bruder Neal?«, riefen mehrere, andere klatschten. »Sag es uns.«
    Neals flackernder Blick schweifte über die Gemeinde. Er ging hinter den Kisten auf die Knie. Die Behälter waren seitlich mit Drahtgittern versehen, sodass man schattenhaft sah, was sich darin befand. In der Kirche war es totenstill. Bruder Neal fuhr mit den Fingerknöcheln hart über die Deckel der Holzkisten auf dem Altar, wie ein Musiker, der mit dem Klöppel über ein Bambusxylophon streift.
    Hinter den Drahtgittern krümmten sich Schatten. Die nächtliche Frühlingsluft war vom trockenen Rasseln der Schlangen erfüllt. Voller Angst und doch fasziniert presste ich die Wange an den Stamm der Esche neben mir und wartete gespannt, was Bruder Neal als Nächstes tun würde.
    Der Prediger legte die flache Hand auf eine der Kisten, als wolle er den Lufthauch spüren, den das Rasseln der Schlange verursachte. Sein Gesicht rötete sich, und er blickte zum Himmel. »Herr, wir bezeugen deine Güte hier in dieser Kirche«, sagte er. »Siebenundzwanzig Jahre lang haben wir deiner Prüfung standgehalten, haben wir dir mit Worten und Taten gezeigt, dass wir eins sind mit dir. Und wir bitten dich um Vergebung und um Linderung des Leidens, das heute einige von uns heimsucht.«
    Bruder Neal zitterte am ganzen Körper vor Leidenschaft, als er schrie: »Wir sind eins mit dir, Herr. Wir zeigen dir, dass uns deine Feuerzungen berühren und uns immun machen gegen die Krankheiten Satans. Wir zeigen es dir, indem wir den Tod höchstselbst in die Hand nehmen!«

61
    Angstvolles Schweigen legte sich über die Gemeinde, so bedrückend wie damals im Fenway Park, als mein Armgelenk brach. Viele stellten sich auf Zehenspitzen, um die Schlangenkisten besser sehen zu können. Dann begann der Bassist einen getragenen, sich langsam beschleunigenden Rhythmus zu spielen. Nach und nach gingen die Lichter aus, bis nur noch zwei Dutzend Kerzen rund um den roh gezimmerten Altar brannten.
    »Spürt es«, mahnte Bruder Neal sanft.
    Der hämmernde Bass hallte in meiner Brust nach, als sich das leise Zischen des Besens auf dem Becken dazugesellte und schließlich die Trommel eine schlichte, eingängige Melodie schuf. Bruder Neal sagte: »Spürt es wachsen wie ein Feuer, das vom Himmel herabsteigt, um eure Zungen zu lösen und Zeugnis abzulegen von seiner Herrlichkeit.«
    »Halleluja!«, sang die Gemeinde. Die Lead-Gitarre stimmte ein, dann das Dobro. Die Musik, von den Höhlenwänden zurückgeworfen, ging mir durch und durch.
    »Spürt, wie der Heilige Geist in euch fährt«, rief der Prediger. »Im Markus-Evangelium heißt es: ›In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden.‹ Neue Zungen singen. Spürt, wie das Feuer eure Lippen berührt, Brüder und Schwestern. Spürt, wie es euch Worte lehrt, um euren Herrn und seine geheimnisvollen Wege zu schildern.«
    »Gelobt sei sein Name!«, brüllte die Menge und verfiel innerhalb von Sekunden in Ekstase. Viele sangen mit zitternder Stimme, andere sanken auf die Knie, hoben die Hände und wirkten vollkommen verzückt. Wieder andere sprachen Prophezeiungen aus und redeten in fremden Sprachen. Ich sah, wie die Hoteldame im Stechschritt auf- und abmarschierte und brabbelnd ein unverständliches Zeugnis ihrer Verbindung mit dem Erlöser ablegte.
    Dann, ohne dass Bruder Neal dem Chaos Einhalt geboten hätte, verstummten allmählich die Gebete, und einige Männer und Frauen lösten sich aus der Menge. Schweigend und unerbittlich traten sie vor, auf ihren Gesichtern spiegelten sich urtümliche Emotionen, die mir fremd und zugleich eigenartig faszinierend erschienen.
    Eine Frau Anfang zwanzig war als Erste bei den

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